Kapitel 30

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Lena

Ich parke vor dem Haus von Max Eltern. Schnell wische ich mir noch einmal die Tränen von der Wange, dann steige ich aus. Als ich auf das Haus zukomme öffnet sich bereits die Türe und Max Mutter Greta kommt mir entgegen. Sie erfasst die Situation mit einem Blick. Greta eilt auf mich zu und zieht mich in eine Mütterliche Umarmung. „Alles wird gut Liebling." sagt sie mir ihrem starken Akzent als sie mir übers Haar streicht. Ich weine gegen sie Gedrückt. Schluchze, mein Körper bebt. Greta hält mich einfach fest, streichelt immer wieder mein Haar und murmelt beruhigende Worte auf Russisch. Irgendwann finde ich mich an ihrem kleinen Tisch in der Küche wieder. Greta hat uns Tee gekocht und sitzt mir auf der Essbank gegenüber. „Was ist passiert liebes?" fragt sie. Ich spiele mit dem Henkel des weißen Porzelans. „Hattest du streit mit Max?" Ich schüttele den Kopf und sie seufzt erleichtert. „Nein, es geht um meine Mutter." Sie schmunzelt „Sie hatt gesehen Foto von euch in der Zeitung." Ich nicke. „Ja, und sie ist total ausgerastet." Greta legt ihre kleine Hand auf meine. „Sie wird verstehen, sie ist deine Mutter. Sie liebt dich." Mir kommen erneut die Tränen. „Ich bin mir nicht sicher. Sie will das ich zurück nach München komme und dass ich zur Vernunft annehme." Greta lacht. „Sie war geschockt von mein Max. Meisten Leute reagieren so. Aber mein Max ist guter Junge und er liebt dich Lena." Ich schenke ihr ein dankbares Lächeln. „Ich weiß Greta. Ich liebe Max auch und genau deshalb habe ich auch nicht vor zu gehen, mein Leben ist hier in Berlin." Sie lächelt. „Ich gehofft, dass du das sagt." Ich nehme einen Schluck von dem kräftigen schwarzen Tee. „Ich liebe meine Mutter, aber so wie heute habe ich sie noch nie erlebt. Sie hat immer wieder gesagt, was sollen denn die Nachbarn denken, als wäre ich ihr peinlich." Greta zuckt die Schultern. „Vielleicht denkt sie es währe nur Phase." Ich lache hart. „Sie wird irgendwann akzeptieren, wenn sie merkt, dass es ernst mit euch ist." Ich hoffe es wirklich. Als Greta mir ein paar Kekse über den Tisch zu schiebt wird mir übel bei dem Geruch nach Butter. Mein Magen krampft um den Schwarzen Tee. Ich halte mir die Hand vor den Mund und schürze zur Toilette. Ich erbreche das wenige Essen, was ich heute zu mir genommen haben in die weiße Schüssel. Greta taucht hinter mir auf und hält mir die Haare. Ihre kleine Hand streicht mir in sanften Kreisen über den Rücken. Sie murmelt irgendwas auf Russisch, dass ich nicht verstehe. Es ist mir peinlich dass sie mich so sieht. Nachdem mein gesamter Mageninhalt sich im Abfluss verabschiedet hat gibt mir Greta einen kalten Waschlappen mit dem ich mir über Mund und Gesicht fahre, nachdem ich mich auf dem Badenwannenrand niedergelassen habe. „Tut mir leid. Ich habe mir wohl vor 2 Wochen doch den Magen verdorben." Greta zieht eine Augenbraue hoch. „Zwei Wochen?" ich nicke. „Wie oft hast du war es dir übel und du musstest..?" sie deutet auf die Toilette. „Ich weiß nicht genau. 6 oder 7 mal?" Sie mustert mich abschätzend. Dann fragt sie in ernstem Ton „Lena, Liebling, bist du schwanger?" Schock macht sich in meinen Adern breit. „Nein!" lehne ich entschlossen ab. „Ich bekomme meine Periode.." ich verstumme. Am Montag. Heute ist Donnerstag. Ich bin überfällig, und meine Periode ist sonst immer auf den Tag pünktlich. Mit einem mal beginnt meine ganze Welt zu wanken. Erneut fange ich an zu heulen, als ich begreife, dass eine Schwangerschaft durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Greta nimmt mich wieder in den Arm, streichelt meinen Rücken. „Soll ich Peter bitten um Schwangerschaftstest?" Ich schüttele den Kopf. „Du musst mir versprechen Greta, dass du niemandem davon erzählst!" flehe ich sie an. Sie verengt die Augen. „Du machst keine Dummheiten Kind?" frage sie. Ich schüttele den Kopf. „Ich verspreche es." dann stürze ich aus dem Haus.

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