Kapitel 19

9.8K 174 4
                                    

Lena

Zwischen Max und mir läuft es wirklich gut. Wir sind seit zwei Monaten fest zusammen, die Jungs und auch sein Bruder wissen mittlerweile alle bescheid. Mein Ex hat sich nicht mehr gemeldet, scheint, als wäre Max Warnung angekommen. Meine Mom allerdings weiß nichts von Max. Ich weiß, dass ich es ihr sagen muss. Und ehrlich gesagt weiß ich nicht warum ich zögere. Am Anfang wollte ich sicher gehen, dass das zwischen Max und mir funktioniert, doch je mehr Zeit vergeht, desto mehr ich mich in den Kerl verliebe, desto größer wird meine Angst, dass meine Mutter ihn nicht akzeptieren wird. Ich bin vor drei Wochen das erste mal im Studio gewesen, ich dem ich meine Ausbildungsstelle habe. Meine Kollegen sind toll und ich freue mich, dass ich gut angenommen wurde. Meine Kollegen Marianne und ich, mit ihr verstehe ich mich am besten, treffen uns heute Nachmittag das erste mal auch Privat. Wir wollen shoppen gehen. Ehrlich gesagt ist dass eine gute Ablenkung, denn Max hat sich seit ein paar Tagen mit seinen Jungs im Studio eingesperrt und arbeitet an seiner nächsten Single. Wir sehen uns daher eigentlich momentan nur Abends. Meistens sind wir bei ihm, liegen zusammen nach dem Essen auf seinem Sofa, die Hunde zu unseren Füßen. Ich liebe es mich an ihn zu schmiegen, seinen Duft einzuatmen. Die Abende enden immer damit das Max mich in seinem Bett oder noch auf den Sofa vögelt bis ich vor Erschöpfung einschlafe. Ich reiße mich aus meinen Gedanken los, als es unten an der Türe klingelt. Schnell sause ich den Flur im Haus, in dem mein Vater wohnt herunter und öffne die Türe. Marianne steht davor. Sie lächelt als sie mich sieht. „Hallo Liebes. Schön das es geklappt hat!" Ich umarme sie kurz. In der Zeit hier ist sie für mich irgendwas zwischen Ersatzmutter und bester Freundin geworden. „Ich freue mich auch!" wir fahren gemeinsam mit ihrem BMW in einem merkwürdigen Pflaumen lila in die Innenstadt. Gemütlich schlendern wir die Einkaufspassage herunter. „Die Jubiläums Feier nächste Woche, ich brauche dringend etwas zum anziehen. Mein Mann begleitet mich und ich will mich richtig schick machen." Ich nicke. Ich habe Max gefragt ob er mit kommen will, und er hat zugestimmt. Ich freue mich das er mitkommt, und ehrlich gesagt ist mir ziemlich egal was meine Langweiler Snobs von Chefs von meinem volltätowierten Freund halten. Max ist mein Privatleben und geht keinen der Spießer was an. Ich habe mir trotzdem fest vor genommen Marianne heute von ihm zu erzählen. Ich bin nicht sicher ob jemand in der Firma Max erkennt und ich will verhindern, dass sie sich gekränkt fühlt, weil sie nicht wusste, dass ich überhaupt einen Partner habe. Während wir durch eine reihe von Kleidern in einem kleinen Laden stöbern fragt Marianne. „Auf der anderen Seite gibt es ein kleines Kaffee, wollen wir später einen Kaffee trinken gehen?" Ich grinse. „Klar, dass machen wir. Aber erstmal finden wir unsere Kleider und danach will ich unbedingt in den Triumph gegenüber, die hatte tolle Sachen im Schaufenster. Sie lächelt. Dann greift sie nach einem schwarzen Kleid. Sie hält es mir hin. „Das muss du anprobieren!" besteht sie. Ich gebe ihr nach und mit einer guten Auswahl auf jedem Arm steuern wir auf die Umkleiden zu. Das schwarze Kleid ist kurz, endet knapp über dem Knie. Vorne etwas tiefer ausgeschnitten ein V Ausschnitt. Die langen Ärmel bestehen aus hauchzarter schwarzer Spitze. Marianne seufzt als ich den Vorhang öffne. „Du siehst Traumhaft aus Lena. Einmal so hübsch sein wie du!" ich lache leise. „Marianne, du siehst toll aus!" und das tut sie wirklich. Sie hat ein weiß goldenes Kleid gefunden, dass knapp unter den Knien endet, ein Bleistiftrock, der ihre Kurven toll in Szene setzt. „Meinst du?" fragt sie und betrachtet sich unsicher im Spiegel. Ich nicke. „Nimm es." Sie schmunzelt. „Ok, aber nur wenn du deins auch nimmst." Ich schiele auf den Preis. 159€. Mann, dass ist ganz schön viel Geld. Ich bin nicht wirklich sicher ob es sich lohnt für einen Abend so viel Geld auszugeben. „Kannst du mal ein Foto machen?" Ich reiche Marianne mein Handy. Sie tut es. Ich schicke es an Max.

Ich<Hey großer, gefällt dir das Kleid?<

Max Antwort lässt einige Minuten auf sich warten, die ich nutze um mich wieder umzuziehen.

Max<Du siehst toll aus. Nimm es.<

Ich beiße mir auf die Unterlippe.

Ich<Meinst du wirklich? Ich bin nicht sicher ob ein Abend 159€ wert sind<

Max<Ich freu mich schon dir das Teil wieder auszuziehen. Nimm meine Karte Baby.<

Ein tiefes seufzen steigt in meiner Kehle auf. Das ist typisch Max. Jedes mal wenn ich etwas sehe, dass mir gefällt, will er es kaufen. Bis jetzt habe ich immer Abgelehnt. Erst vor zwei Wochen haben wir deshalb einen heftigen Streit gehabt. Max ist ein guter Mann, er will dass es mir gut geht und ist mir Gegenüber genauso wenig geizig wie seinen Freunden und seiner Familie gegenüber. Ich betrachte das Kleid auf dem Bügel. Tatsächlich bin ich hin und her gerissen. Mein Handy gibt den Typischen Ton einer eingehenden Nachricht von sich.

Max<Kauf es Baby, du kannst es tragen wenn du morgen meine Eltern kennen lernst.< Ich lächle. Der Kerl kennt mich mittlerweile einfach zu gut. Weil ich weiß, dass es ihn freut, lenke ich ein.

Ich<OK. Ich liebe dich Max<

Max<Ich liebe dich Baby. Du kannst dich heute Nacht dafür bedanken.<

LOVE SONGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt