"Es sieht ganz so aus als wärst du als Arzt nicht eine vollkommene Katastrophe. Und da soll noch einmal wer sagen ein Medizinstudium wäre dafür Voraussetzung.", begrüßte Jaques seinen Freund grinsend als er das Krankenhaus betrat. Cassian warf ihm einen warnenden Blick zu und zeigte auf die Leute um sie herum, doch keiner schien die beiden zu beachten. "Was willst du denn hier?", fragte Cassian statt einer Begrüßung und sofort machte Jaques am Absatz kehrt. "Wenn ich nicht erwünscht bin gehe ich halt wieder, und diese Box Beignets nehme ich einfach wieder mit.", rief er über die Schulter doch da stand Cassian ihm schon im Weg. "Beignets? Warum hast du das nicht gleich gesagt. Na komm, ich hab jetzt Pause.", meinte er grinsend und setzte sich mit Jaques in einen der gemütlicheren Wartebereiche. "Du hast genau jetzt Pause? Das ist Schicksal.", spottete Jaques, aber Cassian zwinkerte ihm nur zu. "Nein, kein Schicksal, aber den Zeitplan macht der Oberarzt." Jaques grinste und reichte Cassian eines der Beignets. Während die beiden schweigend aßen legte sich Jaques seine nächsten Worte zurecht, doch ehe er den Mund öffnen konnte, kam ihm Cassian schon zuvor. "Ein Besuch im Krankenhaus, eine Schachtel Beignets, du willst doch was." Automatisch ging Jaques in die Defensive. "Wie kommst du darauf das ich gleich was von dir will? Kann ich nicht einmal meinen ältesten und besten Freund einen Besuch abstatten ohne das er mir gleich vorwirft etwas zu wollen?", verteidigte er sich, doch Cassians Blick sprach Bände. "Ich kenne dich, Jaques.", sagte er nur und resigniert seufzend ließ dieser sein Beignet sinken. "Na gut, da ist wirklich etwas worüber ich mit dir reden will.", begann er doch Cassian unterbrach ihn. "Und das ist so wichtig das es nicht bis heute Abend warten kann?" Jaques zuckte mit den Schultern. "Ja und Nein. Eigentlich wollte ich es mit dir hier besprechen, weil du mich wohl kaum vor all den Anwesenden hier umbringen würdest." Cassians Blick verfinsterte sich. "Es geht um Dorian.", knurrte er und Jaques nickte leicht. Ohne ein weiteres Wort sprang Cassian auf und rauschte davon. "Cassian warte!", rief ihm Jaques hinterher, doch Cassian wurde nicht langsamer, sondern beschleunigte seine Schritte sogar noch. Jaques beeilte sich seinem Freund hinterher zu kommen. So bemerkte keiner der beiden den Neuankömmling. Er betrat das Krankenhaus und sah sich suchend um. Dann ging er zielstrebig zu der Auskunft, wo eine junge Frau saß, deren Augen sich weiteten, als sie ihn sah. "Hallo, ich suche nach jemanden, soweit ich weiß arbeitet er hier. Doktor Cassian Linné, bin ich hier richtig?", fragte er sie mit einem charmanten Lächeln, welches sofort von der Frau erwidert wurde. "Bitte einen Moment ich sehe sofort für Sie nach." Mit einem strahlenden Lächeln tippte sie ein paar Mal am Computer herum, während sich Dorian nochmals im Gebäude umsah. Er sah überall Menschen mit Verletzungen herumeilen. Sein Blick fiel auf einen alten Mann der im Rollstuhl saß und geschoben werden musste. Menschen, so zerbrechlich, sie können einen beinahe Leid tun. "Doktor Linné arbeitet zurzeit in der Notaufnahme. Ich notiere ihnen die Station.", riss die Frau ihn aus seinen Gedanken und kritzelte etwas auf einen kleinen Zettel den sie ihn mit einem Lächeln überreichte. Es stand eine Beschreibung zur richtigen Station sowie eine Nummer oben. "Ist das Doktor Linnés Nummer?", erkundigte er sich bei der Frau, die sich eine Haarsträhne zurück strich. "Nein, das ist meine. Mein Name ist übrigens Chloe.", stellte sie sich vor und lächelte ihn kokett an. "Entzückend.", meinte er nur trocken ehe er mit dem Zettel wedelte und sich umdrehte. "Danke für die Auskunft, Chloe.", rief er noch ehe er den Gang entlang schlenderte, eine enttäuschte Chloe die ihm einen sehnsüchtigen Blick hinterherwarf zurück lassend.
Dorian wich gerade einer Gruppe Ärzten aus die eine junge Frau die jammernd voller Blut auf einer Trage lag vor sich herschoben, als eine Stimme hinter ihm ertönte. "Sir, kann ich Ihnen irgendwie helfen?" Er drehte sich um und wollte schon ein weiteres Mal nach Cassian fragen, den wohl keiner hier gesehen hatte, als er verstummte. Hinter ihm stand die Frau, die er im Kaffee gesehen hatte. Die Frau die er mit Cassian zusammen gesehen hatte. So wie sein Bruder diese Frau angesehen hatte, musste sie ihm viel bedeuten. Doch die Tatsache, das sie ihn allem Anschein nach noch nicht verachtet, heißt wohl, er hat einen Weg gefunden den Fluch zu umgehen. Das darf auf gar keinen Fall passieren. Das Letzte was er brauchte war, das einer seiner Brüder sich verliebte, in einen Menschen, unvorstellbar. Kurz überlegte er, sie einfach hier und jetzt zu töten. Es wäre so einfach, er müsse bloß seine Hände um ihren Hals legen und zudrücken. Oder er schnappte sich einfach einen der Kugelschreiber die hier überall herum lagen und rammte ihn ihr in die Halsschlagader. Sie wäre schneller verblutet als das Hilfe da sein würde. Nein! So verlockend es auch war, seinen Bruder jetzt gleich von ihr zu befreien, so würde Cassian es ihm nie verzeihen. Er war naiv, war er schon damals, wird es wohl immer sein. Er konnte nicht verstehen, das sie für größeres auserwählt wurden. Das so etwas banales wie die Liebe ihnen nur im Weg stand. Er durfte die Frau nicht übereilt töten, denn dann würde Cassian ihm nie zuhören. Ein Plan nahm in seinem Kopf Gestalt an. Ihre Zeit würde kommen, doch sie war noch nicht da, er musste sich gedulden, dann würde er schlussendlich all das bekommen, was er wollte, was ihm zustand. Also zwang er sich zu einem charmanten Lächeln, ergriff ihre Hand und drückte ihr einen leichten Kuss auf den Handrücken. "Das können Sie allerdings, Mademoiselle."
"Hexe! Verbrennt die Hexe!" Die Rufe wurden immer lauter, schallten durch das kleine Dorf, während die aufgebrachte Menge mit Mistgabeln und Fackeln auf die alte Frau zeigten, welche mit hängenden Kopf und gefesselt oben am provisorischen Scheiterhaufen stand. Um den Scheiterhaufen herum, die hysterische Menge zurückhaltend, standen die zwölf Ritter des heiligen Orden. Eine Geheimgesellschaft, bestehend aus den Streiter der Kirche, ausgesandt um die Häscher der schwarzen Religion vom Antlitz der Erde zu tilgen, so wie diese Frau, die da am Scheiterhaufen stand, und ihrem Schicksal ins Auge blickte. Einer der Ritter, auf seiner strahlenden Rüstung prangte das Emblem des Kommandanten, schritt nach vorne, die Fackel in seiner Hand flackerte unheilverkündend als er sie senkte, um mit ihr das Todesurteil der Frau zu unterschreiben. Das Feuer ging auf den Scheiterhaufen über der in Sekundenschnelle hell aufloderte, und schon bald war nichts mehr zu hören als die qualvollen Schmerzensschreie der alten Frau, die am Scheiterhaufen lebendig verbrannte, während die Menge um sie herum jubelte.
DU LIEST GERADE
Never Ending
Fantasy"Schon wieder Eine?" "Was hätte ich machen sollen? Sie hat mich zuerst umgebracht." "Mann, du musst endlich aufhören dich zu verlieben. Wann begreifst du endlich das du in einem Teufelskreislauf fest steckst? Du siehst ne hübsche Frau, du verliebst...