𝟱𝟲. 𝗞𝝠𝗣𝗜𝗧𝗘𝗟
Der nächste Morgen verlief trocken. Ich zog mich um und machte mich für den ersten Arbeitstag fertig. Heute war nämlich der erste Tag, an dem ich Kellnern würde und ich hatte tatsächlich einwenig Angst davor. Aber ich hatte vor vielen Männern halb nackt getanzt, da wäre Kellnern doch kein Problem. Ich seufzte frustriert aus und verließ die Wohnung. Da das Restaurant nur ein paar Straßen entfernt war, konnte ich glücklicherweise zu Fuß gehen.
„Annabelle!", eine tiefe Stimme hallte zu mir durch und ließ mich zusammen zucken. „Xuan.", ich seufzte leise und schaute in braune Augen, die mir normalerweise so vertraut waren. „Du hast deine eigene Wohnung?", ein warmes Lächeln spiegelte sich auf das männliche Gesicht wieder. Er sah fertig aus. „Ja", ich schenkte ihm ein Lächeln, um Abstand zu gewinnen. Er sollte wissen, dass das was er tat okay war, so lange er mich daraus hielt. So lange ich nicht mit einem Mafia Boss zusammen leben, zusammen sein musste. „Ich muss zur Arbeit.", ich wich seinem intensiven Blick aus, der Bände sprach. Er sehnte sich nach mir und ich mich nach ihm. „Was ist mit Keyn?", seine Augenbrauen hoben sich. „Was sollte mit ihm sein?", ein nervöses Husten entfloh meinen Lippen. Wusste er es? Wieso sagte ich es ihm eigentlich nicht. Um ihn nicht zu verletzen. Aber dann war ich nicht besser als er. Mein Blick glitt wieder in seinen, der mich fragend beobachtete.
„Hast du noch Kontakt zu ihm?", seine Stimme war tiefer. Besitzergreifender und um vielfaches gereizter. „Nein.", gab ich wahrheitsgemäß zu und biss mir auf meine Unterlippe. Ich würde sowieso nichts mehr mit ihm zutun haben, also wieso sollte ich ihm das jetzt sagen? „Ich muss.", murmelte ich und drehte mich um. „Was ist mit uns, Annabelle?", aus seiner Stimme entkam ein angsteinflößendes Zittern, das selbst mich ins Stocken brachte. „Ich habe nachgedacht-", gab ich zu und musterte Xuan, um mir jede Kleinigkeit einzuprägen.
Ich wollte ihm mir nicht einprägen und mich nicht an seine Wärme erinnern, aber mein Körper tat es automatisch. „Ich möchte nichts mit dir oder mit Keyn zutun haben. Ich gehöre nicht in eure Welt.", flüsterte ich und drehte mich endgültig um, um endlich zum Restaurant anzukommen, indem ich arbeitete. „Ms. Dubois?", ein Mann kam auf mich zu und hielt mir seine Hand hin. „Mr. Green.", ein Lächeln legte sich auf meine Lippen und meine Augen huschten durch das feine Restaurant, indem ich ordentlich verdiente. „Lisa wird dich rum führen.", ein mir bekanntes Gesicht trat aus der Küche.
Sie drückte mir eine Schürze in der Hand und schaute zu mir auf. Augenblicklich erhellte sich ihr Gesicht. „Was ein Zufall.", sie lachte freudig und nahm mich in ihre Arme. „Du hast es also auch raus geschafft.", sie lächelte freudig und reichte mir meine Schürze. So in der Art. Ich hatte einen steinigen Weg hinter mir, mit schönen Momenten, die ich definitiv nicht vergessen wollte und nicht vergessen konnte, aber auch mit schlechten Erinnerungen, die ich niemals vergaß. Lisa hatte es aber selbst nicht leicht. Sie hatte komplett aufgegeben, weshalb ich mich umso mehr für sie freute.
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Nuit ᴳᴵᴿᴸ
Romance𝙺𝚘̈𝚗𝚒𝚐𝚒𝚗 𝚍𝚎𝚛 𝙽𝚊𝚌𝚑𝚝 𝚞𝚗𝚍 𝚃𝚛𝚊𝚞𝚖 𝚊𝚕𝚕𝚎𝚛 𝙼𝚊̈𝚗𝚗𝚎𝚛 Annabelle war eine zutiefst verzweifelte Stripperin, die nicht mehr für alte Säcke und verheiratete Männer tanzen wollte. Sie hatte es leid das Geld für ihre Junkie Eltern...