𝟱𝟱. 𝗞𝝠𝗣𝗜𝗧𝗘𝗟
Ich öffnete mit einem qualvollen Seufzer meine Augen und schaute mich um. Keyns Zimmer. Mein Blick flog zu dem nackten Mann der neben mir lag und einen Arm um mich gelegt hatte. Ein weiterer Seufzer verließ meinen Mund.
Selbstverständlich war unsere Nacht ein Fehler gewesen.
Meine Hand entfernte seine vorsichtig und legte sie zu ihm. Meine Augen huschten durch den Raum, bevor ich aufstand und aus dem Zimmer verschwand. Ich atmete erleichtert durch als ich in meinem Zimmer ankam und mich umziehen konnte. Ich schlüpfte in eine schwarze Jeans und einen weißen Pullover. Mein Blick glitt in den Spiegel. Hastig machte ich meine Haare zu einem Dutt, bevor ich mit einer kleinen Tasche aus dem Apartment verschwand und nach unten, aus dem Gebäude rannte. Ich nahm augenblicklich die Luft in meine Lugen auf und schloss einige Sekunden meine Augen. Ich war von Xuan weg und jetzt, jetzt war ich auch von Keyn weg.
Ein Lächeln schmiegte sich auf meine Lippen. Ein sehr friedliches Lächeln. Ich öffnete meine Augen, hob meine Hand und schaffte es ein Taxi zum stehen zubringen. Ich nannte dem Mann am Steuer meine neue Hausnummer und lehnte mich dann in das Leder zurück. Keine Mafia Bosse mehr. Schluss damit. Schluss mit der Kriminalität. Ich würde den richtigen schon finden. Aber Xuan konnte ich nicht vergessen. Er hatte sich in mein Gedächtnis und mein Herz eingeschlichen. Still und heimlich. Er hätte mir sagen müssen, wer er war. Er hätte es mir sagen müssen. Ich schluckte leise und starrte aus dem dreckigen Fenster. Ich musste über Xuan hinweg kommen.
Dieser Mann hatte Sachen am Stecken. Er hatte mich doch auch so genommen wie ich war. Und ich war eine Stripperin. Eine Frau, die vor anderen Männern tanzte. Eine Frau, die andere Männer geil machte. Ich gab dem Taxifahrer Geld und stieg aus dem Wagen. Verdammt ich konnte Xuan nicht als Mafia Boss akzeptieren. Es ging nicht. „Ms. Dubois", mein Vermieter hielt mir seine Hand hin und lächelte breit. „Guten Morgen.", ich zwang mir ein Lächeln auf meine Lippen und nahm die Schlüssel an, die der Mann mir hin hielt. „Dankeschön.", ich nickte meinem Vermieter zu und wandte mich von ihm ab.
Flink schloss ich die erste Tür auf und trappte die Treppe rauf, bevor ich vor meiner Wohnung ankam und auch diese aufschloss. Grinsend betrat ich mein eigenes Reich und schaute mich in der leeren Wohnung um. Nur eines stand schon hier. Mein Bett. Den Rest musste ich nach und nach kaufen, da mir das Geld fehlte, um es sofort zu kaufen. Ich trat in die eingebaute Küche und nahm mir eines von zwei Gläsern aus dem Schrank, um etwas zu trinken. Ich musste unbedingt duschen. Ich fühlte mich nicht schlecht wegen der letzte Nacht, aber ich fühlte mich auch nicht sonderlich gut.
Es war einfach so gekommen. Ich hatte nicht darüber nach gedacht und selbst wenn, gestern war mir alles egal gewesen. Es war der endgültige Schlussstrich gewesen, der zeigte, dass ich mit allem durch war. Der es mir selbst zeigte, damit ich es verstand.
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Nuit ᴳᴵᴿᴸ
Romansa𝙺𝚘̈𝚗𝚒𝚐𝚒𝚗 𝚍𝚎𝚛 𝙽𝚊𝚌𝚑𝚝 𝚞𝚗𝚍 𝚃𝚛𝚊𝚞𝚖 𝚊𝚕𝚕𝚎𝚛 𝙼𝚊̈𝚗𝚗𝚎𝚛 Annabelle war eine zutiefst verzweifelte Stripperin, die nicht mehr für alte Säcke und verheiratete Männer tanzen wollte. Sie hatte es leid das Geld für ihre Junkie Eltern...