27. Kapitel

1.1K 22 14
                                    

Tonis Sicht

Als ich aufwachte, dachte ich mein Kopf würde zerspringen! Solche Kopfschmerzen hatte ich glaube ich in meinem ganzen Leben noch nicht! Ich drehte mich zu der Seite, auf der normalerweise Lilly lag. Doch da lag niemand. Ich war auch nicht bei mir oder in ihrem Zimmer. Etwas zerstreut stand ich auf und verließ das Zimmer. Ich war bei Manu.

Unten in der Küche hatten sich schon ein paar von den anderen Jungs versammelt, ob sie ebenfalls hier übernachtet haben oder ob sie schon wieder hier waren wusste ich nicht. „Morgen!", begrüßte ich sie. Ein paar murmelten ebenfalls „Morgen." und andere nickten mir zu. Basti allerdings, der ansonsten immer der erste war, der einen irgendwie begrüßte, ignorierte mich. Keine Ahnung warum, aber der würde sich bestimmt schon wieder einkriegen. 

„Hat irgendjemand von euch mein Handy gesehen? Ich würde gerne Lilly anrufen.", fragte ich dann in die Runde. Basti lachte kalt, etwas was ich bei ihm eigentlich nicht kannte. „Du willst nicht ernsthaft Lilly anrufen?" „Warum nicht? Warum sollte ich meine Freundin nicht anrufen können, Schweinsteiger?", fragte ich genervt. „Weil du sie gestern wie das letzte Stück Dreck behandelt hast.", knurrte er. Verwirrt sah ich ihn an. „Du hast keine Ahnung mehr, was gestern passiert ist?", fragte Thomas vorsichtig. „Nein, was soll denn gestern passiert sein?" „Er hat einen kompletten Filmriss.", stellte Manu fest. „Na dann kann er sich ja auch nicht mehr an Flos und Lucks Schläge erinnern. Kein Problem, ich hau gerne nochmal drauf. Ich bin ja gestern nicht dazu gekommen.", meinte Basti. Sie redeten, als wäre ich gar nicht da und Basti sah richtig aggressiv aus. So hatte ich ihn noch nie gesehen. „Denk mal nach was gestern passiert ist.", riet mir Mario. In dem Moment kam ein etwas kleinerer Mann herein. „Sie können die Anzugjacke anprobieren, Herr Neuer." Man hörte eindeutig, dass er schwul war. „Ich komme Michele."

Michele, Michele, der Namen sagte mir etwas.

„Jetzt komm mal runter! Es sind nur die Anzüge. Das ist kein Weltuntergang."„Wenn wir dich nicht angerufen hätten, hättest du dich dann noch von dem Typen flachlegen lassen?"

„Oh Scheiße.", murmelte ich. Die Sätze flogen wie in einem Film an mir vorbei und es folgten noch mehr.

„Basti reist du dir auch noch unter den Nagel?! Was wird deine angebliche neue beste Freundin Sarah sagen? Aber du bist anscheinend doch ein gefühlskaltes Miststück, dass sich nicht um die Gefühle der anderen schert. Deine Großmutter hatte recht. Du bist eine kleine Schlampe."
Und ich hörte auch Bastis Worte: „Lilly, ist meine beste Freundin du Vi**er! Ich hab sie gerade getröstet, nachdem du sie behandelt hast wie ein Stück Dreck. Nachdem du dir von dieser Nutte fast vor ihren Augen hast einen blasen lassen."„Was weiß ich was die heute alles gemacht hat. Die hat es wahrscheinlich mit halb München getrieben."Hörte ich mich sagen.

Ich erinnerte mich auch an Flos und Lucks Worte und auch die anschließenden Schläge. Und ich musste zugeben, dass ich die verdient hatte. „Scheiße! Ich muss los!", meinte ich. „Wo willst du hin? ", fragte Manu. „Ich muss mit Lilly reden." „Hast du sie eigentlich noch alle? Glaubst du ernsthaft, dass sie mit dir reden will, nach alldem was du gestern gesagt hast? Und selbst wenn, du würdest niemals an sie rankommen. Sarah, Lisa und Caro haben so eine Wut auf dich, dass glaubst du gar nicht. Und Lukas und Flo würde an deiner Stelle auch nicht freiwillig über den Weg laufen.", giftete Basti. „Basti es tut mir Leid. Auch wie ich dich gestern angefahren habe. Ich weiß nicht was für eine Sicherung gestern bei mir durchgebrannt ist, aber es tut mir Leid. Aber ich muss mit ihr reden, ich liebe sie!", meinte ich verzweifelt.

„Hör zu Toni. Wir bereiten uns jetzt erst einmal alle auf die Hochzeit vor. Es würde nichts bringen, wenn du jetzt zu den Mädels fährst. Die sind alle beschäftigt und ich will nicht, dass es vor meiner Hochzeit Tote gibt. Vor allem will ich nicht, dass einer dieser Toten mein Trauzeuge ist. Wartet bis wir aus der Kirche kommen und Caro mir das Ja-Wort gegeben hat.", bat mich Manu. „Ok, dann muss ich allerdings nochmal schnell zu mir nach Hause fahren, weil mein Anzug dort liegt." „Ok, ich begleite dich.", meinte Thomas.

Zusammen fuhren wir los. „Glaubst du sie verzeiht mir?", fragte ich ihn irgendwann, als wir eine ganze Weile schweigend nebeneinander saßen. „Keine Ahnung. Du hast dich gestern echt wie ein riesen Arschloch benommen. Allerdings liebt sie dich. Deswegen hätte sie dich auch nicht betrogen. Klar ein bisschen flirten, vielleicht hat sie mit den einen oder anderen ein bisschen herumgeknutscht, als sie schon mehr intus hatten, aber mehr hätte sie nicht gemacht und hat sie bestimmt auch nicht. Und das haben wir doch mit den Stripperinnen auch gemacht, weiß was ich was du noch alles mit der gemacht hast. Und sie hat dich dann vor Lillys Augen abgeschleckt, während du ein paar Minuten vorher am Telefon noch eifersüchtig auf den einen Kerl warst. Sie hat nichts gesagt, aber nicht weil sie dich nicht liebt, sondern weil sie dachte du hast schon ein wenig was getrunken und sie wollte dir nicht vor deinen Freunden eine Szene machen.", erklärte Thomas mir. Nachdem ich längere Zeit wieder schwieg und wir schon bei meiner Wohnung angekommen waren, fügte er hinzu: „Lisa hat übrigens auch fremd geknutscht, sie hat es mir gesagt. Aber ich mein, wir waren gestern alle betrunken und es war Junggesellenabschied. Und ich war ja auch nicht gerade unschuldig gestern. Was erwartest du da?"

Ich schwieg weiterhin und betrat das Haus. Thomas folgte mir und anstatt es sich im Wohnzimmer bequem zu machen, lief er mir auch ins Schlafzimmer nach. Auf meinem Nachttisch stand ein Foto, von Lilly und mir beim Wahrheit oder Pflicht spielen. Basti hatte es mir geschenkt und ich hatte es eingerahmt. Thomas schaute es sich mit einem breiten Grinsen an. „Ich hoffe für dich, dass sich das wieder einrenkt, du scheinst nämlich wirklich schwer verknallt zu sein in die Kleine."

Seufzend packte ich meinen Smoking, die Schuhe und die Ringe. Ich musste das wieder gerade biegen und zwar so schnell wie möglich. Doch ich hatte so großen scheiß verzapft.

Was konnte ich tun, dass sie mir verzieh?

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 23, 2017 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Don't marry! (Toni Kroos/OC; Manuel Neuer/OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt