2. My Dearest Watson (Pet Names)

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Mit Kosenamen ist das so eine Sache:

Entweder man liebt sie oder hasst sie.

Es wird wohl niemanden überraschen, wenn ich sage, dass Sherlock zu Letzteren gehört.

Ich kann nicht behaupten das mir das besonders viel ausmacht, auch ich bin nicht für kitschige Namen zu haben...aber dennoch wünschte ich mir manchmal ein wenig mehr Intimität. Selten nur benutzte Sherlock meinen Vornamen. In der Öffentlichkeit ist das verständlich, aber zu Hause...da benutzte er ihn nur bei seltenen Gelegenheiten. Nun... Sex war eine davon...

Schon öfter hatte ich versucht dieses Thema anzusprechen...doch wie der Zufall es wollte, bat sich eine passende Gelegenheit eines Abends...

Es war einer dieser Tage in denen Sherlock in seinem deprimierten Zustand verfallen war. Kein Fall, nichts zu tun und dazu Regen... Ich saß auf unseren Sofa und las, während Sherlock rastlos, wie ein getriebenes Tier durch unser Wohnzimmer schritt. Irgendwann ließ er sich neben mir nieder, das Kinn auf meiner Schulter, die Nase in meinem Hals vergraben. "Was liest du, Watson?" "Kannst du es nicht deduzieren?", neckte ich ihn. "Vielleicht...aber grade möchte ich viel lieber DEINE Stimme hören..." Das war noch so ein Ding bei Sherlock...während dieser Phasen war er entweder wie ein handzahmes Kätzchen, verschmust und liebevoll oder wie ein wilder Tiger, den man lieber nicht zu nahe kommt. "Nur eine Novel, interessiert dich vermutlich nicht wirklich..." "Hm..." "Wenn du aber unbedingt meine Stimme hören willst... Darf ich dir eine Frage stellen?" "Sicher." "Warum nennst du mich immer noch Watson?" Er grinste gegen meinen Nacken. "Soll ich dich ab heute Herzblatt nennen?" "Untersteh dich! John würde mir schon reichen... Watson erscheint mir nach all der Zeit etwas...unpersönlich..." "Wirklich?" "Ein wenig..." "Ah..." Plötzlich setzte der Detektiv sich auf und nahm mir das Buch aus der Hand, legte es auf den kleinen Tisch und lächelte mir zu. "Mein allerliebster Watson..." Mit einer flinken Bewegung hatte er meine Hand ergriffen. "Hast du tatsächlich nicht den Unterschied bemerkt?" Ich dachte über diese Worte nach. Es ist wahr... Seit wir zusammen waren, hatte sich die Art wie er mich anredete stark verändert. Zwar sagte er immer noch das gleiche, doch so wie er meinen Nachnamen nun aussprach...ungewöhnlich liebevoll und...zärtlich... Als würde er aus meinem bloßen Namen eine Liebesbekundung machen. Es ging nicht darum WAS er sagte, sondern WIE er es sagte... Doch die Veränderung in seinem Tonfall war mir schon vorher aufgefallen. Wie lange er wohl schon seine Gefühle für mich verborgen gehalten hatte? Er lächelte als hätte er meine Gedanken gelesen und drückte meine Hand. "Das Warten war es allemal wert. Ich will dir mit dieser Anrede ein wenig Sicherheit geben. Ich weiß, dass du Angst hattest, zwischen uns würde sich groß etwas ändern wenn wir unsere Beziehung auf die nächste Stufe heben... Das liebliche John hebe ich mir für unsere intimsten Momente auf..." So sanft das ich mich wunderte, ob es überhaupt geschehen war, küsste er meine Wange. "Ich liebe dich...John..."

JohnLock OTP challengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt