3. Kapitel

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Am Dienstag hatte ich Sarah in der Stadt getroffen. Wir waren zusammen Kaffe trinken gegangen und da hatte ich von ihr erfahre, dass sie bis zu Wochenende mit meiner Schwester nach Gelsenkirchen fuhr. Es war die Idee von Manus Mutter gewesen, die unbedingt ihre Schwiegertochter näher kennenlernen wollte und so hatte sich meine Schwester dazu entschlossen zusammen mit ihren Brautjungfern nach Gelsenkirchen zu fahren. Sarah hatte mich darum gebeten in den Tagen mich ein bisschen um Basti zu kümmern und ein bisschen auf ihn auf zu passen, denn auch wenn dieser vielleicht momentan nur auf Krücken unterwegs war, schien er trotzdem ziemlich viel Blödsinn zu machen.

Sarah war mir eigentlich sehr sympathisch, dass einzige was mir bei ihr ein bisschen Angst machte, war, dass sie so dünn ist. Ich persönlich verstand einfach nicht warum man sich für einen Job so abmagerte. Ich liebte es zu essen, egal ob Fast Food, italienisch oder bayrisch, ich liebet es. Von Süßigkeiten mal ganz zu schweigen, daher könnte ich mir niemals vorstellen wenig zu essen, damit ich nicht zu dick werde. Ich bin nicht dünn, ich bin nicht dick, ich bin eigentlich normal und verzichtete trotzdem auf nichts.

Nach einer halben Stunde verabschiedeten wir uns, sie machte sich auf den Weg zu meiner Schwester und ich schleppte die Bücher, die ich heute in der Stadt gekauft hatte zu meinem Auto. Nach kurzem überlegen beschloss ich gleich mal zu Basti zu fahren. Es dauerte geschlagene fünf Minuten bis er mir die Tür aufmachte. „Lilly, meine neue beste Freundin! Was verschafft mir die Ehre?“ „Ich bin für die nächsten paar Tage zum Basti-sitten eingeteilt worden.“ „Und ich dachte schon du wärst freiwillig hier.“, er zog eine Schnute und lies sich wieder auf sein Sofa fallen. „Was hast du für die Tage schon geplant?“, fragte ich ihn und lies mich neben ihn plumpsen. „Außer, dass ich das Spiel morgen sehen will eigentlich nichts.“ „Das ist gut! Pack deine Sachen in drei Stunden geht unser Flieger nach Basel.“ „Echt jetzt?“, er schien aus allen Wolken zu fallen. „Jep! Die Tickets sind schon gebucht, die Rechnung wird dir per Post zugestellt.“ „Lilly, du bist genial!“, er umarmte mich und stand dann etwas umständlich auf um sich ein paar Sachen zusammen zu suchen. „Genial zu sein liegt in meiner Natur!“, rief ich ihm hinterher.

Der Flug verging recht ereignislos und war auch ziemlich schnell vorbei. Bevor wir uns auf den Weg zum Flughafen gemacht hatten, waren wir noch schnell bei mir vorbeigefahren, damit ich auch noch ein paar Sachen einpacken konnte und dann hatten wir uns schon auf den Weg gemacht. Und nun lotste Basti gerade einen Taxifahrer zum Mannschaftshotel. In der Eingangshalle waren noch alle Spieler und Trainer versammelt, anscheinend waren die auch erst gerade angekommen.

Thomas war der erste der uns bemerkte. „Basti, Lilly, was macht ihr denn hier?“ Nun drehten sich alle zu uns um. „Ich war der Meinung, dass etwas Schweizer Luft Bastis Genesung bestimmt gut tut. Ich bin nämlich für die nächsten paar Tagen sein Babbysitter.“ „Und Sarah hätte keinen besseren finden können. Ich habe mich gerade auf eine ruhiger Woche vor dem Fernseher, ohne Sarah gefasst gemacht, da klingelst. Sie fragt ob ich was vor habe, ich sag: 'Ne, außer, dass ich das Spiel sehen will nichts.'. Darauf sagt sie: 'Gut, pack deine Sachen, in drei Stunden geht unser Flieger.'“, erzählt Basti begeistert. „Kumpel, du warst noch nie mit ihr im Urlaub, sonst würdest du dich nicht über so etwas banales wundern.“, lachte Manu.

Heinkes drückte uns die Zimmerschlüssel in die Hand. „Was soll das?“, fragte ich verdutzt. „Ihr Schlüssel.“, antwortete er schlicht. „Oh nein! Ich nehme nichts vom FC Bayern geschenkt.“, wehrte ich ab. „Keine Widerrede. Sie sind für Basti zuständig, sehen Sie es als Bezahlung.“ „Das mach ich eigentlich aber als Freundin von Sarah.“, doch das hörte er schon gar nicht mehr, da er schon in Richtung seines Zimmers gegangen war.

Don't marry! (Toni Kroos/OC; Manuel Neuer/OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt