10. Kapitel

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Bevor Basti noch weitere blöde Kommentare abgeben konnte, zog Toni mich auf die Tanzfläche. Gerade lief 'Hangover' von Taio Cruz. Ich tanzte ungefähr eine halbe Stunde mit Toni, bis wir irgendwann beide Durst bekamen und zur Bar gingen. „Einen Tequila Sunrise bitte.“, bestellte ich. „Für mich einen Hurricane, bitte.“, gab Toni ebenfalls seine Bestellung auf. „Keinen Sex on the Beach?“; fragte er dann mich. „Oh doch, ich liebe Sex on the Beach, vor allem mit rassigen Spaniern.“, entgegnete ich, mit einem dreckigen Grinsen, wohlwissend, dass er vom Getränk sprach. 

Als der Barkeeper uns die Getränke hinstellte, leerte ich meinen Cocktail fast auf ex. „Was ich dir übrigens noch sagen wollte...“, begann Toni. Wurde allerdings von Mario unterbrochen, der zu uns kam. „Sorry Toni, aber ich muss mir mal ganz kurz unsere kleine Lilly für einen Tanz ausborgen.“, und weg waren wir. Ich fragte mich, was er mir sagen wollte, doch nach weiteren sechs Cocktails und Tänzen mit dem ganzen Kader vom FCB, ausgenommen Robben, den konnte ich einfach nicht leiden, hatte ich das halb angefangene Gespräch mit Toni schon vergessen.

Ich tanzte nicht nur mit mir bekannten Jungs, sondern auch mit völlig fremden. War in einem richtigen Club ja fast unausweichlich und jeder, der mich kannte wusste auch, dass ich kein Kind von Traurigkeit war. Einer gefiel besonders und ich tauschte begeistert mit ihm Nummern. Was ich nicht wusste, war, dass wir beobachtet wurden und der, war nicht gerade begeistert, von dem was er sah.

Um halb eins machten wir uns alle auf den Weg nach Hause. Die meisten Spieler waren nicht betrunken, da ja am Mittwoch das Spiel gegen Madrid war, andere allerdings hatte etwas tiefer ins Glas geschaut. Zum Beispiel wie Basti, Mario, Thomas und Toni. „Und wie war der Typ, der dich fast auf der Tanzfläche aufgefressen hast? War sein Speichel gut?“, fragte Toni irgendwann. Manu, der noch als einziger nüchtern war, Caro, Thomas, Lisa, Mario, seine Freundin Silvia, Basti, Sarah, Toni und ich hatten beschlossen zu Fuß zu uns nach Hause zu gehen, da wir am nächsten wohnten und außer Manu keiner mehr Autofahren konnte. „Redest du von Ali? Doch er kann echt gut küssen, ich bin mal gespannt, was er noch so drauf hat.“, beantwortete ich seine Frage mit einem Augenbrauen wackeln. 

„Aber Lilly, du darfst doch nichts mit einem anderen anfange. Ich hab doch schon alles geplant. Du fängst was mit Toni an. Du darfst doch nicht einfach meine Pläne durchkreuzen!“, quängelte Basti. „Was für einen Plan? Und was fällt dir eigentlich ein, einfach zu planen mit wem ich etwas anfange?“ „Aber ihr seit doch so süß zusammen.“, mischte sich nun auch noch Lisa ein. „Und du hast meine Heiratsantrag abgelehnt.“, gab Mario seinen Senf dazu. Dieser Einwand brachte alle zum Lachen.

„Uh schaut mal da ist eine Stange! Tanzen!!“, rief Sarah plötzlich und versuchte zu einer Straßenlaterne zu rennen, wurde allerdings von Basti festgehalten. „Du tanzt nur an meiner Stange!“, wies er sie zu recht. „Vielleicht ist deine Stange nicht lang genug.“, lachte ich den Mittelfeldspieler aus. „Du kannst ein richtig kleines Miststück sein! Weißt du das?“; fragte Basti und machte eine Schnute. „Ja, dass weiß ich sogar sehr, sehr gut. Und ich bin stolz darauf.“, gab ich zurück.

Am nächsten Tag wachte ich erst auf, als die Jungs schon längst im Flieger nach Berlin saßen. Den restlichen Tag und den größten Teil des nächsten verbrachte ich damit meine Hausarbeit zu schreiben. Und am Abend schaute ich mit mit Lukas und meinen Geschwistern das Spiel an, während die anderen Mädels als Unterstützung mit nach Madrid geflogen waren.

Ich war froh, endlich einmal wieder einen ruhigen Abend mit den Jungs zu verbringen, denn ich merkte erst jetzt wie anstrengend die Mädels sein konnte, lag vielleicht daran, dass ich nicht viel Erfahrung damit hatten auch Mädchen im engeren Freundeskreis zu haben und ich mich erst einmal daran gewöhnen musste.

„Wie war es eigentlich mit deiner neuen Freundin?“, fragte ich Flo, als wir auf dem Sofa, mit Popkorn, Chips, Bier und Cola vor dem Fernseher lümmelten. „Sie ist der Hammer! Sie heißt Lea und ich schwöre dir du wirst sie lieben! Sie...“, weiter kam er nicht, da Lukas ihn unterbrach. „Klappe, ich will heute nichts von Weibern hören! Bitte!!“

Diesem Wunsch kamen wir nach. Und nachdem Christiano Ronaldo in der 6. Minute das 1:0 schoss und in der 14. Minute auch noch auf 2:0 erhöhte, war ich eh viel zu sehr damit beschäftigt Ronaldo zu beschimpfen und zu beleidigen. In der 27. Minute schoss Robben zum Glück per Elfmeter den Anschlusstreffer, auch wenn Casillas dran war und es verdammt knapp war. Nach 120 Minuten stand fest: Es gibt Elfmeterschießen. 

„Wie können die es eigentlich wagen, es so spannend machen. Meine armen Nerven!“, beklagte ich mich. Die anderen waren zu sehr mit dem Fernseher beschäftigt, als dass sie mir hätten antworten können.

Als erstes trat Alaba an. Und verwandelte. Einmal durch schnaufen!!! Es war erstaunlich, wie gut und selbstsicher er für sein Alter war. Als nächstes trat Ronaldo an. Und..... und Manu hielt! 

Dani, der sich gerade eine Ladung Popkorn in den Mund gestopft hatte, erstickte fast daran, als er anfing zu jubeln.

Dann war wieder Bayern dran mit Mario und auch der traf ganz sicher. Dann trat Kaka an und..... Auch den hielt Manu. Für Lukas und Dani gab es fast kein Halten mehr und auch wir freuten uns. „Man ist das bitter. Die zwei teuersten Spieler der Welt verschießen.“, lachte ich mich halb tot. Dann kam Toni. Und er verschoss! „Ich kann mir denken wieso.“, meinte Lukas. „Wieso?“, hackte ich nach. Doch er gab mir keine Antwort. Und in dem Moment viel mir wieder das halbe Gespräch mit ihm ein. Was hatte er mir sagen wollen?

Ich bekam nur am Rande mir wie Xabi Alonso auf 2:1 verkürzte. Und dann trat Phlipp an, wie ich ihn ab jetzt immer nannte. Und auch er verschoss. Allerdings musste ich sagen, dass der super pariert war von Casillas. Er war eigentlich schon links unten und zieht dann einfach noch seine Hand nach oben und fischt ihn somit irgendwie aus dem Tor. 

Danach kam Sergio Ramos und der schoss mitten in den Nachthimmel von Madrid. „Dritter Stock Damenunterwäsche.“, kommentierte Flo diesen Schuss lachend.

Somit war entschied: Bayern spielte im Finale gegen den FC Chealse. „Seit wann bist du eigentlich für Bayern?“, fragte mich Lucky irgendwann, als wir uns gerade mal wieder irgendeine Folge von 'Türkisch für Anfänger' reinzogen. Ich liebte diese Serie einfach!! „Ich war für den FCB, weil Barca schon draußen ist, ich Real und Chealse nicht leiden kann und sie der letzte deutsche Verein sind.“, zählte ich auf. Und schaute ihn mit einem Wehe-du-machst-jetzt-einen-böden-Kommentar Blick an. Und während ich zusah, wie Lena sich langsam eingestand, dass sie in Cem verknallt war, stellte ich mir die ganze Zeit nur eine Frage. 

Was wollte Toni mir sagen?

Don't marry! (Toni Kroos/OC; Manuel Neuer/OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt