4. Kapitel

1.6K 37 1
                                    

Wir waren nun eine Woche wieder in München. Die Jungs hatten am Wochenende 2:0 gegen Schalke gewonnen und somit den Großteil der Fans wieder besänftigt. Vorgestern sind dann die meisten zur Nationalmannschaft gefahren, denn Morgen war in Bremen das Spiel gegen Frankreich. Nach der Rückkehr aus Basel hatte ich eigentlich einigermaßen Ruhe von Bayernspielern, außer vor Manu natürlich, und Basti, der immer wieder wenn ihm langweilig war vorbei schaute, was dazu führte, dass neben meinen Brüdern und Lukas nun auch noch Basti in unserem Wohnzimmer herum hing.

„Seid ihr eigentlich Obdachlos?“, ich war gerade von der Uni wiedergekommen und es saßen mal wieder alle bei uns rum. „Ne, aber es ist irgendwie lustiger mit den Jungs hier FIFA zu zocken, als allein fern zuschauen.“, verteidigte sich Basti. „Und ich wohn doch schon praktisch hier.“, meinte Lukas. „Apropos hier wohnen, Lukas. Ich habe oben zwei Stapel frisch gewaschener Wäsche von dir, sind lauter Sachen die du im laufe des Monats hier gelassen hast. Alles schön gebügelt und zusammengelegt.“, informierte ich meinen besten Freund. „Hast du die gewaschen und gebügelt?“, wollte Basti neugierig wissen. „Bist du verrückt? Sie würde nicht einmal hinterherkommen, wenn sie ihre eigenen Klamotten waschen und bügeln müsste, geschweige denn, die von Lukas auch noch. Das macht Maria unsere Angestellte. Ich glaub du musst mal in Lillys Kleiderschrank schauen, da ist Sarah harmlos dagegen.“, lachte Dani. „Mehr Klamotten als Sarah kann kein normaler Mensch besitzen.“, schüttelte Basti den Kopf. „Ich habe auch nie behauptet normal zu sein.“, meinte ich spitz.

In dem Moment kamen Sarah, Lisa, die Freundin von Thomas Müller und meine Schwester rein. „Was hast du heute und morgen vor?“, fragte mich Caro. „Keine Ahnung. Lernen, Party machen, einen heißen Typen aufreißen, aber ansonsten nichts Großes. Wieso?“ „Könntest du das auch in Bremen machen?“, fragte Lisa unschuldig. „Ihr wollt zum Spiel.“, schlussfolgerte ich. „WOW, dein Verstand ist so Messerscharf Schwesterchen.“, spottete Caro. „Ich weiß, irgendwer muss den Verstand ja haben. Allerdings glaube ich hat der liebe Gott mir allen Verstand gegeben, der für diese Familie vorgesehen war, denn bei euch ist er ja nur sehr spärlich vorhanden.“, gab ich zurück. „Und kommst du jetzt mit?“, kam Sarah wieder aufs Thema zurück. „Logo, komm ich mit. Was denkst du denn?!“ „Ok, dann fahren wir morgen früh, hier los.“, beschloss Sarah.

Ich musste sagen, dass diese Fußballer und ihre Frauen keinen guten Einfluss auf mich hatten, denn nun würde ich schon wieder zwei Tage Uni verpassen. Wir fuhren um 8:00 Uhr bei uns zu Hause los und waren um 13:30 Uhr in Bremen. Die Fahrt war sehr lustig gewesen, wir trällerten Lieder im Radio mit, planten die Hochzeit, machten uns über die Ehe lustig und besprachen wie heiß welcher Nationalspieler war, allerdings gingen die Fußballer uns irgendwann aus und wir machten mit Hollywoodschauspielern weiter. In Bremen angekommen, bezogen wir unser Hotel und gingen noch etwas Essen. Wir setzten uns in einen McDonalds und fingen an über das Brautkleid zu diskutieren. „Ich finde wir können nach Berlin, Paris und Mailend fliegen und nach Kleidern suchen.“, schlug Sarah vor. „Nein! Weißt du was das für eine riesen Umweltverschmutzung ist? Ich mein wir haben in München doch alles was wir brauchen, außerdem habe ich für das Brautkleid schon eine Idee.“, widersprach ich. „Hast recht! Ist wohl etwas übertrieben.“, gab Sarah zu. „Wo ist eigentlich Hannah? Sie ist doch deine andere Brautjungfer und normalerweise seid ihr doch unzertrennlich.“, fragte ich Caro. „Tja, nicht jeder ist wie Lukas und du.“, entgegnete sie bitter. „Was meinst du damit?“, hackte ich nach. „Du und Lukas haltet zusammen. So oft ihr euch gegenseitig auch die Pest wünscht oder den anderen gerne umbringen würdet. Ihr seit beste Freunde und unzertrennbar. Du würdest ihn nirgends zurücklassen und er dich nicht. Und egal was ihr erleben werdet, ihr werdet immer füreinander da sein, auch wenn noch so verrücktes passiert.“, entgegnete meine Schwester. „Caro, jetzt spuck endlich aus was los ist und eiere hier nicht so rum.“, verlangte ich. „Sie hat gesagt, dass ich mich total verändert habe, seitdem ich mich mit Manu verlobt habe. Und dass ich mir jetzt total wichtig vorkomme, nur weil ich mit einem berühmten Fußballer zusammen bin, dass ich dir immer ähnlicher werde. Und du ja schon immer eine selbstverliebte Diva warst.“, fing sie jetzt an zu schluchzen. „Schätzchen, dass darfst du nicht ernst nehmen. Sie ist einfach nur neidisch.“, versuchte sie Sarah zu trösten. „Du lässt dir doch nicht wegen so einer Kuh die Stimmung verderben. Bei so etwas sieht man, wer die echten Freunde sind und wer nicht und, dass sie mich als selbstverliebte Diva bezeichnet hat nehme ich einfach mal als Kompliment.“, versuchte ich sie zu trösten. „Wann hat sie das eigentlich gesagt?“, fragte ich sie dann, denn wenn ich genauer darüber nachdachte, waren die drei ja zusammen in Gelsenkirchen gewesen und da war noch alles in Ordnung. „Als wir von Manus Familie zurückgekommen sind. Sarah hatte sich gerade verabschiedet und mir gesagt, dass wir heute mit den anderen Spielerfrauen unbedingt nach Bremen fahren müssen und, dass sie dich auch noch fragen wollte. Und das hat sie anscheinend in den falschen Hals bekommen, da sie nicht eingeladen wurde, weil sie keine Spielerfreundin war, du, die aber ebenfalls keinen festen Freund unter den Jungs hast, eingeladen wurdest.“, antwortete meine kleine Schwester geknickt. „Nehm es nicht persönlich, die kriegt sich bestimmt wieder ein.“, versuchte ich sie zu trösten. „Tut sie nicht, da ich gesagt habe, dass ich sie nicht mehr als Brautjungfer haben will und das ich Lisa nehme, da sie eine bessere Freundin ist, als sie. Aber ich bereue es auch nicht, denn seit ich mit Manu zusammen bin, haben wir uns immer öfter gestritten. Es stimmt ich habe mich verändert seitdem ich mit Manu zusammen bin. Ich bin reifer geworden, ich habe gelernt mit der Presse umzugehen und ich hatte es nicht immer leicht in unserer Beziehung, gerade als es eine Fernbeziehung war und da habe ich gelernt an meinen Ängsten zu wachsen und ich habe gelernt, was es heißt zu vertrauen.“, meinte sie entschieden und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „WOW! Tolle Rede!“, grinste Lisa.

Don't marry! (Toni Kroos/OC; Manuel Neuer/OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt