9. Kapitel

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Ich hatte mit Basti ausgemacht, dass er mich um acht abholte. Doch es klingelte schon um halb acht und vor der Tür stand auch nicht Basti sondern Toni. „Was machst du denn hier?“, fragte ich ihn. „Sarah hat einen Nervenzusammenbruch bekommen, weil sie nicht weiß, was sie anziehen soll, daher hat Basti mich angerufen und mich gebeten dich abzuholen.“, erklärte er mir. „Das ist sehr nett von dir, allerdings bist du eine halbe Stunde zu früh dran. Und wie du sehen kannst, konnte ich mich auch noch nicht ganz entscheiden, was ich anziehen soll.“, meinte ich und zeigte auf mein Handtuch, dass ich um mein Körper geschlungen hatte. „Oh doch, dass kann ich durchaus sehen.“, grinste er dreckig und musterte mich von oben bis unten. „Komm schon rein, bevor die Presse neue Vorlagen für ihre Märchen bekommt.“, ich zog ihn am Ärmel seines T-Shirts ins Haus. 

Danach stieg ich die Treppen zum ersten Stock hoch und lief dann den Flur entlang in mein Zimmer. Toni folgte mir einfach und pfiff einmal, als er mein Zimmer betrat. „Das ist der absolute Wahnsinn!“ „Oh Danke. Das Zimmer muss ja zur Persönlichkeit des Bewohners passen. Also was hast du anderes erwartet?“ Er schüttelte den Kopf: „Du bist unglaublich!“ 

Er ließ sich auf meinem Himmelbett fallen und schaute sich um. Die Außenwand meines Zimmers war völlig verglast und man konnte den Pool sehen, den Garten und weiter hinten auch den kleinen Tümpel. Hinter unserem Haus war auch eine große Wiese auf der wir früher Fußball gespielt hatten und dahinter war ein kleiner Wald. Neben meiner Tür erstreckte sich ein langes Bücherregal, dass sehr gut gefüllt war. Die Tür gegenüber meines Bettes führte in mein Badezimmer und die Tür neben meinem Bett in meinen Kleiderschrank. An Wand der Badezimmertür standen ebenfalls zwei Regale, doch in denen stand eine große Anlage, CDs und DVDs. Zwischen den Regalen hing ein großer Flatscreen. Und an den restlichen Wänden hingen Fotos von mir meiner Familie und meinen Jungs. EinBVB Poster hing auch noch. Das restlich Zimmer war in einem warmen Bordeauxrot gehalten.

„Hat eigentlich jeder von euch ein eigenes Badezimmer?“, fragte mich Toni. Ich war mit meiner Unterwäsche ins Badezimmer verschwunden. „Natürlich, bei sechs Kindern. Was denkst du denn? Und die Jungs sind manchmal sogar schlimmer, als wir Mädchen. Wehe, auch nur eine Strähne sitzt nicht.“, antwortete ich. Dann ging ich durch mein Zimmer in meinen begehbaren Kleiderschrank. „Heute macht es dir ja überhaupt nichts aus, dass ich dich in Unterwäsche sehe.“, merkte er an. „Wieso auch? Ist doch eh kein neuer Anblick für dich.“, entgegnete ich. 

In diesem Moment platzte Lukas ins Zimmer. „Lilly, dein Bruder ist abartig, er hat ne Neue kennengelernt und macht seit einer viertel Stunde an seinen Haaren rum. Oh, hey Toni.“, beschwerte sich mein Bester. „Das ist schön für dich. Aber das ist mir gerade ziemlich egal. Ich müsste mich jetzt nämlich mal meinen Klamotten zuwenden. Oder soll ich so gehen?“ Beide betrachteten meine Unterwäsche. „Also ich hätte nichts dagegen.“, grinste Toni anzüglich. „Komm Toni wir warten unten auf die Beiden.“, meinte Lukas, der meine funkelnden Augen offenbar bemerkt hatte.

Ich entscheide mich letztendlich, nach einem längeren hin und her, für ein rotes, enganliegendes Paillettenkleid mit schwarzen Pumps. Noch einmal ins Bad, um den Eyeliner nachzuziehen und dann machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer. 

„Wie lange braucht ihr Frauen eigentlich um euch zu stylen?“, wurde ich schon freundlichst von Toni empfangen, der mit dem Rücken zu mir saß und mit Lukas FIFA zockte. „So lange wie ihr Typen braucht um einen hochzukriegen.“, antwortete ich gelassen. Und war sehr zufrieden mit mir, als Toni sich zu mir umdrehte und mich sprachlos anstarrte. „Oh mein Gott, zieht euch doch gleich gegenseitig aus.“, stöhnte Lukas und schnappte sich Flo, der gerade die Treppen herunterkam. „Komm Flo, wir gehen, die Atmosphäre hier ist ziemlich geladen. Wir sehen uns dann auf der Tanzfläche, meine Kleine.“ Und weg waren sie. 

„Gehen wir dann auch?“, fragte Toni, nachdem er sich einmal geräuspert hatte. „Logo.“, ich lächelte ihn einmal an und hackte mich dann bei ihm ein. Ich stieg in seinen Audi und wir fuhren los. „Was sagt eigentlich dein Anhängsel dazu, dass du mich abholst?“, fragte ich ihn irgendwann. „Keine Ahnung. Ich hab sie gefragt ob sie mitkommen will, darauf hat sie mich nur angezickt, dass sie schon was vorhat und, dass sie ja eh nicht erwünscht wäre.“, er zuckte mit den Schulter und signalisierte somit, dass er nicht weiter darüber reden wollte. „Was denkst du, wie wird das Spiel gegen Real übermorgen?“, wechselte ich das Thema. „Ganz gut. Ich denke wir haben gute Chancen   zu gewinnen.“, meinte er. „Ich verspreche, ich komme auch nicht ins Stadion, versprach ich ihm. Ich wink euch morgen, wenn ihr in den Flieger steigt und fiebre dann ganz brav vorm Fernseher zuhause mit.“, versprach ich ihm und versuchte ihn wieder aufzuheitern. „Du bist für Bayern?“ „Hey so sehr ich Bayern einfach auch verabscheue. Es gibt keinen Verein, außer vielleicht Milan, den ich so sehr verabscheue wie Real Madrid.“, empörte ich mich. „Obwohl dort Cristiano Ronaldo spielt?“ „Das ist unteranderem ein Grund, warum ich den Verein nicht leiden kann.“, erwiderte ich trocken. Das brachte ihn zum Lachen. „Lilly, ich liebe dich für diese Art. Weißt du eigentlich wie erfrischend das ist? Und wie selten Menschen wie du sind?“, fragte er mich. Besorgt schaute ich ihn an. Klar, das Kompliment schmeichelte mir, aber trotzdem, irgendwie benahm er sich heute Abend komisch. „Hast du dir den Kopf gestoßen?“, fragte ich daher. 

„Mir geht’s bestens.“, meinte er während wie ausstiegen. „Und du magst mich lieber als Cristiano Ronaldo?“ „Aber hundert pro.“, erwiderte ich. Woraufhin er mich in den Arm nahm und mich knuddelte. „Ach da sind ja unsere zwei Turteltäubchen.“, begrüßte uns Sarah. „Sorry, dass ich dich nicht abholen konnte. Aber wie ich sehen, war Toni ein guter Stellvertreter.“, lachte Basti.

Don't marry! (Toni Kroos/OC; Manuel Neuer/OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt