29. Miss Holmes (Doing chores around the house), genderbent AU

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Tage ohne Fälle oder Klienten sind eine wahre Tortur. Was kann es schlimmeres geben, als rumsitzen und nichts zutun, während man förmlich merkt, wie die eigene kleine Dachkammer verstaubt? Dazu kommen noch Janes ständige Tadeleien, ich solle ihr auch mal im Haushalt helfen. Sah sie denn nicht, dass ich viel zu versunken in Grübeleien und Rätseln war, damit mein Verstand nicht rostete? Zudem beobachtete ich sie, wie gemein es auch klingen mag, viel lieber bei ihren Arbeiten. Oh, Jane! Ich könnte deinen geschickten, ruhigen Fingern den ganzen Tag bei den einfachsten Arbeiten zuschauen! Gewiss nur dein Geschlecht hielt dich davon ab, deine Traumkarriere als Arzt wahrzunehmen... Ich bezweifle nicht, dass du eine Bereicherung für die Fachschaft der Medizin gewesen wärst... "Worüber denkst du nach?", fragst du und legst wie immer, einem loyalen Hund gleich, deinen Kopf schief und lächelst, nicht ganz in der Lage, das irritierte Funkeln in diesen hübschen, blauen Augen zu verbergen. "Über nichts Spezielles...ich bewundere nur die Sicht auf deinen Ausschnitt die ich habe, wenn du dich beim Arbeiten vorbeugst..." Deine Wangen nehmen einen zauberhaften Rosaton an, doch du schüttelst nur den Kopf. "Wie reizend von dir, Sherly." "Nicht so reizend, oder eher AUFreizend, wie dein Kleid..." Du nimmst das Halstuch, welches über dem Sofa hängt und bindest es dir um den Hals, während ich mein bestes beleidigtes Gesicht aufsetze. Kindisch streckst du mir die Zunge raus, doch, ach, wie könnte ich dir böse sein? "Wieso machst du das überhaupt?", fragte ich deshalb, setzte mich auf und deutete auf die frische Wäsche neben dir. "Ach, Mr Hudson ist doch auch nicht mehr der Jüngste. Ich will ihm einfach ein wenig Arbeit abnehmen. Du könntest ja mithelfen, dann geht es schneller." "Wenn ich ehrlich sein soll, schau ich dir eigentlich lieber zu. Du bist nämlich sogar mit verdecktem Ausschnitt eine Augenweide." Ein tiefes Seufzen. "Sherly..." "Ist ja schon gut. Ich helfe dir!" Plötzlich beginnst du zu strahlen. "Sehr schön! Dann können wir das Wohnzimmer ja auch ein wenig auf Vordermann bringen! Hier ist es schon wieder ganz schön staubig und chaotisch..." "Ernsthaft?!" Du lächelst nur, und ich verfalle dir... "Ja, wenn wir uns die Arbeit aufteilen, geht es ganz schnell. Du räumst deinen Krempel etwas beiseite..." "Hey!" "...und ich wische Staub." Und so geschah es letztendlich auch. Oh, wie verfluche ich manchmal die Macht die du über mich hast, Jane! Doch...ich kann mich dieser Arbeit sehr glücklich schätzen. Du mit Schürze, unordentlich zusammengebundenen Haar, womit dir Strähnen honigfarbenen Haars in die Stirn fallen und du sie mit gekrauster Stirn aus deinem Sichtfeld pustest. Das Lächeln mit dem du deine Arbeit machst. All dies machte dich hübscher als jedes teure Ballkleid es könnte. Nach getaner Arbeit verabschiedest du dich. "Ich gehe Mr Hudson fragen ob er noch etwas Hilfe brauchen kann..." Weg bist du. Und ich? Ich nutze die Gelegenheit, die Zigarre zu rauchen welche du mir verboten hast, weil sie nicht "ladyhaft" genug ist...

"Habt ihr zwei wieder heimlich genascht?", wurde ich von Sherly begrüßt, sobald ich unser Wohnzimmer betreten hatte. Ich fühlte mich seltsam ertappt als ich ihr Lächeln sah. Ihre Hand legte sich auf meine Wange, und dann spürte ich bereits ihre Lippen auf meinen. "Danke für den letzten Beweis", hauchte sie in den Kuss bevor sie sich von mir löste. "Deine Lippen sind fettig und süß. Putz dir bei deinem nächsten heimlichen Snack besser den Mund." "Und du solltest besser lüften wenn du heimlich rauchst..." Sherly schürzte die Lippen...doch dann kicherte sie leise, ein seltener wie geschätzter Laut. "Wir haben eben beide unsere Laster! Aber hier kommt eine Ablenkung . Ich höre nämlich Schritte auf unserer Treppe, die nur unserer guten Freundin Lestrade gehören können." Grace Lestrade, herzensgute und loyale Sekretärin und Mädchen für alles bei Scotland Yard und zudem eine gute Freundin von Sherly und mir. Eine Karriere als Polizeiinspektor war ihr ebenso verwehrt wie mir meine eigene Traumkarriere; vielleicht war dies der Grund warum wir uns relativ schnell auf einer Ebene befanden. Dennoch...Grace fand ihre eigenen Wege bei Kriminalfällen mitzuermitteln. "Gute Nachrichten, Ladies!", rief sie aus und wedelte mit ihrer kleinen, unscheinbaren Handtasche in der Luft herum, die über die Jahre schon so einige Beweismittel verschlungen hatte, während ihre kleinen Äuglein funkelten, wie die einer Maus, die gerade ein fettes Stückchen Käse gefunden hatte. Nichts liegt mir ferner, als Lestrade, welche in den schwierigsten Zeiten zu einer so guten Freundin geworden ist, zu beleidigen, aber wenn ich auf ihr Äußeres zu sprechen komme, komme ich nicht umhin, sie mit einem dieser diebischen Nager zu vergleichen. Natürlich war sie hübsch, aber ihre immerzu leicht gebückte Haltung, ihr leicht angegrautes Haar, welches nur gelegentlich die Ehre hatte, Bekanntschaft mit einer Bürste zu machen, dazu ihre Schneidezähne, die ein wenig Überlänge hatten... aber ihr Lächeln in diesem Moment ließ sie schlichtweg hinreißend und niedlich aussehen.  Ein kleines putziges Mäuschen... "Ich habe es wieder einmal geschafft, unter Gregsons dämlicher Nase ein paar Beweise wegzuschmuggeln. Pah, von wegen Frauen können nicht gerissen sein, dem zeig ichs! Aber wir müssen uns beeilen, bevor er merkt das sie weg sind! Die Öffentlichkeit weiß noch nichts von diesem Mortfall und so soll es auch erstmal bleiben." Aus ihrem wundersamen Täschchen zog sie einige Papiere, unter anderem ein Mordbericht und einige Skizzen. Sogleich beugte sich Sherly interessiert darüber, während ich über ihre Schulter stierte. "Also, was sagen die Damen? Helfen sie mir, etwas Klarheit zu schaffen?" Begeistert rieb Sherly sich die Hände. "Selbstverständlich. Auf sowas habe ich nur gewartet. Bei uns sind diese geheimen Informationen sicher. Miss Holmes und Miss Watson sind schon an dem Fall dran!"

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