Kapitel 14

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Ich stürmte hoch zu meinem Spind in welchem ich meine Notfallschokolade aufbewahrte, welche ich jetzt wirklich dringend notwendig hatte. Ich nahm meine Schokolade mit in den Unterricht und ließ den Tag an mir vorüberziehen. Ich kam mir vor als würde das alles nicht passieren, doch das dumpfe Gefühl in meinem Inneren bestätigte die Realität. Ich schlurfte von Klassenzimmer zu Klassenzimmer und nahm nichts und niemanden wahr, es war als hätte jemand meine Sinne ausgeschaltet. Ich hörte alles nur dumpf, ich fühlte nichts, außer diesen pochenden Schmerz in meinem Inneren.

Es war ein schreckliches Gefühl.

Als die letzte schreckliche Schulstunde vorüber war, packte ich wie in Trance meine Sachen zusammen, verließ den Unterrichtsraum und trat auf den leeren Gang.

Wenigstens keine Menschen

Ich ging zu meinem Spind, um ein paar Bücher darin abzulegen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Ich drehte mich um und sah in diese verdammt meerblauen Augen

. „Ich hab von der Aktion heute in der Aula gehört, wie kommst du dazu meine Schwester so anzufahren?" brauste Jake sich auf. Ich spürte Trauer, einen kleinen abstoßenden Rest Liebe, aber vor allem heiße brennende Wut in mir hochsteigen. 

Ich holte mit meiner Hand aus und traf mit einem klatschenden Geräusch seine Wange.

 „Das einzige was du dazu zu sagen hast ist warum ich deine Schwester so angefahren habe?! Willst du mich komplett verarschen? Achso ja sorry für die Frage das hast du selbstsüchtige verzogene männliche Schlampe bereits. So eine widerliche Art mit Mädchen umzugehen habe ich noch nie erlebt. Ich glaubte doch wirklich ich wäre etwas besonderes, ich war glücklich aber das was andere Menschen fühlen kümmert dich nicht. Wie es den Leuten geht nachdem sie erfahren haben, dass du sie verarscht hast. Das kümmert dich nicht wahrscheinlich hast keinen einzigen Gedanken jemals daran verschwendet du herzloses Monster. Wie man sich fühlt von einem Menschen verarscht zu werden, das kennst du nicht! So jemand wie du ist nicht fähig zu fühlen, das ist die einzige Erklärung die ich habe für so ein Verhalten! Ich hoffe du liebst und wirst verarscht, aber so, dass es richtig richtig wehtut, denn das ist das was du verdienst! Berühr mich nie mehr, Sprich nie mehr mit mir und schau mich nicht mehr an du widerwärtiger Mensch! Verstanden?! Ich hoffe du verrottest in der Hölle du elender Bastard! Und jetzt geh mir aus dem Weg!" ich schlug meine Spind Tür mit voller Kraft zu, schubste Jake, welcher mich immer noch perplex anstarrte, aus dem Weg und stürmte nach unten.

Doch mein Schicksal konnte mich einfach nicht genug quälen.

Auf dem Weg zu Radkeller traf ich Lea.

„Ellie es..."

„Was an rede nie mehr mit mir verstehst du nicht, Jackson?" Während ich an ihr vorbeiging musste ich mich zusammenreißen ihr nicht ins Gesicht zu spucken.

Das erste was ich tat als ich nach Hause kam war mir eine Pizza zu bestellen und nachdem ich diese gegessen hatte, öffnete ich mir eine Tüte Chips und eine Schachtel Eis. Damit setze ich mich auf die Couch, sah Netflix und badete in Selbstmitleid. Bis der schreckliche Tag sich dem Ende neigte und ich ins Bett ging. Dort lag ich noch mindestens 3 Stunden wach. Ich dachte über alles nach, warum man mich hintergeht, was ich getan hatte, dass ich das verdiente. Was ich jetzt tun würde. Doch ich kam auf den Entschluss, dass ich nichts tun konnte, ich musste den brennenden Schmerz einfach aushalten.

Jetzt verstand ich endlich, dass die einzige Person, auf die man sich verlassen kann, man selbst ist.

Als ich am nächsten Tag in diese Hölle von Schule ging, sah ich aus wie ein Messi: Assidutt, Jogginghose und zu große Jacke. Das kümmerte mich nicht. Mich kümmerte nichts mehr, ich hatte sie verloren, die Menschen, die ich außer meiner Familie, geliebt habe.

Als ich angekommen war, setzte ich mich in die Klasse, passte auf, machte mit und schrieb gute Noten. Denn was sollte ich auch sonst tun, ich konnte in der Schule mit niemandem reden und zuhause konnte ich mit niemandem etwas machen. So ungefähr sah jetzt mein Leben aus, genauso wie im letzten Schuljahr. Das schlimmste jedoch war, wenn ich Lea oder Jake auf dem Gang sah, diese ziehende Sehnsucht in mir, obwohl ich mir im Klaren war wie sehr beide mich hintergangen und verletzt hatten. Dieses Gefühl sie anzusehen wollen, sie anzulächeln. Genau das wollte der harmonische Teil in mir, genau das wollte mein Herz. Aber ich würde mich nicht verarschen lassen, ich würde nicht zulassen das man mir nochmal weh tut, redete ich mir ein. In meinem tiefen Inneren jedoch wusste ich das das nicht stimmt, dass ein Leben ohne Liebe und Freundschaft nicht lebenswert ist.

Als es einmal regnete nahm meine Mom mich mit zur Schule. „Alles guter Schatz, du siehst in letzter Zeit so traurig aus?" schon allein dafür liebte ich sie, sie wars nicht zu aufdringlich, aber merkte trotzdem immer, wenn etwas nicht stimmte.

„Es ist nur. Lea und ich hatten heftigen Streit."

„Das ist ganz normal. Jeder streitet sich mal das haben ich und meine Freundinnen auch gefühlt jeden Monat. Das gehört zu einer Freundschaft dazu, das was zählt ist, dass man sich wieder verträgt."

Das munterte mich ein bisschen auf, aber nicht viel, da ich sauer auf mich selbst wurde, weil ich in Betracht zog, mich mit Lea zu vertragen. Einer Person die mich hintergangen und verletzt hatte.


Badboystory: Your eyes stole all my words awayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt