6. Kapitel

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Ich ließ mich erschöpft auf einen Stuhl unter einem Sonnenschirm fallen und bestellte mit eine Cola. „Und da sagt man immer Frauen wären anstrengend!“, stöhnte ich. „Du wolltest unbedingt mitkommen, also beschwer dich nicht!“, meinte Basti vergnügt. Wenn es um shoppen ging, benahm er sich wie ein kleines Kind und schlimmer als jede Frau, möge sie noch so eine Zicke sein. Und ich kenne viele Zicken! 

„Da seid ihr ja. Siehst du Mario ich hab gleich gesagt, dass Basti das Café meint.“ Ein viel zu gut gelaunter Thomas Müller kam mit Mario Gomez im Schlepptau an unseren Tisch. „Was macht ihr denn hier?“, fragte ich wenig begeistert. Die drei waren schon anstrengend genug, aber mit Thomas und Mario, konnte es die Hölle werden. „Na wir wollen später mit shoppen.“, informierte mich Mario zufrieden. „Lilly setzt dich mal auf Tonis Schoß, wir passen sonst nicht alle an den Tisch.“ Und ohne meine Proteste abzuwarten, hob er mich einfach hoch als wäre ich ein Puppe und setzte mich auf Tonis Schoß. „Warum immer ich?“ „Weil du mit Abstand die leichteste von uns bist und es ansonsten auch etwas schwul rüberkommen würde.“, meinte Thomas schlicht. „Und warum Toni?“ „Du kannst auch zu mir kommen.“, bot mir Mario mit einem dreckigen Grinsen an. „OK, nein, ich bevorzuge Toni.“, entgegnete ich schnell und schlang meine Arme um seinen Hals. „Ich hab doch gesagt ich bin ihr Lieblingsbetthäschen Jungs!“, lachte der und schlag seine Arme um meine Taille. „Das liegt aber nur daran, dass sie uns noch nicht gekostet hat.“, entgegnete Mario. „Sie hat ihm aber vorhin erst ein Angebot gemacht, dass er sich melden soll wenn er von ihr vernascht werden will, dass heißt, du musst dich hinten anstellen.“, lachte Basti. 

Manu hatte die Konversation schmunzelnd und mit einer hochgezogenen Augenbraue beobachtet und entschuldigte sich dann kurz: „Ich muss mal kurz für kleine Jungs.“ „Stopp ich komm mit rein, ich will schauen was die für einen Kuchen haben.“ „Pass auf Basti, du weißt deine Hose hat vorhin schon gespannt!“, rief ich ihm hinterher, woraufhin er mir nur die Zunge rausstreckte. „Ich komm mit.“ „Ich auch.“ Und plötzlich saß ich allein mit Toni am Tisch. „So schnell kann es gehen!“, meinte der mit einem Schulterzucken. „Ihr könnt so nervtötend sein. Wisst ihr das eigentlich?“ „Wieso? Ich war doch jetzt ganz brav!“, meinte er beleidigt. „Wann geht ihr eigentlich einkaufen. Ich mein eure Kleider und so?“, fragte er nach ein paar Minuten. „Wissen wir noch nicht. Wieso?“, stellte ich etwas skeptisch die Gegenfrage. „Naja ich bin doch Trauzeuge, das heißt doch ich müsste theoretisch beim kaufen der Unterwäsche dabei sein, oder?“ Ich sah ihn kurz verblüfft an und lachte dann los. „Schlag das mal Thomas, Basti und Manu vor, dass du zuschaust wie ihre Freundinnen Unterwäsche aussuchen. Die Reaktion würde ich dann nur zu gerne sehen.“ „Ach weißt du, du würdest mir schon reichen.“, grinste er dreckig. „Das ehrt mich aber.“, spottete ich.

„Ich wusste es!“, ertönte es plötzlich schrill hinter uns. „Ich wusste, dass du mit ihr was machst und nicht mit den anderen Anzug kaufen bist." Vor uns stand eine ziemlich aufgebrachte Chantal und wenn Blicke töten könnten, dann wäre ich jetzt mausetot. „Was hat sie was ich nicht habe? Du schaust mich nicht einmal mehr an wenn wir Sex haben. Denkst du da an sie?" „Toni! du schaust ihr beim Sex nicht mehr in die Augen. Wie kannst du nur?", fragte Basti gespielt geschockt, während die Jungs sich wieder zu uns an den Tisch setzten. Das schien Chantal ein wenig aus dem Konzept zu bringen. „Was macht ihr denn hier?" „Wir machen gerade Pause, nachdem wir ungefähr zwanzig Kollektionen von verschiedenen Marken anprobiert haben.", antwortete Manu. „Und was macht sie dann hier?", und zeigte leicht angewidert auf mich. „Ich mach mich an deinen Freund ran. ", spottete ich. „Ich hab es doch gewusst. Seht ihr, sie will mir Toni ausspannen.", kreischte sie schon wieder, sodass sich Gäste interessiert zu uns umdrehten. „Lilly ist dabei, weil sie meine zukünftige Schwägerin ist und weil sie unsere weibliche Beratung ist.", erklärte Manu leicht genervt. „Das hätte ich doch auch machen können." „Sarah hätte es auch machen können. Oder Lisa. Aber wir haben Lilly mitgenommen weil sie unteranderem Trauzeugin ist.", erklärte Manu weiter. „Meinetwegen. Aber du kleine Schlampe hältst dich von Toni fern. Du hast eh keine Chance bei ihm.", giftete sie mich an.  Ohne sie groß weiter zu beachten drehte ich meinen Kopf zu Toni und küsste ihn. Es sollte eigentlich nur ein kurzer Schmatzer werden um Chantal zu provozieren, doch wie durch Zufall stupste seinen Zunge gegen meine Lippen und bat um Einlass. Ich dachte nicht groß nach und gewährte ihn ihm. Unsere Zungen tanzten zusammen Tango. Als ob wie nie etwas anderes gemacht hätten. Er war zärtlich und gleichzeitig sehr leidenschaftlich. 

Plötzlich wurde ich durch ein klatschen wieder in die Realität zurückgeholt und ich löste mich sanft, aber bestimmt von ihm. Wir sahen uns kurz in die Augen und er flüsterte ein „Wow!". „Leute hab ich heut schon einmal erwähnt, dass ihr spannender als jeder Hollywoodstreifen seid? Das sah grad aus wie ein Oskar würdiger Filmkuss.", stellte Basti vergnügt fest.  „Also falls ihr mal einen Porno miteinander dreht, dann sagt mir bescheid. Ich würde ihn mir sofort anschauen.", wies uns Mario an. 

Chantal pwar während unseres Kusses wutentbrannt abgezogen ohne, dass wir groß Notiz davon genommen hatten. Nach etwa einer Stunde machten wir uns dann schließlich zu sechst auf den weg zum nächsten Geschäft. Da Toni schon fündig geworden war und ich ihm zusätzlich für den Polterabend einen aufs Aug gedrückt hatte, da ich der Meinung war, dass ihm der Anzug einfach grandios stand, saß er nun mit mir auf einem der Leder überzogene Sessel und wartete darauf, dass die anderen Jungs sich präsentierten. 

„Wo hast du eigentlich das Küssen gelernt?", flüsterte er mir irgendwann in mein Ohr. „Jahrelange Übung, sehr gute Lehrer und ein gewisses Naturtalent." „Gibt es eigentlich eine Frage, auf die du keine Antwort hast?", grinste er. „So ungern ich es auch zugebe es gibt bestimmt welchen. Nicht viele, aber ein paar bestimmt.", lächelte ich zurück. 

Es war elf Uhr Abends als ich schließlich völlig erschöpft zu Hause ankam. Wir hatte für alle jetzt zwei Anzüge. Und nach diesem Drama  waren wir noch essen gegangen. Basti und Mario hatten immer wieder versucht den Kuss anzusprechen doch Toni und ich blockten die ganze zeit. 

Ich ließ mich auf mein Bett fallen und schaltete meinen Fernseher an. Und es lief ausgerechnet 'Schoppaholic - Die Schnäppchenjägerin'. Während ich also zuschaute, wie Rebbecca Bloomwood gegen ihre Schulden und ihre Schoppingsucht und sich dabei in ihren durchaus attraktiven Chef Luke Brandon verliebt, musste ich über den Kuss von Toni und mir nachdenken. 

Don't marry! (Toni Kroos/OC; Manuel Neuer/OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt