Gute Nacht

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Du starrst die Tür an
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Es sind drei Stunden vergangen und die Rekruten verlassen gerade die Burg in Richtung Stadt. Du siehst ihnen dabei zu, wie sie ihre letzten Vorbereitungen treffen, da du dich von einigen noch verabschieden möchtest.
Hange sieht wie traurig du bist und kommt auf dich zu:
"Hey! Hör zu, ich weiß, dass es hart ist und Levi kann echt nerven. Aber glaub mir, wir wollen nur das Beste für dich. Vielleicht verstehst du es noch nicht, allerdings bin ich fest davon überzeugt, dass du spätestens nach diesen fünf Tagen unser Vorgehen nachvollziehen kannst."

Das war das erste Mal, dass Hange mit dir in einem ernsten Ton gesprochen hat. Nachdem sie ihren letzten Satz beendet hat, reißt sie dich in ihre Arme und drückt dich sehr fest.

Du flüsterst: "Du wirst mir fehlen." , während dir die Tränen kommen. Du wischst sie schnell weg.

Anschließend steigen alle auf ihr Pferd und reiten in Richtung Stadt. Levi ist ebenfalls gekommen, um sich zu verabschieden. Hange dreht sich noch einmal um, um dir und Levi zuzuwinken und schreit dabei:
"Passt auf euch und auf meine kleinen Lieblinge auf. Und haltet euch von der grünen Schüssel fern, mit der gab es gestern einen Zwischenfall..."

Ihre seltsamen Aussagen wundern dich mittlerweile nicht mehr. Ganz im Gegenteil sie heitern dich auf und lassen dich an dem Ort wohlfühlen.

Da stehst du nun allein mit Levi vor der riesigen Burg. Die Sonne geht gerade unter, als er sagt:
"Lass uns rein gehen, es wird dunkel."

Emotionslos folgst du seiner Anweisung und gehst in die Burg.
Ohne auch nur ein Wort zu sagen gehst du hoch auf dein Zimmer. Oben angekommen öffnest du deine Zimmertür und gehst geradeaus ans Fenster, du betrachtest den Himmel und atmest die frische Luft ein.

Dabei flüsterst du:
"Diese Welt mag zwar abscheuliche Biester haben, aber so eine saubere und unbeschmutzte Luft gibt es nirgendwo in meiner Welt."

Zwischenzeitlich hörst du eine Bodendiele knarren, du erschreckst dich und drehst dich um.
Mitten in deinem Zimmer steht Levi mit einem Tablett auf dem eine Schüssel Suppe und Brot liegen.

Er sagt:
"Iss das." , stellt es auf den Boden und verschwindet wieder aus dem Raum. Noch bevor er den Raum verlassen hat sagst du: "Keinen Hunger." und drehst dich wieder in Richtung Fenster. Er wundert sich, doch geht ohne sich einmal umgedreht zu haben.

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Es sind fünf Stunden vergangen. Die Suppe und das Brot hast du inzwischen in den Esssaal gestellt. Gerade als du wieder in dein Zimmer gehen wolltest, siehst du wie Levi es sich auf dem Boden bequem gemacht hat. Sowohl seine Decke, als auch sein Kopfkissen liegen auf dem Boden ungefähr einen Meter von deinem Bett.

Verwirrt stellst du dich vor ihm und sagst:
"Was soll das werden?"

Levi antwortet:
"So habe ich dich besser im Auge und kann schneller reagieren, falls Titans uns entdecken."
Du schaust ihn für zwei Minuten genervt an, schüttelst den Kopf und legst dich in dein Bett.
Es herrscht Stille. Plötzlich fängt dein Magen an zu knurren.

In deinem Kopf herrscht Panik:
"Oh mein Gott wie peinlich. Verdammt. Wieso muss mein Magen in so einem ernsten Moment knurren??. Schnell! Versuche zu husten, damit er das nicht hört."

Doch Levi kommt dir zuvor und sagt:
"Du hast die Suppe nicht gegessen?"

Da es dunkel ist, sieht man dein knallrotes Gesicht nicht. Du beschließt aber stur zu bleiben und ihm darauf nicht zu antworten.

Es ist komisch, dass Levi einen Meter von meinem Bett auf dem Boden schläft. Einerseits sagt er, er vertraue mir nicht und andererseits versucht er mich zu beschützen. Wie soll man ihn denn da verstehen? Dein Kopf ist kurz vor dem Explodieren. Du drehst dich mit deinem Rücken zur Wand, so dass du Levi beobachten kannst. Er schaut an die Decke, anscheinend kann er auch nicht schlafen. Du versuchst dich unauffällig wieder zurück zu drehen, damit er nicht merkt, dass du versucht hast ihn im Schlaf anzustarren.

Allerdings ist es, so wie immer, zu spät. Levi entgeht nichts, er dreht seine Augen zu dir und sagt:
"Was?"

Dir ist das sehr unangenehm und du überlegst, was du sagen sollst, du wirst wieder panisch:
"Nichts. Ich..ich kann nicht schlafen, das ist alles."
Er schaut wieder zur Decke.

Du überlegst, ob du ein Gesprächsthema anfangen sollst oder nicht. Jedoch hast du eh nichts zu verlieren also beginnst du mit:
"Kann ich dich mal was fragen?"

Er dreht seinen Kopf zu dir und du fährst fort:
"Wieso,vertraust du mir nicht, aber versuchst mich dennoch zu beschützen. Du hast mir jetzt schon zweimal mein Leben gerettet. Aber wieso machst du das wenn du der Meinung bist ich sei es nicht Wert?"

Da keine Antwort kommt, sagst du nach einer kurzen Pause mit einer sanften Stimme:
"Ach vergiss es. Du wirst eh wieder mit zwei Worten darauf antworten, wenn überhaupt. Gute Nacht."

Du drehst dich mit dem Rücken zu Levi und zwingst dich einzuschlafen...

Levi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt