1. Kapitel

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1 1/2 Jahre später

Ich stell' mich am besten erst einmal vor. Ich bin Emely Bonnet, genannt Lilly, 22 Jahre alt und studiere Jura im achten Semester. Ich bin 1,70 groß, habe schulterlanges, braunes Haar, große rehbraune Augen und bin die Älteste von sechs Kindern, auch wenn ich nur zwei Minuten älter bin als mein Zwillingsbruder Florian.

Als wir damals darauf gewettet hatten, wie lange die Beziehung zwischen unserer Schwester Caro und Manuel Neuer halten würde, dachte wahrscheinlich keiner von uns, wie falsch wir alle lagen. Die zwei waren nun seit eineinhalb Jahren ein Paar und das trotz eines Altersunterschied von fünf Jahren. Seit dieser Saison spielte Manu im Trikot vom FC Bayern und wohnte nur ein paar Straßen weiter. Dass er nun beim FCB spielte, war auch der Grund, weshalb Dani ihn nun vergötterte und Micha in ihm einen Verräter sah. Flo und ich freuten uns, denn immer, wenn Bayern patzte und der BVB punktete, hatten wir, außer Dani, nun noch Jemanden, den wir aufziehen konnten.

Michas Vermutung, dass er stumm war stellte, sich ebenfalls als falsch raus. Und so hatten wir uns einigermaßen daran gewöhnt, dass er in gewissen Weise nun zu uns gehörte.

Ich stieg nach einem langen Tag an der Uni in meinen Ferrari und machte mein Handy wieder an.

Jeder, der sich wundert, wie eine Jurastudentin im achten Semester sich einen Ferrari leisten kann, muss wissen, dass mein Daddy, Jonas, Filmproduzent war und meine Mutter es trotz sechs Kinder geschafft hatte Chefchirurgin zu werden . Damals standen, neben ihr, noch zwei Männer zu Debatte, doch die waren der Meinung, dass einen Frau niemals das Zeug zu einer Chefchirurgin hatte, doch sie hatte die besten Referenzen und insgesamt haben die Männer sich gegenseitig so schlecht gemacht, dass es kein Wunder war, dass meine Mutter gewonnen hatte. Caro hatte sich an unserer Mutter orientiert, studierte jetzt ebenfalls Medizin und man musste zugeben, dass sie echt begabt war.

Da meine Eltern allerdings beide ziemlich gut verdienten, wohnten wir noch alle in deren Villa. Da sie nur sehr selten zu Hause waren, wäre es eine Verschwendung gewesen, wenn das schöne Haus leer stehen würde. Jeder von uns hatte sein eigenes Zimmer, die Älteren von uns hatten ihre eigenen Badezimmer und jeder von uns hatte ein schnelles Auto zum Bestehen des ABIs bekommen, außer Lisa, die kein ABI gemacht hatte, daher fuhr sie 'nur' einen Smart.  

Ich hatte drei Anrufe in Abwesenheit. Einer davon kam von meiner Schwester Caro. „Was gibt’s?“, fragte ich sie. „Warum gehst du nicht ans Telefon? Egal, schaffst du es bis sieben ins Tantris?“ „Ja, schon. Aber wieso?“ „Erfährst du dann!“ „Und sei' bitte pünktlich, falls du nach Hause fährst, dann sorg' bitte dafür, dass unsere Brüder ,die zu Hause sind, auch pünktlich kommen und packt unterwegs Lukas ein, falls er nicht eh bei uns zu Hause ist.“, und ohne sich zu verabschieden legte sie einfach auf.

Als ich zu Hause ankam, zeigte sich, dass er wirklich bei uns zu Hause war, denn der blöder Bugatti meines besten Freundes vesperrte unsere Garage. Ich packte die Bücher, die ich einfach auf meinen Beifahrersitz geschmissen hatte und ging ins Haus. „Lucky, mein Schatz, dein Bugatti versperrt meine Garage!", begrüßte ich meinen besten Kumpel. "Ich hab dich auch lieb, meine Kleine." Lukas war mein bester Kumpel, seit ich elf war. Damals wurden Flo und ich auf ein Privatinternat geschickt, da unsere Eltern ihrer Arbeit nachgehen musste, die Kindermädchen genug mit unseren jüngeren Geschwistern zu tun hatten und wir gerade mitten in unserer rebellischen Phase waren. Dort lernten wir auch unsere besten Kumpels kennen. Lukas, Jo, Chris und Jojo. Der Jojo war eigentlich immer mein bester Freund, während der Jo immer einen besseren Draht zu Flo hatte. Wir hatten sehr viel Scheiß' zusammen gemacht. In den Sommerferien, nach der zehnten Klasse, sind wir mit dem Zug nach Rom gefahren und sind von dort aus in zwei Gruppen ans Meer getrampt. Unsere Mütter sind vor Sorge fast verrückt geworden, als sie erfahren hatten, dass wir nicht in Ibiza  in der Sonne lagen, wie es eigentlich ausgemacht war.

Don't marry! (Toni Kroos/OC; Manuel Neuer/OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt