Kapitel 22

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~Amy~

"Ich gehe duschen" sagte ich schnell und wollte aufstehen. "Alleine?" Mason sah mich herausfordernd an. "Ja alleine" bestätigte ich seine Frage. Das Alleine betonte ich extra, damit er mich auch wirklich alleine ließ. Auch, wenn er mein Mate war, wollte ich nicht mit ihm duschen. Noch nicht. Vielleicht später mal.

Mason drehte mich auf der Stelle um und sah mir tief in die Augen, während sich unsere Gesichter immer näher kamen. Warte... Will er mich küssen? Mein Atem wurde schneller und mir wurde warm. Ich hatte meinen ersten Kuss zwar schon mit ihm, weshalb ich eigentlich keine Panik bekommen sollte, aber da war ich verzweifelt und traurig. Mein Verstand hat nicht das gemacht, was ich normalerweise für richtig empfunden hätte. Er näherte sich mir in Zeitlupe, wobei das eher für mich so war. Ich starrte immer wieder von seinen Lippen, zu seinen Augen. War das nicht so ein Zeichen, dass er mich wirklich küssen sollte? Verdammt Amy hör auf damit. Wenn er nicht schon viel zu schnell war, dann wurde mein Puls jetzt noch höher. Ich hatte ihn doch schon mal geküsst, warum machte ich dann so ein Drama daraus? Zum Glück ließ Mason den Griff um meine Taille ein wenig lockerer, wodurch mir meine Flucht ins Badezimmer gelangen könnte.

Ich hielt seine Hände fest und stand so schnell ich konnte auf. Danach ging ich verdattert, von meiner eigenen Aktion ein paar Meter zurück und sah wieder in Masons Augen. In ihnen spiegelte sich Verwirrung wieder. Schnell kniff ich meine Augen zusammen und rannte in mein Zimmer, welches ich glücklicherweise abschließen konnte. Ich öffnete den Schrank und fand meine Sachen genauso vor, wie vor einer Woche. Schnell nahm ich eine Hose, ein Tshirt und Unterwäsche heraus, bevor ich die Zimmertür wieder aufschloss und mich danach ins Bad verdrückte. Die Tür schloss ich natürlich ab und testete zehn mal, ob die Tür wirklich geschlossen war.

Als ich unter der Dusche stand konnte ich mich richtig entspannen. Zwar hörte ich die lauten Stimmen im Wohnzimmer, aber die konnte ich ausblenden, als hätte ich nie etwas anderes gemacht. Als ich fertig war, zog ich mich an und föhnte meine Haare glatt. Die Tür zu meinem Zimmer öffnete ich und sah mich kurz um. Im Haus war es leise geworden. Komisch für zwei Alphas, die relativ aufgebracht waren. In meinen Zimmer war es leer und auch im Wohnzimmer schien niemand mehr zu sitzen. Ich nahm mein Handy aus meiner Hosentasche und rief Faye an.

"Zum Glück! Amy, du musst sofort auf die Lichtung kommen, auf der wir gespielt haben! Mason-" ich legte auf und verwandelte mich. Faye klang verwirrt. Wenn irgendwas mit Mason sein sollte... Warum hatte ich nicht einfach noch bis Abends mit dem Duschen warten können. Oder warum haben die anderen nicht auf mich gewartet?

Schnell rannte ich durch den Wald, vorbei an den gleichaussehenden Bäumen und Sträuchern. Links von mir schlengelte sich ein Eichhörnchen einen Weg nach oben in die Baumkrone. Etwas weiter hinten konnte ich einen Hirsch hören. Im nächsten Moment fiel mir mein Mate wieder ein und ich konzentrierte mich aufs Wesentliche.

"Faye?" fragte ich auf der Lichtung. Niemand antwortete. "Mason?" Doch auch jetzt antwortete mir niemand. Verwirrt schärfte ich meine Sinne. Es war mucksmäuschenstill. Faye hatte genau diese Lichtung erwähnt? Ich konnte auch den Geruch der anderen erkennen. Warum war hier dann niemand? Ich heulte einmal laut und rief nach Faye und Mason. "Das ist nicht lustig" rief ich noch hinterher und drehte mich um meine eigene Achse.

Im nächsten Moment sprang Mason aus dem Gebüsch und riss mich um. Wir kugelten uns, bis er uns bremste und mir übers Gesicht schleckte. "Wofür musstet ihr mir jetzt so einen Schrecken einjagen?" fragte ich leise und winselte, damit Mason ein schlechtes Gewissen bekam. Der schwarze Wolf trohnte über mir und seine Ohren, die bis gerade noch aufmerksam in meine Richtung gestanden haben, fielen langsam nach unten. Ebenso ging auch sein Kopf in die Tiefe. "Sorry" nuschelte er und ging von mir herunter.

Ich fing laut an zu lachen. "Das war ein Spaß." kicherte ich und leckte über Masons Schnauze. Dieser schüttelte sich und sah beleidigt zu mir. "Sei nicht so. Ich habe mich nur revanchiert." Daraufhin schubste ich ihn leicht an.
"Wegen deinen Eltern.. Wir haben ein wenig nachgeforscht.." doch ich schüttelte nur meinen Kopf.
"Ich bin jetzt gerade glücklich. Ich kenne meine Eltern nicht. Egal, was mit ihnen ist. Ich möchte es nicht wissen. Vielleicht in ein paar Wochen" Es viel mir schwer es so zu sagen, aber ich wollte nicht wissen, was los war. Er hatte traurig geklungen. Ich stuptste ihn leicht an und rannte zurück zum Haus. Mit meinem Wolfsgehör konnte ich nicht nur die Schritte von Mason wahrnehmen, sondern auch die von Faye und noch jemandem. Vielleicht Jona.

Im Garten tänzelte ich vergnügt und freute mich über meinen kleinen Sieg. Eigentlich war es ja kein Wettrennen, was mir Mason auch oft genug sagte, aber ich war einfach viel zu gut drauf, um das einzusehen.

"Lass uns einen Film gucken" schlug Mason vor, als nun wirklich nur noch wir beide im Haus waren. Wir hatten uns etwas gemütliches angezogen und saßen bis gerade noch am Küchentisch. Wie verrückt fing ich an zu grinsen und stimmte zu.

"Du suchst den Film aus und ich hole Essen." teilte ich unsere Aufgaben ein. Mason nickte und ließ mich in der Küche alleine. Ich nahm mir Chips und Schokolade aus dem Vorratsschrank. Dazu holte ich noch Cola und Wasser, weil ich nicht wusste, was Mason trinken wollte.

Wieder bei ihm hatte er Netflix gestartet und machte Maze Runner an.

Ich musste während des Films eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte, trug Mason mich gerade die Treppe nach oben ins Schlafzimmer.

"Schlaf ruhig weiter." flüsterte er und strich mir, als hätte er drei Hände, eine Strähne auf meinem Gesicht.
Das ließ ich mir nicht wirklich zweimal sagen und schloss meine Augen wieder, in dem Versuch weiterzuschlafen, aber diese Nähe zu ihm, machte mich absolut verrückt.

Auch der Fastkuss machte sich in meinem Kopf breit. Mason legte mich sachte auf die eine Seite des Bettes und selber ging er auf die andere.

Ich lag mit dem Gesicht zu ihm, sodass wir uns ansehen konnten. Doch auch sein intensiver Blick machte meine Gedanken, die mich dezent nervös machten nicht gerade besser.

Auch die Tatsache, dass er sich derweil das Oberteil ausgezogen hatte, sollte ich nicht außer Acht lassen.

Mason streckte seine Hand nach meinem Gesicht aus und berührte es leicht. Ich zuckte unter dieser Berührung zusammen. Mason guckte verwirrt in meine Augen.
Schnell schloss ich sie und genoss das Gefühl von seiner Hand an meiner Wange, dann an meiner Stirn und zuletzt an meiner Unterlippe.

Ein Schauer durchflutete mich sehr schnell. Ich erschrak mich und schlug die Augen auf.

"Alles okay?" wollte Mason wissen, doch ich konnte nur nicken. Zu sehr beschäftigte mich das Gefühl von seinem Zeigefinger auf meiner Unterlippe.

1151 Wörter

Äh... Hi?
Ja mich gibt's auch noch.. Genau..
Ja.. Sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet hatte. Die Geschichte ist unter den 10 anderen irgendwie in Vergessenheit geraten..
Jetzt wird sie aber zuende geführt (leider schon früher als erhofft)!
Habt einen schönen Tag :))

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