Kapitel 21

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Lena

Ich suche ein jüngeres Bild heraus. Rico hat es gemacht. Es zeigt Max und mich auf der Terrasse in seiner Wohnung. Er sitzt hinter mir auf dem Lounge Sessel, sein Oberkörper ist Nackt, die Tattoos schimmern in der Sonne einer seiner Arme liegt ausgestreckt auf der Lehne. Die Finger der anderen Hand liegen mit meinen verwoben auf meinem Oberschenkel. Er trägt eine beige Hose und seine goldene Kette. Ich weiß noch, dass er und Rico rumgealbert haben, was damit geendet hat, dass Max mit mir auf seinem Rücken 200 Liegestütze gemacht hat nur um Rico was zu beweisen. In meinem Bauch kribbelt es, als ich das Foto betrachte. Ich halte Marianne das Handy hin. Sie mustert es und ich sehe genau den Moment, in dem sie begreift, wie der Mann hinter mir aussieht. „Jesus, Maria und Josef!" keucht sie. Dann schießt ihr Blick zu mir. „Ich kann sehr gut verstehen, warum deine Mutter den Kerl nicht ausstehen kann." Ich verdrehe die Augen. „Marianne. Max ist einer der anständigsten Kerle die ich kenne. Du solltest nicht allein auf dem Äußeren Eindruck basierend urteilen." bitte ich sie. „Du kannst doch sicher verstehen, dass ich da meine zweifel habe Lena. Du wirst in der Gesellschaft mit einem wie ihm immer anstoßen." Ich beiße die Zähne fest zusammen. „Es ist mir egal was die Gesellschaft sagt Marianne. Ich hatte nicht erwartet mich vor dir rechtfertigen zu müssen, wen ich liebe." Sie seufzt. „Mein Ex war der Schwiegermutter Traum schlechthin. Manuel. Er war zwei Jahre älter als ich, der Sohn eines Arztes und einer Lehrerin. Er hat selbst Medizin Studiert und war der Liebling meiner Mutter..." Ich lehne mich im Sessel vor. „.. und weißt du was Marianne? Er hat meine Stiefschwester gevögelt. In meinem Bett. An meinem Geburtstag!" knurre ich. Sie wird blass. „Ich.. es tut mir leid Lena." Ich schüttele den Kopf. „Das muss es nicht. Ich habe das hinter mir gelassen. Ich bitte dich nur darum, dass du nicht vorschnell urteilst." Sie nickt. „Ich werde es versuchen, weil ich dich sehr mag." Sie legt eine ihrer Hände auf meine. Ich lächele. Das ist alles was ich wollte.

Marianne und ich trinken in aller ruhe unseren Kaffee. Wir bestellen sogar noch einen zweiten. Als mein Handy klingelt reißt es uns aus unserem Gespräch. Es ist mein Dad. Ich hebe den Finger, signalisiere Marianne kurz das Gespräch zu unterbrechen, dann nehme ich ab. „Hey, Dad, was gibt's?" „Kleine, wo bist du?" Ich lächele meine Begleitung an. „Ich bin mit meiner Arbeitskollegin Marianne Kaffee trinken." erkläre ich. Er lacht. „Das freut mich, dass du so schnell Kontakte geknüpft hast. Ich wollte dich eigentlich fragen ob ich dich mit rüber zu Rico nehmen soll. Die Jungs treffen sich heute Abend und Matze meinte du willst auch kommen." erkundigt er sich. „Oh ja Dad, dass wäre super, wann bist du da?" willige ich ein. „Halbe Stunde?" Ich nicke. Wir besprechen noch schnell den Treffpunkt, dann lege ich auf. „Musst du los?" fragt Marianne. Ich winke ab. „Hab noch ne halbe Stunde." Wir trinken noch unseren Kaffee leer und gehen dann zusammen zum Parkhaus in dem Marianne ihren BMW geparkt hat. Neben ihrer Lila Farben Kist steht Max silbergrauer Mercedes. Mein Herz rast als ich ihn daran lehnen sehe. Mein Dad steht neben ihm, hat das Handy in der Hand und diskutiert mir irgendjemandem. Es scheint wichtig zu sein. „Ist das dein Max?" fragt Marianne leise an mich gewand. Ich nicke während wir auf die beiden zugehen. „Ja, und das daneben ist mein Vater." Sie schluckt heftig. Ich weiß, dass es heftig für sie sein muss, dass mein Vater vom Gleichen Kaliber wie mein Freund ist. An ihrem Blick kann ich jedoch erkennen, dass sie wahrscheinlich in diesem Moment beschließt mich nicht aufzugeben und die einzig normale in meinem Leben zu sein. Max kommt mir die letzten zwei Schritte auf mich zu. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals und recke mich ihm entgegen, damit er mich küsst. Er grinst sein Lausbuben-grinsen. „Hey Baby." raunt er kurz bevor er seine Lippen auf meine presst und mich hungrig küsst. Als er sich löst deute ich auf meine Kollegin. „Das ist meine Kollegin Marianne." Er wendet sich ihr zu und hält ihr die Hand hin. „Freut mich Sie kennen zu lernen Marianne. Lena hat mir schon viel von ihnen erzählt." Sie nickt reicht ihm die Hand. „Hallo Max." Mein Vater kommt auf uns zu, als er das Gespräch beendet hat. „Ich bin Steven Lenas Vater." er schüttelt ihr auch die Hand. Marianne verabschiedet sich schnell von uns, drückt mich einmal fest zum Abschied und steigt dann in ihr Auto. Max lacht als er mich mit zum Wagen zieht. „Deine Kollegin war wohl etwas geschockt von mir." Ich verdrehe die Augen. „Du hast ja keine Ahnung!"

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