11. Kapitel

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Ich hatte Toni schon seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen, es war wie als ob er mir aus dem Weg ginge. Heute hatten sie 2:0 gegen VfB Stuttgart gewonnen und ich saß in im Garten und überlegte, wie man den Garten für das Fest schmücken konnte, als es an der Tür klingelte.

„Na,hast du unser Spiel gesehen?“, fraget Basti begeistert. Seitdem er wieder spielen durfte, hing er zwar nicht mehr ganz so oft bei uns rum, doch ich hatte immer noch manchmal das Gefühl, als wären wir ein Obdachlosenheim für Fußballer. Dieses mal war sogar Toni mal wieder dabei. „Natürlich nur Ausschnitte. Habt ihr das 5:2 vom BVB gegen Kaiserslautern gesehen. Einfach meisterlich. Ach ich vergaß ihr habt ja selbst gespielt, also konntet ihr euch gar nicht anschauen, wie man richtig Fußball spielt.“, begrüßte ich sie. 

Basti, Mario, Thomas, Holger, Philipp und Manu liefen an mir vorbei ins Haus. Auch Toni lief an mir vorbei. „Der Herr Kroos lässt sich auch mal wieder blicken.“; begrüßte ich ihn schneidend. „Gibt es Ärger im Paradies?“, fragte Thomas. „Welches Paradies?“, fragte ich zurück. In dem Moment klingelte mein Telefon. „Oh, hey Ali. Das ist aber nett, dass du dich wirklich meldest.“ Ich warf Toni einen giftigen Blick zu und verschwand in den Garten. 

Nach dem Telefonat ging ich wieder zu den anderen ins Wohnzimmer. „Und war der Telefonsex gut?“, spöttelte Toni. „Nicht das es dich was anginge. Aber wir haben uns für heute Abend zum Feiern verabredet.“ gab ich genervt zurück. „Oh supi wir kommen mit.“, meinte Sarah. „Nein, das werdet ihr nicht. Ich habe eine Date und da nehme ich garantiert keinen einzigen von euch mit.“, und mit diesen Worten ging ich hoch um mir ein Kleid zu suchen.

Ich ging unter die Dusche und machte mich fertig. Ich wollte noch schnell zu meinem Bruder ins Zimmer um meine Handtasche zu holen, die ich neulich bei ihm hab liegen lassen, als ich im Zimmer die Stimmen der Jungs hörte. „Das passt gar nicht zu Lilly. Ich mein warum reagiert sie so? Es kann ihr doch nicht egal sein, was du gesagt hast.“, hörte ich Lukas. „Ich hab nicht mit ihr geredet. An der Party bin ich nicht dazu gekommen und danach bin ich ihr aus dem Weg gegangen. Außerdem bin ich wieder mit Chantal zusammen.“, hörte ich Toni. „WAS?“, war die achtstimmige Reaktion darauf. „Du bist zu ihr Zurück?“, hörte ich Flo vorsichtig fragen. „Ja, eigentlich weil ich eher wollte, dass alles wird wie früher. Hey ich weiß, dass sie mich heute wieder betrügt, heute hat sie nämlich wieder einen ihrer Mädchenabende, dabei hat sie wahrscheinlich nicht einmal mehr Freundinnen. Das einzige, warum sie eifersüchtig war, war weil sie es überhaupt nicht toll fand, dass ich plötzlich so viel mit Lilly unternommen habe. Und nach dem Kuss mit Lilly, hat sie mir morgens Frühstück gemacht. Ist zu unseren Spielen gekommen und das alles nur, weil sie will, dass ich ihr Spielzeug bleibe und sie hat Angst, dass Lilly auf die Idee kommt mich ihr wegzunehmen.“, ich wollte überhaupt nicht die ganze Antwort hören, daher ging ich ganz schnell und fuhr los. 

Ich war immer noch nicht viel schlauer, was Toni mir sagen wollte, doch es musste etwas mit ihm, Chantal und mir zu tun haben. Ich nahm mir fest vor den heutigen Abend nicht mehr groß darüber nachzudenken und endlich mal wieder Spaß zu haben.

„Da ist ja, meine Süße Kleine. Und sie schaut wieder verdammt heiß aus.“, begrüßte mich Ali. „Oh Dankeschön. Das alles nur für dich.“ Wir umarmten uns und ich kniff ihn einmal in den Po. „Hm, der Abend verspricht viel.“, hauchte ich ihm ins Ohr und hörte ich hörte wie er hart schluckte. Ich lächelte und zog ihn in den Club.

Es gab einen Grund, warum ich immer eher mit Jungs rumhing und der war, dass mir die meisten Mädchen mir zu zickig waren und sie mich für Schlampen hielten. Ich war nie wirklich ein Kind von Traurigkeit. Und heute Abend wollte ich abschalten, da kam er mir gerade recht.

Wir tanzten ungefähr drei Stunden zu den unterschiedlichsten Liedern, bis er mich irgendwann zu den Toiletten zog und anfing mich zu küssen. Die  typen waren doch alle gleich. Schwanzgesteuert und Notgeil. Es war ein harter Kuss und ich spürte ihn an meinem Bein wachsen. Ohne den Kuss zu unterbrechen begann ich ihn durch die Hose zu kraueln, was ihn dazu brachte in den Kuss zu stöhnen. Ich löste mich von ihm und machte seine Hose auf. Ich nahm in die Hand und bearbeitete ihn mit der Zunge, ich hörte wie er stöhnte und spürte wie er, wenn das möglich war, noch härter wurde. Doch ich war nicht bei der Sache, ich musste an Toni denken. 

Ich ließ ihn los und wollte gehen, doch Ali hielt mich am Arm fest. „Was hast du vor? Wo willst du hin?“ „Weg. Oder hast du damit ein Problem?“, fragte ich ihn leicht belustigt. „Du kannst jetzt nicht gehen.“ „Stimmt! Gut, dass du mich daran erinnerst.“ Ich ging auf ihn zu, steckte ihm nochmal meine Zunge in den Hals und griff dabei in seine XXL-Hose und nahm sein Handy raus, dann löste ich mich wieder von ihm. Ging ein paar Schritte aus der Kabine raus damit er mich nicht mehr packen konnte und löschte meine Nummer aus seinen Kontakten und aus der Anrufliste. „Ich hätte fast vergessen die Spuren zu verwischen.“, lächelte ich ihn an und warf ihm sein Handy dann wieder zu. Und mit diesen Worten verließ ich die Toiletten, doch ich konnte noch gut hören wie er mir „Du kleine verfi**te Südländerschlampe!“, hinterherrief.

Ich ging zu meinem Auto und ließ mich erst einmal in den Sitz sinken. Dann suchte ich Kaugummis aus dem Handschuhfach. Was war nur los mit mir. Ich wollte einem Typen einen Blasen und dachte dabei an einen anderen Typen. So etwas war mir noch nie passiert. Davon abgesehen, dass ich normalerweise außer über Lukas und meine Brüder nie oft über andere Typen länger nachdachte. Und das war das erste mal, dass ich es bereute, dass ich keine beste Freundin hatte. Denn mit Lukas und Flo konnte ich nicht reden, was das erste mal war, denn die schienen irgendwie mit Toni unter einer Decke zu stecken

Ohne groß weiter nachzudenken starte ich mein Auto und fuhr zu Toni. Als ich vor seiner Haustür überkamen mich die Zweifel. Ich drückte auf die Klingel, bevor ich kneifen konnte. Ein leicht verschlafener Toni öffnete mir die Tür. Er hatte eine Trainingshose an und war oben ohne. „Hey was machst du denn hier? Komm rein du holst dir in dem Kleid da draußen noch den Tod.“, er zog mich rein und zog mich an seinen Oberkörper. „Was ist denn Kleine?“, er wischte mir Tränen weg. Ich hatte nicht einmal gemerkt, dass ich weinte. „Was machst du mit mir?“, fragte ich ihn und schmiegte mich in die Umarmung. „Die Frage könnte ich zurückgeben.“, meinte er leicht heißer. „Wie war dein Date?“ „Ein ziemlicher Reinfall würde ich sagen. Er hat mich eine Südländerschlampe gennant. Das musst du dir mal vorstellen, ein Türke hat mich als Südländerschlampe bezeichnet.“, meinte ich und musste schon fast Lachen über die ganze Ironie. „Hat er dir wenigstens gesagt, dass du wahnsinnig umwerfend ausschaust?“, fragte er mich und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Willst du heute Nacht bei mir übernachten?“ „Wenn es keinen Stress macht gerne.“, ich lächelte ihn dankend an. 

Er suchte mir ein T-Shirt von sich raus und ich legte mich in seinen Arm. Irgendwann fragte ich ihn. „Was wolltest du mir eigentlich sagen?“ „Es hat sich schon erledigt.“, flüsterte er. „Sagst du es mir trotzdem?“, hackte ich nach. „Irgendwann, vielleicht!“,gab er zurück. „OK, aber nicht vergessen.“, meinte ich und dämmerte so langsam weg. Ich hörte ihn nur ganz leise sagen: „Ganz bestimmt nicht.“, doch ich war mir nicht sicher, ob ich da nicht schon geträumt hatte.

Don't marry! (Toni Kroos/OC; Manuel Neuer/OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt