12. Kapitel

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Am nächsten morgen wurde ich mal wieder vom Knall einer Tür geweckt. Grummelnd drehte ich mich um und kuschelte mich in die Arme von irgendjemanden. „Ich habe es gewusst!“, quäkte eine hohe Stimme. „Du hast mich mit ihr betrogen!“, kreischte eine aufgebrachte Chantal. „So ein scheiß!“, unterbrach sie Toni. „Ach ja und warum liegt sie dann in DEINEM T-Shirt und nur mit einem Slip bekleidet, in UNSEREM Bett und warum hast du deinen Arm um sie?“ „Schätzchen mach dir keine Sorge,ich habe gestern nur einen Kumpel gebraucht. Ich habe nicht mit deinem Schatzi geschlafen. Also reg dich nicht auf und bitte kreisch nicht so, ich habe einen Kater.“, mischte ich mich ein. „Hast du ihn wohl abblitzen lassen? Oder warum hat er dann erst mit mir Schluss gemacht und ist dann zu mir zurückgekehrt?“ Ich war etwas erstaunt, da die Tatsache, dass er mit ihr Schluss gemacht hatte mir neu war. „Vielleicht hat er erkannt, dass er ohne dich nicht leben kann.“, entgegnete ich dramatisch. „Und ich habe ihn nicht abblitzen lassen, weißt du wir sind Freunde. Und zwar normale Freunde. So wie Basti und ich auch. Keine Freunde mit Extras, also kein Grund für dich eifersüchtig zu werden. OK?“ 

Das war mir erst einmal genug, daher zog ich mir mein Kleid wieder an, verabschiedete mich von Toni und machte mich auf den Weg. Denn eine Minute länger mit dieser Tusse unter einem Dach und ich wäre glaube ich geplatzt. Als ich schon auf halben Weg nach Hause war, entschied ich mich um und fuhr zu Lukas. Vor seiner Wohnung hielt ich und klingelte Sturm, da das die einzige Möglichkeit war, ihn morgens aus dem Bett zu bekommen.  

„Lilly, was um alles in der Welt treibt dich in dieser Herrgotts Frühe zu mir?“, fragte er mich als er mir verschlafen die Tür öffnete. „Ich würde gerne duschen.“, antwortete ich und schob mich an ihm vorbei in die Wohnung. „Du willst duschen?! Und deswegen klingelst du mich um diese Uhrzeit aus dem Bett? Und überhaupt du hast doch einen Schlüssel!“ „Schätzchen es ist halb Elf also eine humane Zeit und mein Schlüssel liegt zu Hause auf der Kommode.“, antwortete ich meinem Besten und verschwand ins Bad, während er sich wahrscheinlich wieder auf sein Bett fallen ließ und innerhalb der nächsten paar Minuten wieder einschlummerte. 

Unter der Dusche konnte ich immer am besten nachdenken. Aber wie ich es auch drehte und wendete es machte keinen Sinn. Er machte Schluss mit ihr, kam zu ihr zurück, mied mich, nachdem er mir was sagen wollte, was er mir dann doch nicht gesagt hatte und dann gab es noch die Momente in denen wir uns ansahen, und so kitschig es auch klang, in denen war es als wären wir allein auf der Welt und dann natürlich noch die Momente in denen er mich so auf die Palme brachte, dass ich ihm am liebsten den Kopf abreißen würde. Kopfschüttelnden stieg ich aus der Dusche, wenn ich mir meine eigenen Gedanken so anhörte, klang es als wären wir schwer verliebt. Und ich war nie verliebt! Ich schlang mir ein Handtuch um meinen Körper und huschte in mein Zimmer, dass ich bei Lukas hatte.  

Wir hatte es mal eingerichtet, weil ich zu der Zeit fast die ganze Zeit bei ihm übernachtet hatte. Es war im hintersten Teil der Wohnung, ich hatte damals zu ihm gesagt: „Ich möchte nicht unbedingt, dass wenn du mit einer neuen Eroberung nach Hause kommst, dass mein Bett das nächste ist.“ Ich zog mir Hotpants und ein rotes T-Shirt an und ging dann wieder zu Lukas. Der, wie nicht anders zu erwarten war, wieder tief und fest schlief. Also ging ich erstmal in die Küche machte Kaffe und versuchte dann ihn zu wecken. „Du schon wieder!“, stöhnt er. „Es ist mittlerweile zwölf Uhr, also beweg deinen Arsch ich muss mit dir reden.“, befahl ich ihm und hielt ihm eine Tasse Kaffe hin. „Wenigstens Kaffe hast du mir gemacht.“, brummte er und fuhr sich durch sein zerzaustes Haar. 

„Was wollte Toni mir sagen?“ „Woher soll ich das denn wissen?“, stellte er die Gegenfrage. „Lukas verkauf mich bitte nicht für dumm. Du warst noch nie ein sehr guter Lügner, also spuck schon aus!“ „Du hast anscheinend auf dem Weg zu dieser Schneiderin mit ihm über seine Beziehung geredet und das hat ihm anscheinend klar gemacht, dass seine Beziehung eigentlich im Eimer ist, und dann hat er mit Chantal Schluss gemacht.“, erzählte er mir. „Und warum ist er dann jetzt wider mit ihr zusammen?“ „Woher soll ich das denn wissen? Bin ich ein Hellseher?“ Dann entstand erstmal eine kleine Pause, in der wir nebeneinander auf seinem Bett saßen und unseren Kaffe schlürften. „Wieso interessiert dich die Beziehung von den beiden eigentlich so sehr?“, fragte er irgendwann in die Stille. „Du weißt doch wie sehr ich auf so einen Tratsch stehe. Und außerdem kann ich es nicht gebrauchen, wenn er jetzt Liebeskummer hat, während wir eine Hochzeit vorzubereiten haben. Das verträgt sich glaube ich nicht so gut.“ „Und es nicht zufällig, weil du in ihn verliebt bist?“ Entsetzt sah ich ihn an. „Sag mal wie viel hast du gestern eigentlich gesoffen? Er ist mein Kumpel. Genau wie Basti, Mario und Thomas.“ „Lilly ich bin dein bester Freund, ich weiß alles über dich, ich kenn dich mittlerweile wahrscheinlich besser als du dich selbst. Also bitte lass mich der erste sein, der es erfährt wenn du aufgehört hast dir diesen Mist einzureden.“ 

Ich sprang von meinem Bett auf. „Ich glaub du hast gestern doch ein wenig zu viel getrunken. Also ruh dich noch ein wenig aus, dann bist du morgen hoffentlich wieder bei klarem Verstand.“, verabschiedete ich mich von meinem besten Freund. „Und ich habe doch recht!“, brüllte er mir noch hinterher, als ich die Wohnung verließ und die Tür hinter mir zuknallen ließ.

Don't marry! (Toni Kroos/OC; Manuel Neuer/OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt