Kapitel 7

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~Amy~

Am nächsten Morgen, wurde ich durch ein lautes Poltern wach. Es klang fast, als wäre Mason die Treppe heruntergefallen. Also machte ich mich auf den Weg zur Tür und lauschte, ob nicht doch etwas passiert war.

Ich konnte nichts hören, weshalb ich wieder zurück ging und mir frische Sachen heraussuchte. Der Knutschfleck war noch immer nicht zu übersehen, warum ich mich nochmal für einen Pullover entschied. Selbst, wenn es im Laufe des Tages zu warm werden könnte.

Als ich fertig war, ging ich wieder in die Küche, um etwas zu essen. Mason saß am Tisch und hatte wieder ein Brötchen in der Hand. Dieses Mal mit Nutella. Mein Kommentar dazu ließ ich einfach in der Luft stehen. Doch Mason hatte meinen Blick bemerkt und sah mich jetzt fragend an. "Ich mag kein Nutella" antwortete ich ihm knapp und sofort machte er große Augen. "Nicht wahr!" lachte er. "Doch. Ich finde schokolade auf Brot passt einfach nicht. Außerdem bin ich auch kein so großer Haselnuss Fan." meinte ich und fing auch an zu lachen. "Jeder mag Nutella. Das ist fast, wie als würdest du keine Erdbeeren mögen." sagte er und kippelte mit seinem Stuhl, um mich besser sehen zu können. "Sei froh, dass ich sie mag" meinte ich nun und wir fingen beide an zu lachen. Jedoch konnte Mason nicht so lange lachen, wie ich, weil er sein Gleichgewicht verlor und mit seinem Nutellabrötchen nach hinten fiel. Ich bekam vor Lachen keine Luft mehr und als ich dann um die Ecke sah, ob es ihm gut ging, war es endgültig vorbei.

Sein Nutellabrötchen klebte in seinem Gesicht und mit dem Gesichtsausdruck, wie er mich ansah, einfach zu witzig. Mason sah mich erst ein wenig enttäuscht an, als er auch anfing mit mir zu lachen. Sein Lachen hörte sich so melodisch an. Ich könnte es den ganzen Tag hören. Als mir auffiel, dass wir uns anstarrten, brach ich schnell den Blickkontakt ab und half ihm hoch.

Mason war duschen gegangen und ich hatte es mir in seinem Wohnzimmer gemütlich gemacht. Mir gefiel die andere Seite von ihm, weil es mich definitiv gestört hatte, dass er mich am Anfang ignorierte. Vielleicht waren wir nicht lange nicht so etwas, wie Mitbewohner, aber schon nahe dran.

Ich stellte den Fernseher an und zappte durch die einzelnen Kanäle. Leider fand ich nichts wirklich ansprechend, weshalb ich ihn genervt wieder ausschaltete. In dem Moment, kam Mason von oben die Treppe heruntergestürzt. "Ich muss nochmal kurz weg. Bin gegen halb fünf wieder hier. Du kennst dich ja hier aus" meinte er und lief zur Tür hinaus.

Kurz weg? Von.. Äh halb elf bis halb fünf sind es ganze sechs Stunden. Faye hatte mir zwar ein altes Handy von ihr gegeben, welches nicht so alt sein konnte, weil es ein IPhone X war, aber ich wollte nicht die ganze zeit am Handy hocken. Somit vertrieb ich mir die Zeit mit aufräumen. Die Küche hatte es bitter nötig und es war schon fast ekelig. Dennoch putzte ich die untere Etage, denn ich wollte nicht zu Mason nach oben. Das brachte bei mir Flashbacks hervor, die ich lieber vergessen würde.

Als mir das Putzen dann doch den letzten Nerv raubte und ich einfach keine Lust mehr hatte, nahm ich mein Handy und ging nach draußen. Dort lief ich an den Waldrand, der an dem Dorf grenzte und suchte mir einen perfekten Baum zum Draufklettern. Ich sprang mit meinem Handy in der Hosentasche, immer drauf bedacht, dass es nicht herunterfiel, von Ast zu Ast und setzte mich auf einen, der von Moos bereichert wurde. Er bot mir ein wenig Gemütlichkeit. Ich zückte mein Handy und las meine Nachrichten. Faye hatte jegliche Nummern eingespeichert, weshalb sie mir schon geschrieben hatte. Sie war aber nicht die einzige, Mason hatte nochmal erinnert, dass er bis halb fünf weg war und Mary wünschte uns morgen Abend zum Abendessen. Ich lud mir, da ich vor Mason Haus saß und somit Wlan hatte, Instagram herunter, um mein altes Rudel kurz auszuchecken. In meinen alten Account lockte ich mich ein und erstellte mit noch einen Fake account zum stalken. Ich wollte auf Nummer sicher gehen, dass mich niemand erkannte.

Auf meinem alten Account hatte ich von Josie unzählige Nachrichten und Anrufe erhalten. Wenn ich sie lesen würde, könnte sie sehen, dass ich es gesehen hatte. Schlechte Idee. Also verbannte ich mein neues Smartphone wieder in meiner Hosentasche und genoss die Aussicht.

Gegen halb 2 sah ich erneut auf das Smartphone in meiner Tasche. Josie hatte mir nochmal geschrieben.

(Spitzname von Josie für Amy ist A und für Josie J beides englisch ausgesprochen)

A wie geht es dir?
Es tut mir so unfassbar leid
Wie kann ich das nur wieder gut machen?
A antworte
Bitte
Ich vermisse dich!
Jetzt sehe ich erst dass du dein Handy vergessen hast
Bitte wenn du das ließt melde dich
Mach mir Sorgen

A?
Komm zurück
Ich vermisse dich
Wir finden eine Lösung
Das kann ja nicht so weiter gehen
Ich brauche euch beide
Komm zurück
Bitte
Und such dir verdammt nochmal nen Handy
Bitte Amy

A?
Ich weiß, dass du's gelesen hast
Warst gerade online
Bitte schreib wenigstens

Ich atmete einmal tief durch, bevor ich ihr antwortete.

Ich kann und werde nicht mehr zurückkommen. Er hat es mir verboten und ich will kein Risiko eingehen.

Ich brach den Chat ab und widmete mich einer Gestalt, die nun auf mich zukam.

"Amy was machst du da oben? Ich dachte Wölfe haben lieber festen Boden unter den Füßen. Ich zumindest." rief Faye mir von unten zu. "Warte ich komme runter" So schnell, wie ich oben war, kletterte ich auch schon wieder nach unten. "Eigentlich wollte ich fragen, ob wir zusammen Netflix schauen wollen?" meinte sie und grinste. Ich grinste zurück und wir beide machten uns auf den Weg zu Masons Haus.

"Lass uns zusammen eine gute Serie anfangen! Das wollte ich schon immer einmal. Also die Serie mit wem zusammen sehen, also irgendeine Serie. Also.. Ach egal" sie verhaspelte sich, dadurch, dass sie so aufgeregt war, in ihren eigenen Wörtern. Ich fing an, wie eine Verrückte zu kichern. Es war auch einfach zu lustig. "Also?" fragte sie nochmal. Kichernd nickte ich und sie spielte die Serie ab. Wir beide lagen eng aneinander gekuschelt, in dünnen Decken und aßen Chips und Gummibärchen. Faye hatte darauf bestanden. Mir war das aber auch recht, wir mussten unseren Wolfskörper ja irgendwie ausnutzen. Wir beide waren nach den ersten Minuten schon hin und weg. Man konnte auch sagen, dass wir total mitfieberten.

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