summer evening

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Songempfehlung vor den Lesen: Pretty Lady- Tash Sultana.


Ich sitze auf dem Beifahrersitz. Die Klimaanlage aus. Obwohl es 30 Grad warm ist. Dafür sind die Fenster weit geöffnet. Ich hab meine Arme aus dem Dachfenster gestreckt während wir mit 100 über die Landstraße kurven. Im Tackt eines Songs meiner Lieblingsinterpretin wippe ich. Die Sonnenstrahlen prickeln auf meiner Haut. Der kühle Wind beschert mir eine leichte Gänsehaut. Ich genieße diese Kombination und bin seit langem mal wieder einfach wunschlos glücklich.

Ich trage eine schwarze Shorts und ein schwarzes Top. Dazu Sneaker. Meine kurzen Haare habe ich zu zwei Buns auf meinem Kopf geformt. Trotzdem haben sich ein paar Strähnen aus den Zöpfen gebahnt, die jetzt mit mir im Wind tanzen. Meine Sommersprossen strahlen, wie die Sonne am Himmel. 

Du drehst die Musik noch etwas lauter und lächelst mich an. In der Spur fängst du an Schlangenlinien zu fahren. Ich gebe mich der Trägheit hin und werde von der einen Seite zur anderen geschmissen. Wir fangen beide an zu lachen. Langsam nehme ich wieder meine Arme herunter. 

Dann setzte ich meine Sonnenbrille auf und lehne mich etwas zurück. Ich über strecke meinen Hals um aus dem Dach schauen zu können. Der Himmel ist wunderschön blau. Mein allerliebstes Lieblingsblau. Die Sonne strahlt mir direkt in mein Gesicht. Ich sehe zwei Dunststreifen von Flugzeugen die ein großes Kreuz in den Himmel zeichnen. Ich schließe die Augen, um den Moment noch besser in mir aufsaugen zu können. 

Irgendwann öffne ich sie wieder. Das laute Rauschen des Windes ist verflogen, die Musik ist leiser. Wir stehen. Du bist bereits ausgestiegen und zu den anderen gelaufen. Auch ich schnell mich ab, öffne die Tür und steige aus. Sobald ich draußen bin, strecke ich mich etwas. Wir stehen auf einem Parkplatz direkt an einem wunderschönen See. Ein kleiner Holzsteck führt zum Wasser. Die untergehende Sonne spiegelt sich im kühlen Nass und setzt alles in ein wunderschönen lila-orangenen Ton. Ich stoße ein leises Wow aus und muss kurz inne halten. Als ich mich wieder gefangen habe, gesell ich mich zu euch. Ihr habt bereits etwas Proviant und eine Decke aus den Autos geholt und euch ans Ende des Stecks gesetzt. Von hier höre ich euer Lachen.

Schnell laufe ich, in meiner ganz eigenen, besonderen, verrückten Art zu euch. Ziehe wild und komplett unnatürlich meine Beine an und fuchtele mit meinen Armen herum.  Im Rennen ziehe ich mein Top aus. "Wer zuletzt im Wasser ist, ist ein Weichei", rufe ich, während ich bei euch stehen bleibe und meine Hose ausziehe. Einen Bikini habe ich schon drunter an. Mit einem nicht schönen, aber seltenen Köpper springe ich ins Wasser. Das frische Nass umgibt mich für den Moment, lässt mich erstarren, kühlt meine Haut in Windeseile ab. Ich höre neben mir nur ein Platsch, noch einen, noch einen. Dann tauche ich wieder auf. Streiche mir kurz ein paare Haare aus dem Gesicht und strample dann um mich, um euch alle nass zu machen. Plötzlich spüre ich hinter mir zwei Hände auf den Schultern die mich unter Wasser drücken. Blubberblasen umgeben mich. Ich schließe meine Augen, halte die Luft an, tauche wieder auf und schaue in 3 wunschlos glückliche Gesichter.


long story shortWo Geschichten leben. Entdecke jetzt