Kapitel 11

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Ausnahmsweise hatten Lea und ich heute nichts ausgemacht, also fuhr ich mit dem Rad nach Hause und räumte auf, was auch sehr dringend nötig war.

Als ich gerade dich letzten Pizzaschachteln in den Müll geworfen hatte, ertönte Roar von Katy Perry, mein Klingelton. Ich las „Lea <3" auf dem Display, daraufhin nahm ich natürlich sofort ab. „Heyy Ellie, meine Eltern machen heute so einen langweiligen Spieleabend kommst du auch? Bitteeeee (das sagte sie in ihrer unwiderstehlichen süßen Stimme) außerdem bringt Jake Cale mit. Also du musst kommen! Richte dich hübsch her süße! Bis um 8. Für essen ist natürlich gesorgt und selbstverständlich schläfst du danach bei mir bis dann, Bye"

 Schön, dass ich auch zu Wort kommen durfte. Bis sechs Uhr machte ich meine Hausaufgaben, lernte (denn schule hatte ich definitiv in der letzten Zeit etwas vernachlässigt) und sah anschließend fern um die Zeit totzuschlagen, denn etwas aufgeregt war ich schon, da ich Leas Familie kennenlerne und vielleicht ein wenig (ein wenig!) wegen Jake.

Vielleicht

Als es dann schließlich 19:15 war machte ich mich daran meine Haare zu einem Dutt hochzustecken, zog mir einen weißen Cardigan mit einem süßem Top mit Blumenmuster und einer Jeans an, aber leider schon wieder ohne Kette, wie ich feststellen musste, doch wenigstens hatte ich meine Armbanduhr die meine Mom mir zum 15 Geburtstag geschenkt hatte. Um 19:47 war ich endlich fertig, als es an der Tür klingelte. Super danke Leben, jetzt komme ich zu dem Spieleabend mit den Jacksons zu spät, weil irgendein Nachbar ein Ei oder eine Zwiebel will, schimpfte ich wie immer in Gedanken während ich die Treppe hinablief.

Ich öffnete die Tür, aber vor mir stand nicht, wie ich erwartet, der graubärtige Herr Steiner, nein natürlich nicht, da stand Jake, mit einem Motorradhelm in der Hand.

„Hey El."

„H-hey"

„Kommst du?"

„Wohin?" fragte ich und zog dabei beide Augenbrauen zusammen.

„Zu mir nachhause natürlich (während er das sagte umspielte ein leises lächeln seine Lippen das seine Grübchen zum Vorschein brachte) und wie dachtest du sonst willst du zu mir kommen? Zu Fuß?"

 Ahh ups daran habe ich, wie zu erwarten, nicht gedacht, aber das durfte ich mir natürlich nicht anmerken lassen. 

„Nein nicht zu Fuß, mit dem Rad." während ich das sagte versuchte ich besonders selbstsicher auszusehen und mir nicht anmerken zu lassen, welche Angst es mir einjagen würde am Abend allein mit dem Rad durch eine Vorstadt zu fahren.

„Und dann kidnappt dich jemand, das ist doch viel zu gefährlich!"

Ich komm bei dem Jungen echt nicht mit, erst ignoriert er mich dann macht er sich Sorgen? Dann soll mal nochmal jemand sagen Mädchen sind kompliziert und schwer zu verstehen.

„Danke du hast Recht. Ich fahr lieber mit dir mit." sprudelte es aus mir heraus. Scheisse nein hab ich nicht gesagt.

Ein leichtes lächeln umspielte seine Lippen während er mir seinen Motorrad Helm gab.

Ich zog mir noch schnell weiße Chucks an, bevor ich mit dem heißesten jungen den ich kenne auf sein Motorrad stieg um zu ihm nach Hause zu fahren. Als wir losfuhren legte ich meine Hände schüchtern um seine Taille, um mich festzuhalten (wo hätte ich mich sonst festhalten sollen?) und spürte seine Bauchmuskeln unter meinen Fingern. Ich musste mich zusammenreißen nicht über seinen Bauch zu streichen. 

Was. war. nur. los. mit. mir?!

Reiß dich zusammen Ellie!

Ich spürte während der Fahrt den Wind in meinen Haaren und fühlte mich plötzlich irgendwie frei, was mich dazu brachte zu leise zu lachen. Jake warf mir einen schnellen aber etwas fragenden Blick zu musste dann aber leicht mitlachen. Während wir an einer Ampel warteten drehte er sich um und sagte „Du siehst so schön aus wenn du lächelst."

Ich hatte keine Zeit zu antworten denn die Ampel schaltete in diesem Moment auf Grün und er fuhr los.

Bei ihm zuhause angekommen, gab ich ihm seinen Helm zurück und ging mit Jake rein. Er betätigte den Mission Impossible Sensor, sofort schwang die Tür auf und ich stand wieder einmal in dem beeindruckendsten Haus, das ich jemals gesehen habe. Doch zum nochmaligen Bestaunen des Hauses blieb mir keine Zeit, denn Lea kam und zog mich in eine sanfte Umarmung.

 Ich war so glücklich sie zu haben, ich wollte mir gar nicht vorstellen was mit mir passiert, wenn ich sie verlieren würde. Sie war mir nach einer so kurzen Zeit bereits so stark ans Herz gewachsen. Während unserer Umarmung war Jake bereits gegangen, aber das bemerkte Lea nicht, denn sie zog mich in ihr Ess „Zimmer" das gefühlt so groß war wie unser Bad, Küche und Wohnzimmer. Aber es war trotzdem gemütlich eingerichtet. Auf dem überdimensionalen Tisch lagen 4 Pizzakartons die einen unglaublichen guten Duft verströmten. Zudem standen auf dem Tisch die verschiedensten Spiele, wie „Mensch ärgere dich nicht", Monopoly, Phase 10 und vieles mehr. Lea setzte sich und ich setzte mich zu ihrer Linken. Doch irgendwas war komisch, es gab nur vier schachteln Pizza und auf dem Tisch standen nur vier Gläser.

„Lea? Du hast gelogen Jake und Cale spielen gar nicht mit." Ich musste leise lachen, denn wie ich das beurteilen konnte hat sie das Jake nur als Lockmittel benutzt.

Doch zu meiner Verwirrung lachte sie

„Nein (währenddessen musste sie noch mehr lachen) es ist umgekehrt, meine Eltern sind nicht da und spielen nicht mit. Aber dafür Cale und Jake." ich hatte leider keine Zeit mehr sie zu beleidigen, denn da kam Cale im Schlepptau mit Jake durch die Tür.


Badboystory: Your eyes stole all my words awayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt