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Baekhyun
Die Zeremonie war wunderschön. Ich hatte leicht Tränen in den Augen gehabt und freute mich unnormal für die beiden, denn ich konnte sehen, dass sie füreinander geschaffen waren. Innerlich hoffte ich jedoch auch, dass Chanyeol und ich genauso ein Glück eines Tages haben würden.

Nun waren Chanyeol und ich bei der allgemeinen Party, die im vollen Gange war. Aber auch wenn alle sich betranken und wild feierten, waren wir an einem Tisch und beobachtete die Meute lieber von ein wenig weiter weg.

„Soll ich dir noch einen Drink holen?" fragte mich Chanyeol liebevoll, woraufhin ich mich direkt zu ihm drehte und lächelnd verneinte, da ich keinen Drink mehr wollte.

Mein Blick schweifte kurz zum Strand, wo ich eine Entdeckung machte, die meinen Mund offen stehen ließ. Sehun und Luhan waren am Strand.

Man konnte es glauben oder auch nicht, aber Sehun war genau in diesem Moment auf die Knie gefallen und hatte eine Schatulle hervorgeholt.

„Omg..." murmelte ich nur und beobachtete Luhans Reaktion von weitem, während Chanyeol sich schon sorgen um mich machte.

„Was ist los? Ist alles in Ordnung?" fragte er mich besorgt und legte seine Hand auf meine.
„Sieh doch!" sagte ich fröhlich und zeigte in Luhans Richtung.

Nun konnte auch mein Freund dieses Spektakel beobachten. Tatsächlich steckte Sehun meinem besten Freund den Ring an, was uns sagte, dass Luhan wohl ‚ja' gesagt hatte.

„Ich habe schon immer vermutet, dass die beiden heiraten werden. Sie lieben sich sehr." teilte ich Chanyeol lächelnd mit und lehnte mich an seine Schulter, da ich seine Nähe brauchte.

„Wollen wir auch nochmal etwas spazieren gehen? Niemand wird merken, dass wir weg sind. Alle sind betrunken." schlug er vor und deutete auf die wilde Menge. Ich nickte grinsend und nahm seine Hand entgegen. 

Gemeinsam verließen wir das Gelände des Hotels und gingen in den kleinen Straßen entlang, die nahe am Meer lagen.

Alles war ruhig und entspannt, bis ich in meinem Augenwinkel ein Blitzlicht wahrnehmen konnte und mich sofort in die Richtung drehte.

„Hat jemand von uns ein Foto gemacht?" fragte ich meinen Freund mehr als nur irritiert und wurde Zeuge von einem panischen Park Chanyeol.

„Wir müssen sofort hier weg!" sagte er nur schnell und nahm meine Hand feste in seine, woraufhin er mich zurück zum Hotel zog, was mich nur noch viel mehr verwirrte.

Was ging hier vor sich? Wieso machte irgendjemand Fotos von uns? Und wieso reagierte Chanyeol so panisch?

„Was ist denn los?" fragte ich ihn, sobald er mich bis in die Lobby gezogen hatte. Scheinbar schien ihm das jedoch nicht zureichen, denn er war nun auch dabei, mich bis zu unserer Suite zu ziehen.

„Das kann ich dir nicht so einfach erklären." antwortete der Ältere, was mich ziemlich sauer machte. „Also erstens, hast du einen ziemlich starken Griff und tust mir damit weh! Und zweitens, dachte ich wir würden ehrlich zueinander sein." sagte ich ohne Verständnis.

Ich öffnete die Suite mit der weißen Karte und trat ein, ohne Chanyeol auch noch ein mal anzusehen.

„Babe.." sagte er nur verzweifelt und ging mir hinterher. Ich setzte mich auf das Bett und schaute ihn enttäuscht an, woraufhin er sich vor mich auf den Boden kniete und meine Hände in seine nahm.

„Du musst mir vertrauen. Bitte Baekhyun." flehte er und sah mir tief in die Augen. Natürlich merkte ich, wie ich bei seinem Blick wieder schwach wurde, aber diesmal wollte ich die Wahrheit sofort hören.

„Nein, Chanyeol. Wenn du willst, dass unsere Beziehung ernst ist, dann sagst du mir jetzt wieso dieser Mann ein Foto von uns gemacht hat!" sagte ich wütend und stand auf, was er mir gleichtat.

„Ich bin kein Arzt." sagte er plötzlich, weshalb mir die Kinnlade herunterfiel. Er hatte mich angelogen? „W-Was?" stotterte ich nur überfordert und sah ihn sprachlos an.

„Verdammt." murmelte Chanyeol und setzte sich verzweifelt hin. Er sah so aufgewühlt und überfordert aus, dass es mir im Herzen schon wehtat, aber gerade war ich doch derjenige, der angelogen wurde.

„Aber Chanyeol, wir sind in einer Beziehung! Und ich dachte, dass wir auch noch mehr sein könnten, als nur Verliebte." sagte ich mit Tränen in den Augen. Ich liebte ihn so sehr und ich konnte es nicht verkraften mich mit ihm zu streiten, aber diese Lüge, war für mich wie ein fester Schlag ins Gesicht.

„Ich bin kriminell." sprach er nun kleinlaut, woraufhin meine Augen groß wurden. Inwiefern kriminell? Was meinte er damit?
Mein Herz schlug so schnell wie noch nie. 

„W-Wie..?" bekam ich nur heraus, woraufhin ich ihn immer noch mit Tränen in den Augen ansah.

„Ich bin Unternehmer. Um genau zu sein ein ziemlich großer. Dieser Mann war eine Art Paparazzi. Ich habe gerade wirklich verdammt nochmal Angst um dich, weil ich nie wollte, dass jemand von diesen Arschlöchern weiß, dass wir zusammen sind, da du nun in jedem Klatschmagazin landen wirst und sie über die urteilen werden. Dieses Business ist eben nicht einfach." erzählte Chanyeol mir die Wahrheit.

Ich stand im Raum wie angewurzelt und schaute ihn sprachlos an. Niemals hätte ich gedacht, dass Chanyeol ein erfolgreicher und bekannter Unternehmer wäre.

Meine Beine wurden wackelig und ich sank auf den Boden. Sofort kam Chanyeol auf mich zu und hob mich hoch, sodass ich nun auf seinem Schoß saß. Doch ich drückte mich von ihm weg, bevor ich überhaupt auch nur 10 Sekunden auf seinem Schoß sitzen konnte.

Mittlerweile liefen mir die Tränen, ohne dass ich es überhaupt bemerkte, an meinen Wangen herunter und ich schluchzte laut.

„Nein..bitte weine nicht. Ich kann dich nicht so sehen." hauchte er und wollte mich wieder zu sich ziehen, doch ich wich ihm aus.

„Du hast mich also schon wieder die ganze Zeit angelogen?! Erst verheimlichst du, dass du bereits verheiratet warst, dann kommt heraus, dass du sogar eine Tochter mit dieser Frau hast. Von einem Fremden erfahre ich, dass du aggressiv warst und jetzt willst du mir ernsthaft sagen, dass du kein Arzt bist, sondern quasi berühmt bist und ich nun überall in Klatschmagazinen lande, weil die ganze Welt denkt, dass ich hinter deinem verdammten Geld her bin?!" schrie ich weinend.

Chanyeol war für einen Moment sprachlos. Noch nie hatte ich so laut zuvor geschrieen, aber es musste diesmal raus.

„I-Ich meine...kenne ich dich überhaupt?" hauchte ich zerbrechlich und schaute ihn ängstlich an. Scheinbar wusste ich nämlich nichts über meinen Freund und das machte mir wirklich Angst.

„Baekhyun...bitte hör mir zu..." Chanyeol war sichtlich angespannt und auch verängstigt. „Nein, diesmal nicht!" sagte ich und merkte, dass mir immer weiter die Tränen herunterliefen.

Ich entschied für mich selbst, dass ich definitiv Abstand brauchte. Wenigstens für ein paar Stunden. Die Tatsache, dass wir auf einer Insel waren und eigentlich hier waren, um gemeinsam Zeit zu verbringen, machte dies natürlich um einiges schwerer.

„I-Ich muss hier raus." murmelte ich nur und wollte eigentlich zur Tür gehen, jedoch hielt der Ältere mich fest, bevor ich die Suite verlassen konnte. „Ich lasse dich nicht gehen, Baekhyun. Es ist stockdunkel draußen." sprach er, was mich nur noch trauriger machte.

„Das ist mir egal! Und wenn ich diese Nacht im Bett von diesem Heechul schlafen muss, ist mir das wirklich mehr als nur egal!" keifte ich und riss mich von ihm los, um so schnell wie möglich die Suite zu verlassen und den Flur herunterzurennen.

Immer mehr Tränen liefen mir herunter und meine Sicht war am Ende nur noch verschwommen, jedoch lief ich einfach immer weiter.

Your Maid |ChanbaekWhere stories live. Discover now