Es fühlt sich natürlich an.
Okay, aber im Nachhinein waren diese Wochen der Unsicherheiten und Ängste unnötig.
Aber vielleicht haben beide das gebraucht. Um sich dem Ganzen wirklich bewusst zu werden.
Danny war schon immer der Extrovertierte von beiden, sodass es gar nicht so atypisch ist, dass er dann derjenige ist, der auf Mark letztendlich zutritt und ihn küsst. Er lächelt, während er es tut und er spürt, dass es Mark genauso geht.
Langsam, irgendwie unsicher, legt dieser Danny eine Hand an den Rücken.
Danny erwidert diese Berührung und tut dasselbe.
Hätte man dem Mark von vor einer Woche davon erzählt, hätte er es wohl nicht geglaubt.
Gut, der heutige Mark glaubt es auch nicht.
Danny lässt von Mark ab.
„Alles okay?", fragt er.
Mark lächelt: „Ja."
„Geht es dir gut?"
„Auf jeden Fall."
Und dieses Mal tritt Mark auf Danny zu und küsst ihn und es ist eine ganz andere Art Kuss. Sanfter, leichter, sehnsuchtsvoller.Anders als Danny, der eher rauer und unruhiger küsst.
Aber gemeinsam ergaben die beiden doch ein ziemlich gutes Team.
Sie bleiben im Flur stehen. Irgendwann drückt Danny Mark gegen die Wand, nicht hektisch, sondern einfach, weil er besseren Halt haben möchte und ihn ansehen will.
Irgendwann drückt Mark Danny etwas weg und sagt: „Sollen wir in die Bar?"
Wieso, fragt sich Danny, wenn es gerade so schön ist, wieso willst du es jetzt kaputt machen?
„Warum?"
„Warum nicht? Weil wir wach sind und wir das immer machen?", sagt er. Es scheint ihm ernst.
„Okay?", erwidert Danny und greift seine Jacke. Die von Mark auch, er hält sie ihm hin. Er versteht nicht, warum er weg will. Es gibt keinen Grund.
Als sie die Treppen nach unten gehen und die Haustür öffnen, greift Mark nach Dannys Hand.
Danny sieht zuerst auf die Hand, dann auf Mark. Und lächelt.
Vielleicht gibt es doch einen Grund.
Um von der Wohnung an die Bar zu gelangen muss man zuerst durch sehr viele kleine Straßen gehen, um dann irgendwann an einen größeren Platz zu kommen, der, würde man weiterkommen, zum Zentrum führen würde.
Weil, wenn man nach New York zieht, man sich zwar vorstellt ständig inmitten des Geschehens zu sein, aber man es dann nie ist. Weil es wirklich voller Menschen ist.
Selbst jetzt. Selbst hier sind welche, die Danny und Mark ansehen. Manche kurz, manche länger, manche überrascht, manche nicht begeistert.
Mark wusste, dass man mit sowas rechnen konnte, aber er wusste nicht...das es so schnell geht.
Er sieht zu Danny, der wirklich ehrlich glücklich wirkt und lächelt ebenfalls.
Weil sonst nichts wichtig ist.
Als sie an der Bar ankommen ist es beinahe vier Uhr.
Mark greift seinen Schlüssel und öffnet die Tür zur Bar, macht das Licht an.
Beinahe fühlt sich diese Bar manchmal wie zu Hause an.
Aber nur wenn er alleine hier ist.
Oder mit Danny.
Danny setzt sich an den gewohnten Platz, Mark nimmt eine Flasche und setzt sich zu ihm.
Immer wenn sie hier sind sagt Mark am nächsten Tag ihm wäre beim Aufräumen eine Flasche kaputt gegangen und dann war es auch gut.
„Warum wolltest du hierher kommen?", fragt er dann und sieht sich um, als wäre er nicht ständig hier. Manchmal sogar offiziell.
Mark lächelt ihn an, Danny lächelt zurück.
Auch wenn er immer noch nicht mehr weiß.
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You Fancy A Drink?
Teen FictionJeden Abend erzählt der Barkeeper Mark seinem Freund Danny von seinen Erlebnissen in der Bar. Während persönliche Dinge erörtert und diskutiert werden, wird beiden klar, dass manche Geschichten auch viele Weisheiten für das eigene Leben hergeben. Bi...