~Kaiya~Amy schlief noch immer. Josh musste zu einer Versammlung, aber ich konnte meinen Schützling nicht alleine lassen. Normalerweise wäre ich ja auch dabei gewesen.
Amy ging es immer schlechter und Josh zerbrach sich am Abend den Kopf darüber, was wir unternehmen könnten. Wir telefonieren auch nochmal mit Mary und Peter. Aber sie waren genauso ratlos. Im Gegensatz zu Amy war Mason noch wach und verbot uns, zu ihnen zu fahren. Auch, wenn man ihm anhörte, dass es ihm schlecht ging. Sehr sehr schlecht. Seine Stimme brach ständig, wenn Amy erwähnt wurde.
Amy bewegte sich und stöhnte schmerzverzehrt auf. Die Bettdecke legte ich nochmal ein Stück höher über den Wolfskörper. Sie war ein hübscher Wolf. Ihr cremefarbendes Fell, was sich an den Beinen mit schwarzem Fell vermischte, war weich. Jedoch fing sie an mich zu beißen, als ich ihr Fell anfassen wollte. Ich umschloss vor schreck und Schmerz meine Hand. Das musste Josh gespürt haben. Amy hatte mich erwischt, die Wunde verschloss sich aber sofort wieder, da diese nicht sehr tief war. Dennoch hatte Josh das zu 110% gespürt.
Wie erwartet kam Josh sofort in das Zimmer gestürmt. Hinter ihm Jona. "Wer war das?" knurrte er bedrohlich und nahm meine Hand in seine. "Kein Grund zur Panik. Amy hat mich gebissen, weil ich sie angefasst habe" meinte ich ruhig. Jedoch übertrug sich das nur zur Hälfte auf Josh. "Jona wird auf sie aufpassen" presste er zwischen seinen Lippen hervor.
"Nein!" meinte ich aufgebracht und blieb wie versteinert sitzen. "Doch" Josh duldete kein Nein. Ich wollte ihm erneut widersprechen, wurde aber von einer Pfote, die sich auf mein Bein legte, aufgehalten. "Geh ruhig." lächelte Amy mich an, bevor sie wieder ihre Augen schloss. Sie war so erschöpft. Wenn ich Mason nochmal in die Finger bekommen sollte, dann kann er sich auf was gefasst machen.
Ich ging mit Josh aus dem Raum und ging schlafen. Es war schon halb 10 und wir hatten in der letzten Nacht definitiv zu wenig Schlaf gehabt.
~Jona~
Amy schlief wieder. Auch, wenn sie nicht meine Seelenverwandte war, spürte ich eine Bindung zu ihr. Es war eher ein geschwisterliches Verhältnis. Das kam wahrscheinlich durch meinen Bruder, da sie Amy ziemlich als Familienmitglied behandelten.
Amy bewegte sich und schrie leise auf. Es war ein schmerzhafter Schrei. Ich würde ihr gerne ihre Schmerzen nehmen, aber das konnte nur Mason. Ihr floss eine Träne aus ihrem Auge, über ihr Fell. Ich konnte ihren schnellen Herzschlag vernehmen. "Mason!" schrie sie verzweifelt und fing an zu treten. Ich wollte sie berühren und ihr gut zu reden, aber sie biss in meine Hand und fing an zu zittern. Ich wurde verzweifelter und rief nach Josh. Auch, wenn er schlafen wollte. Ich kam ihm in Flur entgegen und wir rannten gemeinsam zu Amy's Zimmer und Josh sah sich das zierliche Mädchen an. Sie schrie noch immer und schwitzte ziemlich stark.
Pov Amy
"Amy... Ich kann nicht... Es tut mir leid.." diese Worte, die von meinem Gegenüber kamen, waren mir nicht unbekannt, dennoch trafen sie tief in mein Herz. Wie jedes Mal. Jedes Mal sagte er das gleiche, jedes Mal schrie ich vor Schmerzen auf und mit jedem Mal wurde alles schlimmer. Am Anfang hatte ich mich gefreut ihn sehen zu können, aber seine Worte waren schlimmer, als jeder schlang von ihm. "Warum tust du uns das an?" fragte ich. Meine Stimme zitterte und ich weinte. Schon wieder. "Ich versuche dich zu schützen" antwortete er mir. Meine Knie gaben, wie die letzten Male nach. Es war das fünfunddreißigste Mal, dass er das sagte. Meine nächste Frage wäre, warum gewesen, aber dieses Mal konnte ich nicht mehr reden. Meine Stimme versagte nun komplett und meine Frage wurde ins Universum geschleudert. Dort würde man sie niemals wiederfinden. "Es tut mir leid" hauchte Mason verzweifelt, bevor er wieder verschwand. Und ich zurück in das altbekannte schwarze, kalte Loch viel.
Pov Jona
"Fuck" murmelte Josh und rief Kaiya und den Rudelarzt. Amy bekam Schnappatmungen und Josh wurde verzweifelter. Er zeigte es nicht, aber ich merkte es. "Josh? Ich hab Angst" murmelte ich und sah das Mädchen vor mir wieder an. Sie weinte weiter und schrie Masons Namen. Ich verwandelte mich und versuchte sie durch meine Anwesenheit als Wolf zu beruhigen, aber sie kratzte mich und schubste mich weg. Kiaya kam in den Raum gestürzt und man sah ihr die Panik total an.
"Kaiya. Sie ist die einzige, die Amy vielleicht beruhigen kann." murmelte ich plötzlich. Josh sah wieder zu mir. "Niemals" "Okay" meinten beide gleichzeitig. Kaiya war schon verwandelt und Josh regte sich auf. "Kaiya. Nein." meinte er und versuchte sich zu beherrschen. Doch sie schüttelte nur ihren Kopf und stieg auf Amy's Bett. Jetzt, wo sie in Wolfsform war, konnte sie sich zur Not auch wehren. Josh knurrte auf und ich zog den Kopf zurück. Auch Amy reagierte leicht auf ihn, nur Kaiya, die nun neben Amy lag, ignorierte sein Knurren. "Man Kaiya, warum musst du auch immer machen, was du willst" murmelte er und ich verkniff mir ein Lachen. Durch Kaiya beruhigte Amy sich wirklich ein wenig. Auch, wenn sie noch nicht aufhörte zu wimmern, zu zittern und zu weinen. Doch das Schreien hatte aufgehört und die Leute im Rudelhaus waren sicherlich froh darüber.
Der Rudelarzt kam hoch und checkte sie noch einmal kurz durch. "Ihr müsst etwas unternehmen" murmelte er noch und ging. Jedoch war das einfacher gesagt als getan. Josh meinte, dass wir sein Gebiet nicht mit Amy betreten dürften.
Ich verstand ihn nicht, aber Amy war gerade wichtiger, als dieser Idiot. Sie fing wieder an zu rufen und rief wieder nach Mason. Sie hob eine Hand, als würde sie ihn aufhalten wollen, aber er war ja nicht hier. Danach flüsterte sie etwas, wie 'Lass mich nicht allein' und dann kamen wieder Tränen. Sie liefen in Bächen durch ihr Fell. Verzweifelt fuhr ich mir durch meine Haare. "Das wird schon" meinte Josh und schlug mir auf die Schulter. Jedoch wusste jeder hier im Raum, dass in Josh ein riesiger Sturm wütete.
Amy wurde wieder ein bisschen ruhiger und Kaiya stand auf. Es war ein wenig unbequem als Wolf zu schlafen. Josh und sie verabschiedeten sich nochmal und ich setzte mich wieder richtig auf den Stuhl. Ich schlief auch sofort ein, da ich extrem müde war.
"Jona... Ich vermisse ihn" krächste Amy, als sie mich weckte. Sofort schnellte ich hoch. Doch ihre Gestalt war wieder eingeschlafen. Seufzend richtete ich mich auf. Es war halb 10 und Kaiya hätte mich schon längst wecken sollen. Amys Atem ging regelmäßig und auch sonst war sie ziemlich ruhig. Deshalb machte ich mich auf den Weg nach unten, um zu frühstücken.
"Wie geht's es ihr?" fragte Kaiya sofort und ich seufzte wieder auf. "Jetzt gerade wieder ganz gut, sie vermisst ihn" sagte ich und setzte mich an denn leeren Tisch. Ich bekam eine Schüssel mit Müsli vor sie Nase gestellt und mir wurde Milch eingegossen. "Ich hab dir doch gesagt, dass du das nicht sollst. Ich kann das alleine" murmelte ich und erntete einen strafenden Blick von Kaiya. "Bedank dich lieber und beeil dich. Ich halte oben die Stellung" rief sie und verließ die Küche.
Ich stellte mir das Radio an und summte leise bei den Liedern mit, während ich aß. Auch, wenn ich lieber gesungen hätte, wäre es mir zu peinlich gewesen, hätten es Leute gehört.
Ich hob meinen Löffel das dritte Mal aus meiner Schüssel, als plötzlich jemand von der Treppe fiel. Zumindest hörte es sich so an.
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By your side
Werewolf"Renn Amy!" raunte mir meine ehemals beste Freundin Josie zu. Ich sah mich panisch um. Mein Rudel umschloss mich und knurrte mich an. Ich machte mich klein und wollte rennen, aber ich konnte nicht. Der Alpha kam auf mich zu und ich bekam Angst. Ich...