↠ 𝗞𝝠𝗨𝗚𝗨𝗠𝗠𝗜 𝗙𝗥𝗘𝗨𝗡𝗗𝗜𝗡

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𝟭𝟯. 𝗞𝝠𝗣𝗜𝗧𝗘𝗟

Ich strich mir mit meinem Handrücken das Sperma von meinen Lippen und schaute dann zu Keyn hoch. Er ließ sich auf das Bett hinter ihm nieder, wobei seine Augen pure Leere wieder spiegelten. „Geh.", Seine Stimme war dominant. Herrisch. Bestimmend. Ich nickte nur, stand vom Boden auf und trat mit schnellen Schritten aus dem Schlafzimmer. Mein Körper fing an zu zittern und ein Gefühl der Übelkeit nahm mich ein. Ich hatte so etwas noch nie zuvor getan. Ich wollte es nie wieder tun. Ich würgte leise und krallte mich mit meinen Fingern in meinem Bauch fest.

Ich musste von hier verschwinden.

Jetzt. Heute. Noch diese Nacht, bevor das alles schlimmer und schlimmer wurde. Ich griff nach meiner Tasche, die noch immer gefüllt war und zog mir eine Jogginghose und ein T-Shirt über, bevor ich aus dem Zimmer rannte
und leise zur Tür ging. Es war still und ich war mir sicher, dass Keyn schlafen gegangen war. Ich drückte die Klinke herab und öffnete sie, nur um hinaus zu gehen und sie eben so leise zu schließen. Ich raste, so schnell wie ich nur konnte über die Straße und unterdrückte das üble Gefühl in meinem inneren.

Der ekelhafte Geschmack von Keyn verweilte noch immer auf meiner Zunge. Zu meiner Mutter wollte ich sicherlich auch nicht mehr zurück, weshalb ich in das nächst beste 24 Stunden Café ging und mich auf einen der Sitze niederließ. Meine Haare band ich zu einem Dutt und meine Hände legten sich über mein Gesicht. Gott, wo war ich da nur rein geraten. Die ersten Tränen verließen meine Augen und liefen meine Wange herab.

Meine Gefühle kamen mit einem Ruck in meine Kehle und verzerrten mich vollkommen. Ein leises Schlurzen verließ meinen Mund und meine Hände versuchten die Tränen auf zu nehmen. Ich wollte nicht weinen und vorallem nicht hier, in der Öffentlichkeit. „Was kann ich Ihnen bringen?", eine Kaugummi schmatzende Frau stellte sich neben mich und musterte mich leicht besorgt. „ist alles okay bei dir?", ihre Hand legte sich auf meine Schulter. Ich zuckte zusammen und schaute in ihre Augen. Ein gespieltes Lächeln legte sich auf meine Lippen und mein Kopf begann wie von selbst zu Nicken. „Ja, alles gut.", log ich und wollte nicht daran denken, wozu ich eben gezwungen wurde. „Ich sehe doch das es dir nicht gut geht.", sie setzte sich zu mir an den Tisch und musterte mein Gesicht ausführlich. „Liebesdramen.", sagte ich nur und hoffte, dass sie abließ, doch die Frau vor mir wollte definitiv nicht los lassen.

„wie ist dein Name, Liebes?", ihr Blick suchte nach meinem, weshalb ich meinen Kopf hob und sie anschaute. „Annabelle", Ich versuchte ein Lächeln auf meine Lippen zu zwingen, doch scheiterte. „Annabelle Dubois?", fragte sie und öffnete ihren Mund einen Spalt weit. „Äh ja woher-", ich wollte den Satz beenden, doch wurde mit einem mal Unterbrochen. „Entschuldige", sie stand auf und verschwand hinter der Theke, zu einem -Telefon? Wen wollte sie anrufen? Vielleicht Keyn? Ich glaubte nicht, dass Keyn mich einfach so gehen lassen würde. Arbeitete sie vielleicht für ihn? Mein Atem stockte und verschnellerte sich kurz darauf. Ich spürte mein Herz, das gegen meine Brust puppte und hörte meinen eigenen Atem. Ich wusste, dass ich aufstehen musste, um von hier weg zu kommen, aber mein ganzer Körper war wie Eis. Mein Hals war staubtrocken und in meinen Augen sammelten sich neue Tränen.

Nuit ᴳᴵᴿᴸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt