Kapitel 8

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~Amy~

Mitten in Folge vier, wurden wir von jemandem gestört, der die Tür aufschloss. Diese Person, welche den Schritten nach zu urteilen, nur Mason sein konnte, stürzte in die Küche und stellte Wasser an. Was genau er da tat, wusste ich auch nicht. Es war mir auch egal, solange er kein Mädchen bei sich hatte, sich umbrachte,.. Woher kam der erste Gedanke? Es konnte mir doch egal sein, wen er mit in sein Haus brachte.

In 11 Tagen würde ich sowieso 16 werden und meinen Mate suchen. Ich könnte bei ihm wohnen und müsste Mason und seiner Familie nicht mehr wirklich zur Last fallen. "Willst du mitgucken?" fragte Faye mit vollem Mund. "Kau erstmal zuende und frag dann nochmal." meinte Mason mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht. Das Lächeln hatte ich gerne bekommen. Okay stopp Gehirn. Was soll das?

Bevor meine Gedanken weitergehen konnten, hatte Faye aufgegessen und fragte nun nochmal. Mason stimmte zu und setzte sich rechts neben mich. Eindeutig zu nah. Jetzt konnte ich mich nur noch auf Mason konzentrieren und nicht mehr auf die Serie. Dankeschön Mason, wirklich. Seine linke Hand legte sich, wie von selbst auf meinen Oberschenkel und ich japste kurz nach Luft. Mason blickte kurz zu mir, bevor er seine Hand wieder wegzog. Was genau sollte das denn werden?

Um acht Uhr abends ging Faye wieder nach Hause und Mason und ich aßen zu Abend. Er war wieder so still wie vorher, doch nicht mehr so kalt. Woher genau diese Stimmungswechsel kamen wusste ich nicht.
Da fällt mir auf, ich weiß vieles nicht. Warum sich Mason mir gegenüber so verhielt. Oder warum mein Körper sich in seiner Nähe so verhielt.

Wahrscheinlich hätte es mich bei keinem Jungen wirklich gestört, hätte er mich ignoriert, aber dadurch, dass mein Körper so reagierte, wie er nun mal reagierte, störte es mich. Es störte mich nicht nur, es wurmte mich. Er sollte damit aufhören. Dennoch war ich ein wenig zu stolz, um genau das zuzugeben. Sollte er doch weiterhin so distanziert zu mir sein. Okay nein, dann würde ich mich nur selber belügen..

"Amy" riss Mason mich aus meinen Gedanken. "Hm" machte ich und drehte mich zu ihm um. Mir war nicht aufgefallen, dass ich mich gedreht hatte. "Ich hatte gesagt, dass es vielleicht gut wäre, wenn wir uns besser kennenlernen würden, jetzt wo wir Mitbewohner sind" meinte er. War vielleicht eine gute Idee, doch es machte sich ein irgendwie mulmiges Gefühl in mir breit. Dieses ignorierend stimmte ich zu und wir fingen mit so klischeehaften Frage Antwort Zeug an.

"Fangen wir leicht an. Lieblingsfarbe?" fragte mich Mason. Ich grinste. "Cremeweiß" meinte ich. Er zog fragend eine Augenbraue nach oben. "Warum denn Cremeweiß?" Ich zuckte mit den Schultern. Warum Cremeweiß? Vielleicht, weil mein Zimmer diese Farbe hatte, ober doch eher, weil mir ein Wolf aus dem Wald nicht mehr aus dem Kopf ging. Wahrscheinlich eher letzteres. "Ich habe mal einen Cremeweißen Wolf gesehen. Die Farbe blieb mir immer im Gedächtnis." gab ich zu.

Nun war ich mir einer Frage an. "Lieblingsessen?" fragte ich ihn, bevor er noch irgendetwas zu meiner vorherigen Antwort sagen konnte. "Schnitzel" meinte er. Warum fragte ich gar nicht erst.

"Warum kannst du dich noch nicht in einen Wolf verwandeln?" War ja klar, dass diese Frage aufkam. "Ich wohnte in der Nähe der Rocky Mountains und da es dort immer sehr kalt ist, verwandeln wir und mit ca. 16 Jahren das erste Mal. Abgesehen, von den Rudel in Grönland sind die, in den Rocky Mountains die einzigen, die diese Eigenschaft haben. Wenn wir das nicht hätten, würden die Welpen wahrscheinlich an einer einfachen Erkältung sterben." erklärte ich ihm. Mason sah mich die ganze Zeit an, bis er nun seinen Blick von mir nahm.

"Kannst du mir deinen Wolf zeigen?" fragte ich schüchtern. Ich weiß, eigentlich fragt man soetwas nicht, aber mein Gehirn wollte es fragen. Und ich meine.. fragen kostet nichts oder?

"Okay" antwortete er und bekannt sich auszuziehen. Klar es war nichts, was ich nicht schon an ihm gesehen hätte, wenn ich an die vorletzte Nacht dachte, aber unangenehm war es dennoch. So drehte ich mich weg und wartete auf ein Zeichen seinerseits.

Ich hörte, wie seine Knochen knackten und hielt mir wegen des Geräusches die Ohren zu. Ebenso schloss ich meine Augen.

Ein Stupser gegen mein Bein, ließ mich wieder aufschrecken. Ruckartig öffnete ich meine Augen und starrte in die Blauen meines Gegenübers. Seine Blauen trafen auf meine Braunen. Ich konnte erstmal nur auf diese starren. Sie waren so unfassbar blau. So intensiv. Fast als könnte ich ihm in seine Seele sehen.

Ich musste blinzeln und verstand erst jetzt, dass vor mir ein Wolf stand. Ein schwarzer Wolf. Sein Fell hatte das gleiche schwarz, wie seine Haare. Ganz langsam fuhren meine Hände über das Fell an seinen Wangen. Ich nahm seinen Kopf in meine Hände und kraulte ihn mit meinen Fingerspitzen hinter seinen Ohren. Er stoß ein Geräusch aus, welches sich ein wenig wie schnurren anhörte. Meine Finger wanderten weiter durch sein weiches Fell. Mason drehte sich, sodass ich nicht aufstehen musste, um seinen Rücken berühren zu können. Ein kleines Lächeln zierte meinen Mund und Mason sah mich an. Ich konnte ein Funkeln in seinen Augen sehen. Sein Fell war struppig und fest, aber gleichzeitig auch unfassbar weich. Ich legte meinen Kopf ganz langsam auf sein weiches Fell und schmiegt mich an ihn. Warum auch immer, fühlte es sich richtig an. In meinem Bauch wimmelte es nur so von Schmetterlingen.

Mason lief einen Schritt nach vorne, damit ich meinen Kopf anhob. Die Schmetterlinge waren ein wenig zurückgetreten und ich schreckte kurz zusammen. Mason sah mich entschuldigend an und legte sich dann auf die Couch. Daraufhin fing ich wieder an zu kichern. "Wölfe auf der Couch?" fragte ich und er verdrehte die Augen. Kichernd ließ ich mich zurückfallen und bettete meinen Kopf auf seinem Bauch.

Mason atmete ruhig und gleichmäßig. Seinen Herzschlag konnte ich durch sein dichtes Fell ganz leicht spüren. Meine rechte Hand war an meinem Körper und meine Linke, wanderte gedankenverloren durch sein wunderschönes Fell. Irgendwie wünschte ich mir, auch so ein Fell zu bekommen. Schwarz, wie die Nacht. So viele würden einen übersehen, wenn sie im Riechen nicht so geübt sind, wie ich. Weiß wäre auch nicht schlecht, es wäre elegant und wunderschön. Jedoch wäre es im Dunkeln unvorteilhaft. Wahrscheinlich wäre mein Fell braun. Zumindest haben alle meines alten Rudels ein braunes Fell, zwar kann dies manchmal abweichen, aber durchschnittlich war es eher kastanienbraun.

1075 Wörter

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