Kapitel 20

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~Amy~

Liz! Ich nickte hektisch mit meinem Kopf. Das Mädchen kam auf mich zu und legte ihre kleinen Arme um meinen Hals. "Elizabeth. Komm zurück." sagte der Graue Wolf. Liz sah mich entschuldigend an und ging zu den Wölfen. "Ich denke ihr seid uns Erklärungen schuldig." sagte der Braune. Josh nickte. "Aber wir müssen zuerst zu eurem Alpha." sagte er und bückte sich zu mir herunter, um mich wieder zu tragen. "Wir bringen euch hin, aber währenddessen erklärt ihr uns alles." verhandelte der Graue Wolf. Wir waren sofort alle einverstanden.

"Warum seid ihr hier? " fragte der Wolf, der Liz auf seinem Rücken trug. "Amy und Mason sind Seelenverwandte. Mason hat sich von ihr abgewandt, aber höchstwahrscheinlich nicht ganz freiwillig. Amy hatte heute schon viermal einen kurzen Herzszillstand. Wir wollen sie nicht aufgeben" sagte Josh und sofort waren so gut wie alle Fragen geklärt. Er hatte es echt drauf, mit dem Fragen beantworten. Der Wolf nickte nur und sah in die Ferne. Ich spannte mich an, als mir der Weg bekannt vorkam.

Vor Masons Haus blieben wir stehen. "Er ist oben in seinem Zimmer." erklärte uns Liz und wir verdeckten unseren Geruch, da wir die Familie überraschen wollten. Vorhin hatten wir unseren Geruch nur zur Hälfte abgedeckt. Eine weiter Regel besagt nämlich, dass man seinen Geruch in einem fremden Gebiet nicht abdecken darf. Drinnen trafen wir auf niemanden. Nicht einmal ein Hauch von Leben war in diesem Haus. Man konnte nur ab und zu Huster hören. Josh übergab mich an Jona, da er und Kaiya unten warten wollten. Ich konnte ja nicht laufen, weshalb jemand mitkommen musste. In mir sammelte sich ein Gefühl der Aufregung. Mason... Mason ich vermiss dich so. "Leg mich zu ihm ins Bett" sagte ich und Jona nickte. Er lief zielstrebig auf die Treppe zu und war binnen einer Sekunde oben.

An Masons Zimmer klopfen wir kurz und warteten auf eine Antwort von drinnen. "Wir wollen doch nicht gestört werden! Was versteht ihr denn daran nicht?" weinte Mary und ich fühlte mich sofort wieder schlecht. Jona öffnete dennoch die Tür. Ich drückte meine Augen vor Panik zusammen. Ich hörte Masons schnelle Atmung, in der ein leises Jaulen enthalten war. Sonst war es still, weshalb ich die Augen wieder öffnete. Alle sahen mich mit großen Augen an. Alle, bis auf Mason, der laut knurrte. Er sah nicht besonders erfreut aus. Wollte er mich nicht hier? War er nicht genauso froh, wie ich? Doch Jona reagierte und legte mich neben Mason, der mich in den Arm nahm. Ich konnte mich weder wehren, noch hätte ich es gewollt. Jona ging wieder ein paar Schritte zurück und ließ mir meine Begrüßung mit Mason. Ich hatte ihn so vermisst und fing an zu weinen. Er strich mir jede meiner Tränen weg und zog mich fest an sich. Auch bei ihm, konnte ich glitzernde Augen erkennen. Im Augenwinkel sah ich, wie Mary auch anfing laut zu schluchzen und Peter sie in den Arm nahm. Felicitas stand erst in einer Ecke und ging nach zwei Minuten aus dem Raum. "Amy" hauchte Mason immer wieder und küsste mein Schlüsselbein, an dem sein Kopf ruhte. Mason sog immer wieder meinen Geruch ein und entschpannte sich immer mehr. Auch ich entspannte mich und mein Herz hörte auf in meiner Brust zu ziehen. Mason verwandelte sich auch in einen Wolf und begann meine frischen Wunden sauber zu lecken. Es brannte nicht mehr und ich spürte, wie sich meine Haut wieder mit der anderen Seite verband. Ich sammelte meine Kraft und verwandelte mich seit Tagen wieder zurück. Sofort war Mason auch wieder normal und deckte mich zu. Es war ihm egal, wie lange ich nicht duschen war.

"Ich lass dich nie wieder gehen" murmelte Mason und zog mich noch näher zu sich. Über uns lag die Decke und meine Beine waren mit Masons verknotet. "Amy" murmelte jemand in der Tür. Kurz darauf hörte man Becher herunterfallen und schnelle Schritte. Ich drehte mich in Masons Griff um und konnte nun sehen, wer in der Tür stand. Es war Faye. Unter normalen Umständen wäre ich nun sofort zu ihr gerannt, aber es gab ein paar Probleme, die genau das verhinderten.
1. Mason hielt mich so fest, dass ich fast schon glaubte, dass er seine Worte wörtlich nahm.
2. Ich hätte es von meinem Kreislauf und meinem Körper aus nicht geschafft zu laufen, geschweige denn aufzustehen.
Und 3. Faye wurde von Jona erdrückt. Eher gedrückt, denn sie hielt ihn genauso doll fest, wie er sie. Er murmelte immer wieder das Wort Mate vor sich her. Glücklich kuschelte ich mich noch näher an Mason und in die Decke. Ich drehte mich wieder zurück und sah meinen Seelenverwandten lächelnd an. Er strahlte genauso zurück.

Mary und Peter waren zu Kaiya und Josh nach unten gegangen. Auch Faye und Jona hatten den Raum verlassen und nun waren wir nur noch zu zweit.

"Es tut mir so leid süße" nuschelte er gegen mein Haar. Ich lächelte leicht. "Warum hast du mich weggeschickt?" fragte ich ihn. Mason spannte sich sofort an und ich strich ihm beruhigend über seine Brust. Er sprach ungern darüber, aber es war für uns beide wichtig. Mason kam ganz nah  an mein Ohr heran und flüsterte es mir ins Ohr. "Felicitas Vater hat mich erpresst. Ich sollte Felicitas zur Luna machen und dich nicht mal mehr ansehen. Dafür ließ er dich und meine Schwester in Ruhe. Ich konnte nicht riskieren, dass er dir wehtun könnte, weshalb ich das für das Beste hielt." sagte er und strich mir behutsam über mein Haar. Er steckte eine wirre Haarsträhne hinter mein Ohr und lächelte mich an. "Erpresst er dich immernoch?" fragte ich vorsichtig und fuhr mit meinen Fingern ganz langsam seine Bauchmuskeln nach. "Nein. Jetzt ist alles gut" murmelte er gegen mein Haar. Sein Atem streifte immer wieder meinen Nacken, was extrem kitzelte. "Ich lass dich nie wieder gehen Amy" hauchte er erneut gegen mein Ohr und küsste danach meine Stirn. Ich schlang meine Arme, um seinen breiten Oberkörper und hätte bei der Hitze nicht mal eine Decke gebraucht. Ich schloss meine Augen und lauschte den regelmäßigen Atemzügen meines Mates. Sie beruhigten mich mehr als alles andere. Sein Atem prallte an meinem Gesicht ab, was mir eine Gänsehaut bescherte.

"Hast du Hunger?" fragte mich Mason und ich schlug meine Augen wieder auf. "Hast du denn was zu Essen da?" Er lächelte gegen mein Haar und setzte sich aufrecht hin. Durch den Essensmangel, stellte sich das bei mir als schwieriger heraus, als bei ihm. "Wann hast du das letzte mal etwas gegessen?" fragte er mich nun kritisch und ich sah schuldbewusst auf den Boden. Er hob mein Kinn sachte an und sah mir in die Augen. "Die Frage ist eher, wann ich überhaupt etwas gegessen habe. Ich glaube ich hab beim letzten Mal nur Müsli gegessen. Und auch nur morgens. Danach bin ich nichtmal aufgestanden und hab die Tage durchgeschlafen." murmelte ich und ich sah die Sorge in Masons Augen. Dieser konnte ich nicht mehr stand halten und drückte mich an seine warme Brust. Ich fühlte mich so schlecht, ihm so entgegen zu treten.

"Lass uns jetzt essen." meinte er und zog mich auf seinen Schoß, damit er mich tragen konnte. Schnell sah ich an mir herunter. Ich trug ein Tshirt und eine kurze Hose. Mason trug nur eine Jogginghose.

1215 Wörter

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Hey💕
Erstmal sorry, dass ich mich gerade so unregelmäßig melde, aber ich bin die ganze Woche auf einem Reiterhof (Rohe für die, die es interessiert) und habe hier nicht wirklich Zeit und Lust weiter zu schreiben. Ich hoffe ihr versteht das. Samstag kommt auf jeden Fall das nächste Kapitel. Bis dahin würde ich mal sagen: Man liest sich! 😘

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