Kapitel 13

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~Amy~

Die anderen starrten mich an und durch meine Natur, fühlte ich mich wie ein Tier im Zoo. Mein Wolf wollte sich unterwerfen und ich zog mich währenddessen immer weiter nach hinten zurück. Die anderen sahen mich noch immer an. Ich fing an zu zittern, als ich Masons Blick auf mir spürte. Felicitas hatte ich komplett ausgeblendet. Es tat dennoch weh, und jetzt, da ich mich auch noch verwandelt hatte, sogar noch mehr. Er wollte mich nicht.. Aber wieso?

"Amy, du bist soo.." fing Faye an und wollte über mein Fell streichen. Ich hatte nicht mitbekommen, wie sie auf mich zukam. Ich legte meine Ohren an und fletschte aus Reflex die Zähne. "Wunderschön" beendete Mary Fayes Satz. Faye blendete ich aus und wechselte meine Mimik. Nun standen meine Ohren aufmerksam in Marys Richtung und meine Augen sahen in ihre. Sie strahlten Bewunderung aus.

"Wir müssen raus. Du kannst ja nicht im Wohnzimmer bleiben" meinte Peter, der noch immer vor Mason stand. Dieser sah mich ebenfalls mit Bewunderung an. Jeder Soulmate vergöttert seine Seelenverwandte. So musste es auch ihm gehen. Die Tür zum Garten wurde erneut geöffnet, Mary ging vor und wir liefen durch ein großes Gartentor in den Wald hinein. Fröhlich jaulte ich auf. Ich sprang über das weiche Moos und sah Mary neben mir lächeln. Das Gefühl mit meinen Pfoten den kühlen Waldboden zu berühren war unglaublich. Jedoch war ich so ungeschickt auf meinen Pfoten, sodass ich kurzerhand stolperte. Meine Schnauze berührte den Boden und ich hörte jeden erschrocken aufkeuchen. Jeden außer Felicitas. Sie fing laut an zu lachen, was ich mit einem Knurren konterte. Ihr Lachen verstummte sofort und sie wurde ruhig. Verwirrt blickte ich wieder auf das Gras unter mir. Was war das denn?

Faye verwandelte sich ebenso in einen Wolf und wir fingen an nebeneinander her zu rennen. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Mason sich auch verwandelt hatte und uns hinterher rennen wollte. Peter hielt ihn aber eisern davon ab, was mich innerlich winseln ließ. Faye zog meine Aufmerksamkeit wieder auf sich, denn sie rannte vor mir weg. Ein Wettrennen also. Ich sprang ihr hinterher und rannte so schnell ich konnte. Meine Pfoten berührten den Boden fast gar nicht und ich hatte das Gefühl zu fliegen. Ab und zu schubsten Faye und ich uns in die Büsche und auf einer Lichtung fingen wir an uns zu rangeln. Die anderen waren nicht hinterhergegangen. Faye sprang urplötzlich auf mich drauf und bekam mich für kurze Zeit zu Boden. Ich war jedoch stärker als sie und gewann schlussendlich. Stolz schritt ich über die Wiese, was Faye zum Lachen brachte.

"Gehen wir wieder zurück?" fragte sie mich und ich zögerte. "Was ist, wenn er sie will und mich gehen lässt?" stellte ich die entscheidene Gegenfrage. Faye zog die Schultern hoch. "Ich weiß es nicht." murmelte sie und trabte zum Dorf zurück. Mit gesenktem Kopf folgte ich ihr. Ich würde sie vermissen, falls er mich wirklich rausschmeißen würde.

Mary, Peter und die anderen standen noch immer auf dem selben Fleck. Wie vorhin auch diskutierten sie laut. Mary versuchte die Lautstärke ein wenig zu drosseln, was nicht wirklich klappte. Faye verwandelte sich zurück und hatte ihre normalen Klamotten an. Wahrscheinlich ein spezieller Stoff. Auch ich verwandelte mich. Mary und Peter sahen mich an und kamen beide auf mich zu.

"Bleib bitte" sagte Mary und umarmte mich. Sie weinte und auch ich vergoss Bäche an Tränen.

"Wenn er dagegen ist, kann ich nichts tun.." murmelte ich gegen ihre Haare. Mary sah mich nochmal an und suchte in meinem Gesicht nach etwas, was dagegen sprach. Jedoch meinte ich es ernst. Wenn er wen anders wollte, dann sollte er sie nehmen und nicht mich. Auch, wenn mich das zerstören würde. Er soll glücklich sein. Peter umarmte mich auch noch kurz. Faye kullerten erheblich mehr Tränen herunter, als Mary. Sie hatte mich genauso sehr ins Herz geschlossen, wie ich sie. Von der Seite aus konnte ich Mason sehen, der uns betrübt beobachtete. Dachte der etwa, dass sie das einfach so hinnehmen würden, falls ich gehen würde. Ich sah sie zum Teil schon als kleine Familie an, die ich nie hatte.

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