Lena
Ich heule, schon wieder in den Armen der Mutter meines Freundes. Zwei rote Streifen sind auf dem Plastik Stäbchen zu sehen. Zwei rote Streifen die bedeuten, ich bin schwanger. Greta streichelt meine Haare, wie in den letzten Tagen schon. „Es ist ok." murmelt sie. Ich sehe ihr in die treuen braunen Augen. Ich schüttele den Kopf. „Nein, ist es nicht. Ich ... ich..." mein Satz bleibt unvollendet. „Was soll ich jetzt nur tun?" heule ich. Greta schiebt mich zum Stuhl und stellt mir eine Tasse Tee hin. „Ich habe dir ausgemacht Termin bei meinem Frauenarzt. Als erstes gehst du dort. Dann hast du 100% Sicherheit. Und dann du musst es sagen Max." Mein Gott es scheint fast, als hätte die Frau vor mir gewusst, was Sache ist. Ich hebe den Kopf. „Was ist wenn er das Baby nicht will?" frage ich leise. Greta legt die Hand auf meine. „Er will glaub mir." Das will ich wirklich. Wir schweigen eine Weile, hängen beide unseren Gedanken hinterher bis Greta irgendwann fragt. „Wirst du es behalten?" Ich nicke. Keine Frage. Ich könnte nie mein eigenes Kind töten. Außerdem ist das Kind, was da gerade in mir wächst auch ein teil von Max. Ein Teil des Mannes den ich liebe. Ich könnte ihm niemals etwas antun. Meine Hand gleitet auf meinen noch flachen Bauch. „Ja." Sie scheint glücklich über die Worte zu sein. „Gut."
Ich sitze am Nächsten Tag bei Dr. Judri einem Russischen Arzt im Wartezimmer. Neben mir sitzt eine schwangere. Ihr riesiger Bauch macht mir Angst. Eine blonde Helferin holt mich herein. Dr. Judri ist ein älterer Mann in den Sechzigern. Er hat graues schütteres Haar und ein nettes Lächeln. „Hallo Frau Müller." er reicht mir die Hand. Ich nehme sie. „Sie sind auf Empfehlung von Greta hier?" Erkundigt er sich. Ich beiße mir auf die Unterlippe. „Ja, ich .. ich habe einen Schwangerschaftstest gemacht. Er war positiv." Er nickt. „Wir machen einen Ultraschall, bitte machen sie sich unten herum frei." Ich tue was er will und klettere auf den Gynäkologischen Stuhl. Er kommt mir einer Sonde auf mich zu. „Wir machen ein Ultraschall, so sehe ich am besten und schnellsten ob sie richtig liegen mit ihrer Vermutung." Ich nicke. Während er die Untersuchung durchführt redet er fröhlich weiter. „Sie sind die Freundin von Max?" ich nicke. Wahrscheinlich hat Greta es ihm erzählt. „Weiß er das sie heute hier sind?" erkundigt er sich. „Nein, er weiß nichts davon." Dr. Judri nickt verstehend. „AH." sagt er dann. „Sehen Sie Frau Müller. Da ist der Fötus." Ich drehe meinen Kopf zu dem Ultraschallgerät auf der anderen Seite. Auf dem Bild sieht man eine Verdunkelung. „Ich würde sagen sie befinden sich genau im zweiten Monat." Mir bleibt die Spucke weg. „Herzlichen Glückwunsch!" gratuliert mir der Arzt. Ich nicke wie ferngesteuert. „Wollen sie gerne ein Bild haben?" Dieses mal nicke ich überzeugter. Ich brauche das um zu begreifen, dass das hier real ist. Während ich mich wieder anziehe, druckt er ein Bild heraus. Wieder an seinem Schreibtisch klärt er mich darüber auf „Ich muss sie darüber aufklären, dass sie legal bis zur 14 Schwangerschaftswoche abtreiben können." Ich nicke wie versteift. Der grauhaarige Arzt schiebt mir einen kleinen Flyer über den Tisch zu. Ich schüttele den Kopf. „Nein, ich will das nicht. Ich werde mein Kind nicht töten." Ich lege meine Hand auf meinen Bauch. Er lächelt. „Das freut mich sehr zu hören Frau Müller. Wir sehen uns dann in 4 Wochen zum nächsten Kontrol Termin. Ihren Mutterpass bekommen sie von den Kolleginnen vorne." Ich nicke, erhebe mich und schiebe das Ultraschall in meine Handtasche. „Passen sie gut auf sich und ihr Kind auf Frau Müller. Und beim nächsten mal bringen Sie Max gerne mit. Ich würde mich freuen ihn mal wieder zu sehen." Ich schüttele ihm die Hand. Dann verlasse ich wie benommen das Behandlungszimmer. Die Nette ältere Damen vorne am Tresen gibt mir den Mutterpass, und ein paar Flyer für Hebammen, Voruntersuchen und Kleinkram. Als ich aus der Praxis Trete atme ich tief durch. Das hier ist real. Tränen treten mir in die Augen. Das hier ist nicht nur real, sondern auch eine riesige Katastrophe!
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LOVE SONG
Romance"Jungs, dass hier ist meine Tochter Lena." Der Satz endet das Leben des Rappers Kontra K für immer. Denn wenn er mit einem nicht gerechnet hat, dann sich während seiner Tour in die zwanzigjährige Tochter seines Security zu verlieben. Lena ist kein...