↠ 𝗦𝝝 𝗨𝗡𝗠𝝝̈𝗚𝗟𝗜𝗖𝗛 𝗙𝗨̈𝗥 𝗗𝗜𝗖𝗛?

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𝟮𝟯. 𝗞𝝠𝗣𝗜𝗧𝗘𝗟

„Okay", hauchte ich und nickte Xuan zu, der seinen Körper wieder entspannte. „Aber-", Ich stoppte und musterte sein hübsches Gesicht. „Ich möchte wissen, wieso du mir hilfst. Ich weiß du willst darüber nicht re-", Xuan unterbrach mich. „Ist es so unmöglich für dich, dass ein Mann sich einfach nur in dich verliebt hat?", seine Stimme war leise und sein Blick huschte über mein Gesicht. Moment mal: er liebte mich? „Ich will nur das beste für dich.", ein flüstern entkam seinen Lippen und seine Hand legte sich sanft auf meine. Ich konnte nichts sagen, statt dessen starrte ich ihn einfach nur an als hätte er etwas gesagt, dass ich noch nie gehört hatte.

Um ehrlich zusein hatte ich es auch noch nie gehört. Die meisten Männer wollten nur Sex. Wie oft hatte ich mir gewünscht, dass ein Mann mich einfach nur aufrichtig liebte und jetzt saß ein Mann vor mir, der mir durch die größte Krise geholfen hatte. Ich wollte etwas sagen, doch das Klingeln meines Handy unterbrach mich. Ich zuckte zusammen und schüttelte meinen Kopf, um mein Gehirn wieder zum arbeiten zu bringen. Okay, ganz ruhig Annabelle. Ich stand auf und suchte mit meinen Augen nach meiner Tasche. „Dein Handy liegt hier.", die belustigende Stimme von Xuan drang zu mir durch. Ruckartig drehte ich mich um und sah auf den Tisch, auf dem mein Handy lag.

Ich nahm es an mich und schenkte Xuan ein dankbares Lächeln. „Hallo?", fragte ich und setzte mich wieder auf meinen Platz. „Liebes?", die weinerliche Stimme meiner Mutter drang zu mir durch und verstärkte den Mitleidsknoten in meinem Bauch, der sich heftig zusammen zog. „Mum?", ich drückte die Tränen zurück und versuchte ernst zu klingen, doch es war noch immer meine Mutter, die am anderen Ende weinte. „Ich muss dir etwas wichtiges sagen.", ihre Stimme war leise und nur ein Schniefen drang zu mir durch. Eine unangenehme Gänsehaut bildete sich auf meiner Haut. Meine Mutter klang traurig. Ich lugte zu Xuan, der mich still beobachtete. „Dein Vater ist-", sie stoppte und schniefte noch einmal, nur diesmal lauter.

Als würden die Tränen sie versuchen zu ersticken. „Dein Vater ist Tod.", hauchte sie und schaffte es mein Herz zum stoppen zubringen. Einen Moment blieb mir die Luft weg und die Welt schien still zustehen. Eine kleine Träne ragte aus meinem Auge, doch mehr war dieser Mann nicht wert. „Woran?", fragte ich und wusste zugleich die Antwort. „Eine Überdosis-", sie stoppte. „Es war ausver-", ich legte auf ohne meiner Mutter weiter zuzuhören. Drogen. Das war ja zu erwarten. Ich hatte doch gesagt, dass sie daran sterben würden, wenn es so weiter ging. Ich hatte ihnen so oft gesagt, dass sie damit aufhören müssen. Das das alles schlecht enden wird, aber sie haben nie auf mich gehört. Sie haben bloß immer Geld von mir verlangt. Und vor allem mein Vater hatte sich einen Dreck für mich interessiert.

Nuit ᴳᴵᴿᴸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt