Die Befragung

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Du nickst ihr zu und willigst somit ein...

Die braunhaarige Frau und der arrogante Mann sitzen jeweils auf einem dunklen, abgenutzten Holzstuhl direkt gegenüber des Kerkers. Für dich haben sie auch einen Stuhl in deine Zelle gestellt, auf dem du nun sitzt. Deine Hände sind immer noch in Ketten gelegt, diese fangen langsam an deine Haut aufzureißen, weshalb du einen leichten Schmerz empfindest.

„Also gut. Lernen wir uns erst einmal kennen. Mein Name ist Zoë Hange. Ich bin leidenschaftliche Wissenschaftlerin und deswegen auch seeehr neugierig. Am Liebsten beschäftige ich mich mit meinen niedlichen, kleinen Kindern. Sie sind vier und sechs Jahre alt und zuckersüß."

Nachdem du hörst was die Frau eben gesagt hat, bist du beruhigt.
Du denkst:" Immerhin hat sie zwei Kinder und so wie sie über ihre Kleinen spricht, sollte sie genug Einfühlungsvermögen besitzen um niemals zu zu lassen, dass mir etwas geschieht."

„Der närrische junge Mann hier neben mir heißt Levi. Er ist unser Kommandant und auf ihn ist immer Verlass. Mag sein, dass er am Anfang etwas harsch ist, jedoch trägt er nur Gutes in seinem Herzen." ,
fährt Hange fort.

„Nun erzähl uns doch etwas über dich, Wie heißt du? Was gibt es über dich zu erfahren? Und was hast du mutterseelenallein auf dem Feld gemacht?"
Fragt sie dich.

Du musst dich kurz sammeln, da du, nachdem was Hange über Levi gesagt hat, sehr verwirrt bist. Wie kann ein Mensch der nur Gutes im Herzen trägt so respekt - und anstandslos sein?
Währenddessen bemerkst du, dass du Levi unbewusst seit zwei Minuten anstarrst. Rasch wendest du deinen Blick von ihm ab, siehst Hange an und antwortest auf ihre Fragen.

„Mein Name ist (your name), besonders viel gibt es über mich nicht zu erzählen. Und wie und vor allem wieso ich auf die Wiese gelandet bin, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Für euch mag es komisch klingen, aber ich stamme nicht aus diesem Ort beziehungsweise nicht aus dieser Welt. In meiner Welt gibt es keine Monster, natürlich gibt es Kriege und viel Blutvergießen, aber nicht auf diese Art und Weise. Ich habe noch nie gesehen, dass es übergroße Menschen gibt und erst Recht nicht, dass diese Menschen essen. Das letzte woran ich mich erinnere, ist dass ich in meiner Welt spazieren war, ich schlafen gegangen bin und dann auf diese Wiese aufgewacht bin."

„Hmm interessant. Du kannst dich also an nichts Weiteres erinnern und bist nicht von dieser Welt. Das gefällt mir Hahahahahahah!"
Erwiderte Hange.

Langsam beginnst du zu glauben, dass Hange doch nicht ganz „normal" ist. Allerdings ziehst du keine vorläufigen Schlüsse und redest dir ein, dass alle Wissenschaftler seltsam sind.

Plötzlich ertönt Levis Stimme:
„Was war zwischen der Zeit als du auf der Wiese aufgewacht bist und wir kamen? Kannst du dich an das erinnern?"

Du bist zunächst skeptisch, weil das das erste Mal ist, dass er anständig mit dir spricht. Doch du antwortest gelassen:
„Ja. Nachdem ich aufgewacht bin, bemerkte ich ein Buch in meinen Händen. In dem Buch waren Illustrationen von diesen Monstern und wie sie Menschen essen. Ich erinnere mich daran, dass ich eine Seite weiter blättern wollte, als die komischen Gestalten einfach aufgetaucht und direkt auf mich zu gerannt sind. Das nächste, was ich weiss, ist, dass du- ich meine ihr mir geholfen habt und mich in diesen Kerker gesperrt habt."

„Das mit dem Kerker tut mir leid, ich war dagegen, aber Levi hat halt das Kommando. Und das, was du „Monster" nennst sind meine süßen kleinen Lieblinge, die anderen hier nennen sie auch „Titans". Sie können zwar manchmal ungehorsam sein, aber man kann ihnen einfach nicht böse sein und ich kann nie genug von ihnen bekommen."

Als Hange das sagt, verlierst du jeden Glauben daran, lebendig hier rauszukommen. Dein Mund und deine Augen sind weit geöffnet, weil du so schockiert darüber bist, dass sie diese Monster als „niedlich" bezeichnet.

Entsetzt und ein wenig ängstlich fragst du sie:
„H- heißt das, dass du vorhin mit zuckersüß nicht deine Kinder meintest, sondern diese Biester?"

„Kinder? Hahahahahahah! Du bist echt lustig! Ich brauche doch keine Kinder, wenn ich meine lieblichen Kleinen habe." ,erwiderte sie.

Fassungslos starrst du sie an und versuchst zu verstehen, wie ein Mensch so gestört werden kann.
Du versinkst wieder in deinen Gedanken:
„Ist es diese Welt? Liegt es am Trauma? Scheinbar hat hier jeder einen psychischen Schaden."

Kurz darauf bemerkst du wie sich deine Fesseln lösen. Levi hat sie dir aufgeschlossen. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, dreht er sich um und setzt sich langsam wieder auf seinen Stuhl.

Du weißt nicht ob du mehr Angst vor den Titans haben solltest oder vor deinem Gegenüber.

Ruckartig reißt jemand die Tür auf
:"SIE SIND HIER, SCHNELL!", das war die Stimme vom Jungen. Dieses Mal klingt er so panisch und ängstlich.

Levi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt