Kapitel 9

18K 581 25
                                    


~Amy~

Ausgeschlafen, streckte ich mich ausgiebig und stand auf. Langsam rieb ich über meine Augen und machte mein Bett. Dabei würde ich noch gerne ein wenig länger...

Warte.. Mein Bett?! Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass ich in den letzten 12 Stunden, jemals in meinem Bett gewesen bin. Ich war auf der Couch eingeschlafen. Nicht in meinem Bett. Schnell sah ich an mir herunter, um mich zu vergewissern, dass ich auch noch das selbe an hatte. Zum Glück war genau das der Fall und ich konnte mich beruhigen. Auf nackten Füßen ging ich ins Bad und sprang unter die Dusche.

Das Wasser rieselte meinen Körper hinab und auf der frischen Narbe, brannte es ein wenig. Ich strich ganz langsam über die riesige, ovale, weiche Haut und zuckte ein wenig zusammen. Mit dem neuen Rosenshampoo schäumte ich mich ein und ließ mich noch ein wenig berieseln, bevor ich aus der Dusche stieg.

Blöderweise, hatte ich meine Klamotten in meinem Zimmer vergessen. Somit wickelte ich ein lange Handtuch um meinen Körper und öffnete die Tür zu meinem Zimmer. Sofort stellten sich meine Bein- und Armhaare auf und ich bekam eine Gänsehaut. In meinem Zimmer flitzte ich so schnell ich konnte, zu meinem Schrank, wo ich irgendwelche Sachen suchte und wieder ins Badezimmer rannte.

Der warme Wasserdampf mit einer Note Rosen, umhüllte mich wieder und das Gefühl der Kälte war verschwunden.

Ich zog mir meine frischen Sachen an und ging, nachdem ich meine Haare gemacht hatte, in die Küche, um zu frühstücken.

Am Tisch, gesellte ich mich, wie jeden Morgen zu Mason, der diesmal wieder ein Marmeladenbrot aß. "Morgen" murmelte ich und schmierte mir auch eines. Von ihm kam wieder nichts. Ich dachte wir hätten das mit dem ignorieren hinter uns, dachte ich genervt. War wohl doch nicht so. Weshalb ich einfach mitmachte und nichts sagte. Gegen eine Wand zu sprechen, war mir auch zu blöd.

Nach dem Frühstück, welches monoton ablief, ging Mason aus dem Haus und ich war wieder alleine. Ich sollte mir definitiv eine Beschäftigung suchen. Ich sah aus Neugier nochmal auf meinem alten Insta Account vorbei. Josie hatte mir wieder geschrieben.

Wahrscheinlich ist es besser so.
Wir sehen uns irgendwann nochmal. Die Welt ist zu klein, um sich aus dem Weg zu gehen

Okay, Hilfe? Josie hatte definitiv Stimmungsschwankungen.

Ihre Antwort ließ ich einfach so stehen und swipte zu meinem zweit Account. Mein altes Rudel hat 35 neue Mitglieder. Einen hatte ich schon mal gesehen, als er aus dem Haus des Alphas kam.

"Amy?" keuchte jemand und klopfte, wie verrückt an der Fensterscheibe. Ich bekam einen halben Herzinfarkt und öffnete die Glastür, um Faye herein zu lassen.

"Wo kommst du denn her?" fragte ich sie kichernd. "Das ist nicht witzig. Wir haben ein Problem, komm mit" meinte sie und zog mich aus dem Haus heraus. Ich konnte mir noch gerade so meinen Schlüssel und das Handy schnappen, bevor die Tür hinter mir geschlossen wurde.

"Was ist los?" fragte ich sie nochmal. Aber Faye reagierte nicht. Kein bisschen. "Faye ich gehe keinen Schritt weiter, wenn du mir nicht sofort sagst, was los ist" meinte ich und blieb stehen. Ich weiß, sowas ist ziemlich kindisch, aber in dieser Situation, wollte ich wissen, was genau passierte.

"Mason ist los. Und jetzt komm" meinte sie und zog mich weiter zu ihrem Haus. Was war denn mit Mason? Und warum genau sollte ich kommen? Das kam mit alles ziemlich bizarr vor.

Faye zog mich mit ins Haus und verfrachtete mich auf das Sofa. "Sitzen bleiben" befahl sie mir und ging wieder raus. Mary kam mit Peter durch eine andere Tür hinein. "Amy. Das kommt dir jetzt wahrscheinlich ziemlich komisch vor" Ja definitiv. Wem auch nicht? Da sitzt man alleine im Haus, eine nach Luft ringende Faye bringt einen in ihr Haus und jetzt saß ich hier auf dem Sofa, wo wir vor 2 Tagen noch Fernsehen sahen.

"Wir müssen dir etwas sagen, was wir wahrscheinlich schon länger hätten sagen sollen." fing Peter an und setzte sich neben mich. Mary tat es ihm gleich und belegte die andere Seite. Beide nahmen eine Hand von mir und ich musste mich entscheiden, zu wem ich sah. "Also Amy..." fing Mary an und atmete tief durch.

"Meine Eltern sind die Alphas dieses Rudels. Sie hatten dir das wahrscheinlich noch nicht gesagt oder? Ich werde der nächste Alpha." unterbrach Mason Mary und Peter. Beide sahen verwirrt zu ihrem Sohn und ich musste erstmal realisieren, was Mason mir da gerade gesagt hatte.

"Und was hat das mit mir zu tun?" fragte ich unsicher. Deshalb musste Faye ja nicht zu mir rennen und mich hier hin schleifen. "Ich bin 18 Jahre alt und werde, wenn ich meine Luna gefunden habe, das Rudel übernehmen und damit du dich dann nicht wunderst, solltest du das jetzt erfahren." sagte Mason schnell und funkelte mich an. Nein nicht mich. Seine Eltern.

Verwirrt blickte ich beide an, doch sie schienen selber etwas über Mind Link auszutauschen. Mind link war soetwas, wie WhatsApp im Kopf. Da ich mich noch nicht verwandelt hatte, konnte ich noch nicht darauf zugreifen, aber ich hätte gerne gewusst, über was genau sie redeten. Masons Augen strahlten pure Wut aus. Mary uns Peter funkelten mit der gleichen Wut zurück, bis Mason sich umdrehte und ging. Er stapfte quasi aus dem Haus heraus und verwandelte sich draußen. Man konnte ihn nur noch in den Wald rennen sehen.

"Es tut uns leid, dass wir dir das nicht sofort gesagt haben." sagte Mary, aber irgendwas sagte mir, dass sie mir nicht das sagen wollten. Dennoch nickte ich und machte mich danach auf den Weg zurück. Wie sollte ich das haus eigentlich nennen? Zuhause? Eher nicht. Masons Haus passt da schon besser. Oder meine kostenlose Pension. Ne das ist schrecklich.

Dort angekommen, schloss ich sie Tür auf und wurde sofort, von einem Geruch unströmt. Er kam mir sehr bekannt vor und ich wollte schon wieder gehen.

"Ach Amy. Ich wollte dir einen guten Freund von mir vorstellen. Luis das ist Amy, Amy Luis." Luis grinste mich an und ich bekam Angst. Pure Angst. Wie hypnotisiert starrte ich auf den hoch gewachsenen Mann vor mir. Er war noch immer so riesig, dass man ihn mit einem Küstenmammutbaum vergleichen könnte. Neben ihm sah Mason, wie ein Zwerg aus. Okay das ist definitiv übertrieben. Mason wäre ein normaler Baum und ich der Zwerg.

"Hi Amy" sagte Luis. Ich sah noch immer zu ihm. Wenn ich könnte, würde ich auf der Stelle auf ihn losgehen. Jedoch wäre das für mich glatter Selbstmord. Wie meinte er das hi Amy? Sollten wir so tun, als würden wir uns nicht kennen? Noch immer ängstlich sah ich nun zu Mason, der alles verwirrt beobachtete.

1112 Wörter

By your side Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt