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Nachdem Rundgang war Shelly wieder in ihr Zimmer gegangen, da sie auspacken wollte. Unser kennenlernen hatte so gut angefangen, darum war ich ziemlich enttäuscht, über ihre ignorante Einstellung und ihre Worte hatten mich verletzt. Familie zu haben konnte anstrengend sein, doch ich hoffte, dass wir uns mit der Zeit zusammenraufen würden.

Im Wohnzimmer fand ich Jimin auf der Couch liegend, mit einem Buch in der Hand und ich ließ mich frustriert seufzend in seine Arme fallen, kuschelte mich eng an ihn und versteckte mein Gesicht an seinem Hals.

Er legte das Buch weg, umschloß mich mit seinen Armen  küsste meinen Haaransatz und gab mir Trost mit seiner Wärme. Das Gespräch mit Shelly schien mir all meine Energie geraubt zu haben, aber Jimins Nähe, war wie Batterien aufladen für mich.

Ich hob mein Gesicht zu ihm und begegnete seinem liebevollen Blick, sofort hoben sich meine Mundwinkel  und meine Stimmung.
"Du siehst gestresst aus." bemerkte er und strich mir eine störende Strähne aus dem Gesicht.

"Warum hat mir keiner gesagt, wie anstrengend die Verwandschaft sein kann?" heulte ich mich bei ihm aus.
"So schlimm? Schick sie doch wieder weg, wenn ihr euch nicht versteht." schlug er vor und sah mich schon fast flehend an. Er schien Shelly nicht zu mögen, aber so wie ich ihn kannte, würde er sie mir zu liebe akzeptieren, es sei denn sie würde mich gravierend verletzen.

Jimin war schon immer derjenige, der einen aus dem Hintergrund unterstützte, einem Kraft gab und Liebe, er war der Ruhepol, der zwischen Taehyung und mir für Harmonie sorgte.

Ohne ihn hätte immer was gefehlt und zwei so leidenschaftliche und dickköpfige Personen, wie Tae und ich, hätten sich irgendwann eventuell die Köpfe eingeschlagen.

Hongjoong kam ins Wohnzimmer und setzte sich neben uns. Lippen beißend saß er da und schien zu überlegen.
"Spucks schon aus Joongie... heute schockt mich nix mehr."
"Also... ich habe Rosie eventuell versprochen, dich zu überreden, dass die vier Mädels hier auch noch einziehen dürfen, wegen dem Lockdown... im YG Gebäude gibt es zuwenig Trainingräume, für zuviele Bands und Trainees."

"Platz wäre ja noch... ok, aber mehr Leute gehn dann echt nimmer. Vielleicht sollten wir es für die auch so machen wie hier... noch ein großes Anwesen mit Platz für alle." stimmte ich  nachdenklich zu.
Ich beschloss Lee darauf anzusetzen.

"Danke, dann überbringe ich ihr due frohe Botschaft, das wird sie sicher freuen." antwortete er lächelnd und verschwand wieder Richtung Studio.

"Kennst du schon alle vier?" wollte Jimin wissen.
"Nur Rose und Jisoo, von den Vorstandstreffen." mir fiel auf, dass ich tatsächlich noch nicht alle der YG Idols kennengelernt hatte. Das sollte ich demnächst mal dringend nachholen.

"Wir müssen Vorräte aufstocken und Putzdienste einteilen. Ich hoffe wir haben genug Nudeln und Toilettenpapier..." überlegte ich laut.
"Jin hat sich schon darum gekümmert, der hat mit Seonghwa endlos Listen geschrieben und irgendwelche armen Praktikanten bei BigHit, müssen jetzt einkaufen und alles herschleppen." erzählte Jimin grinsend.

Erleichtert seufzend kuschelte ich mich enger an meinen Freund, weniger Arbeit für mich, das tat heute besonders gut. Durch die Schwangerschaft war ich oft müde und noch viel kuschelbedürftiger als sonst.

Ein Gewicht, dass sie plötzlich auf uns legte, ließ mich aufkeuchen, doch als ich dann Taehyungs Lippen an meinem Hals spürte, wurde daraus ein wohliges Seufzen.

"Ihr seht so knuffig aus, wenn ihr hier schmusend rumliegt, da kann man ja gar nicht wiederstehen." murmelte er gegen meine Haut, ehe er sich etwas bequemer positionierte und mich von hinten umarmte.

Die Geborgenheit und Wärme um mich herum, gepaart mit der allgegenwärtigen Müdigkeit, ließen mich ziemlich schnell einschlafen. Die beiden waren aber auch einfach super gemütlich.

Jin

"Wenn ich die drei so süß auf der Couch schlafen seh, geht mir jedes mal das Herz auf. Ich bin so froh, dass es ihnen endlich wieder gut geht." sagte er zu Seonghwa, während sie das Abendessen vorbereiteten.
"Das letzte Jahr war echt schwer, aber wir alle haben es überstanden. Jetzt kann alles nur besser werden." antwortete dieser, als er die Arme um seinen Mann schlang und ihn dann zärtlich küsste.

"Oh ehm... das gibts doch jetzt nicht... ist denn irgendwer in diesem Haus normal? Sind hier denn alle schwul oder was?" hörte er eine unbekannte weibliche Stimme. Er drehte sich leicht und sah eine rothaarige Frau, die sie etwas genervt musterte

"Entschuldigung? Wer bist du denn überhaupt und was ist dein fucking Problem?" fragte Jin wütend und hielt drohend den Kochlöffel in die Luft.
Auch Seonghwa sah wegen ihrer Worte nicht gerade amüsiert aus.

"Ganz schön frech für ne Küchenhilfe. Ich werde meiner Cousine sagen, dass sie dich rauswerfen soll." meinte sie arrogant und Seonghwa hatte Mühe ihn zurückzuhalten.

"Küchenhilfe? Ich helf dir gleich mal aus meiner Küche. Unverschämte Tusse. Seonghwa, entfern die hier, sonst steckt mein Kochlöffel gleich quer in ihrer Fresse." schrie Jin empört.

Yeosang

"Was ist denn hier los?" fragte Yeosang, der sich gerade was zum essen holen wollte.
"Dieses komische Weib redet abfällig über uns und hat mich als Küchenhilfe bezeichnet. Was macht die hier, wer hat sie reingelassen?" redete Jin sich weiter in Rage.

"Ey, das ist ganz schön unhöflich hier vor mir chinesisch zu reden, ich versteh da nix." meckerte sie nun auch wieder rum. Yeosang führte sie am Arm aus der Gefahrenzone, während er sich ein lachen verkneifen musste. San hatte ihm eben schon von Shelly erzählt und nur weil sie Y/Ns Cousine war, hatte er sie vor Jin gerettet.

"Danke Süßer, die Verrückte Spülhilfe sollte echt eingesperrt werden." sie lächelte ihn an und musterte ihn genau.
Ihr schien zu gefallen, was sie sah, denn sie kam ihm ziemlich nahe.
"Kann ich etwas tun, um mich vei dir erkenntlich zu zeigen, Hübscher?" fragte sie verführerisch, was in ihm aber eher ein unwohles Gefühl hinterließ.

"Ja kannst du,du kannst die Flossen von meinem Freund lassen." erklang Yoongis Stimme, ehe er zu ihnen trat und einen Arm besitzergreifend um Yeosang legte.
Ihr Blick wechselte von verwirrt zu genervt.
"Jetzt ernsthaft, wo bin ich denn hier gelandet? Gibts hier auch nur einen Heterotypen?"

"Ja, aber der ist verheiratet." meinte Yoongi grinsend, woraufhin sie sich umdrehte und wegstapfte.
Yeosang schüttelte den Kopf.
"Zwei minuten mit der und ich hab Kopfschmerzen. Jin will sie umbringen und auch San und Taemin mögen sie nicht und das sind nur die Leute, die sie bis jetzt kennengelernt haben..."


Atiny Heart 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt