↠ 𝗧𝗥𝝠̈𝗡𝗘 𝗙𝗨̈𝗥 𝗧𝗥𝝠̈𝗡𝗘

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𝟭𝟮. 𝗞𝝠𝗣𝗜𝗧𝗘𝗟

Ich schluckte leise und stieg aus dem Wagen als er vor dem Apartment hielt. Jetzt sollte ich auch noch für ihn tanzen? Ich hätte vor Wut schreien können, doch mein Mund blieb verschlossen. Ich musste, ob ich wollte oder nicht, meinen Mund halten. Im Apartment angekommen, schloss ich die Tür meines Zimmers zu und ging zum Kleiderschrank. Es lagen viele Dessous im Schrank, weshalb ich mir eines nahm und zugleich in den Spiegel blickte. Wie tief war ich bloß gefallen?

War das hier wirklich besser als bei meinen Eltern zu leben? Ja! Frustriert atmete ich durch und streifte das Kleid von meinem Körper. Ich zog mich um und warf dann noch einmal einen Blick in den großen Spiegel. Ich musste nur noch vor einem Mann tanzen also sei doch glücklich darüber, Annabelle. Mit nackten Füßen ging ich über den kalten Boden und schlich ins Schlafzimmer von Keyn. Er saß auf seinem Bett, das an der Wand, direkt gegenüber der Stange stand. Er hatte nicht wirklich eine Stange in seinem Schlafzimmer, oder? Ich blinzelte ein paar mal und unterdrückte mir ein sarkastisches Lachen.

Keyns blick glitt über meinen Körper. Er ließ sich Zeit. Nahm jedes Stück Stoff ins Visier. Ein leises Lied spielte im Hintergrund, weshalb ich nicht lange redete oder starrte und mich zu der Stange drehte. Ich versuchte den einzigen Mann in diesen Raum zu ignorieren, da es irgendwie seltsam war, nur vor einem zu tanzen, wenn ich doch sonst vor sehr vielen anderen tanzte. Es war schön, weil mich nur einer mich angaffte, aber es war ungewohnt. Ich strich mit meinen Händen, langsam über meinen Körper und nahm jeden Beat in mich auf. Mein Körper bewegte sich im perfekten Einklang mit der Musik.

Ich legte meinen Kopf in den Nacken, schwang mich um die Stange, die ich mit meinen Beinen umgab und drehte mich einmal im Kreis. Meine Füße kamen am Boden auf und meine Hände krallten sich an die Stange. Ich ging in die Hocke, kreiste meine Hüften und ließ meine Haare über meine Rücken gleiten. Dieser Moment zerging auf meiner Zunge. Langsam. Ich ließ mir Zeit, ebenso wie die Musik, die durch den Raum schallte und mir das Gefühl der Freiheit und doch der Gefangenschaft gab. „Annabelle", die raue Stimme von Keyn drang zu mir durch, weshalb ich zu ihm blickte und bemerkte, dass er zur Bettkante gerückt war. „Komm her", seine Stimme war voller Dominanz, was mich zusammen zucken ließ. Was hatte er vor? Ich blieb wie angewurzelt stehen und traute mich nicht einen Schritt auf ihn zu zugehen.

Er stand auf, packte meine Taille und zog mich an seinen nackten Körper. Seine Haut brannte auf meiner. Ich wollte ihm nicht so nahe sein. Wollte seine nackte Haut nicht auf meiner spüren. Reichte ihm dieser Tanz nicht? Er musste ihm reichen. Seine Lippen berührten mein Ohr und seine Hände griffen in meinen Po. „Knie dich hin.", seine Stimme war dunkler als sonst. Lustvoll. Er genoss seine dominate Seite. Genoss die Macht, den Einfluss, die Furcht.

Ich schüttelte verzweifelt meinen Kopf und wollte mich lösen, doch Keyn war viel zu stark. Er hielt mich an seinem Körper, gab mir keine Chance zur Flucht. Für ihn zählte nur eines. Der Befehl. Und sein Befehl war deutlich gewesen, aber ich wollte ihn nicht ausführen. „Bitte nicht", flüsterte ich und drückte meine Tränen zurück. Pure Verzweiflung nahm meinen Körper ein und gab mir eins der schlechtesten Gefühle, die ich je gefühlt hatte. Konnte das nicht enden? Hier und jetzt? „Du hast nicht auf mich gehört.", er zischte sauer und drückte mich nach unten. Sein Blick brannte sich in meine Haut und verschaffte mir eine Gänsehaut. Ich schluckte. Mein Blick richtete sich auf seine Boxershorts, bevor ich zu ihm aufblickte. Flehend. Ich konnte nicht anders, obwohl ich wusste, dass er genau dieses Flehen in meinen Augen sehen wollte.

Er wollte, dass ich Angst hatte. „Annabelle.", er knurrte meinen Namen sauer als ich noch immer nichts tat. Ich zuckte zusammen und umfasste seine Boxershorts mit zitternden Händen. Meine Gefühle verließen meinen Körper mit einemmal fühlte ich garnichts. Sein Schwanz war steif und war wahrscheinlich durch meine Angst, nur noch härter geworden.  Ich atmete tief durch, schaute zu Keyn hoch und legte meine Lippen um seine Eichel
Das alles hier war ein Fehler gewesen.

Nuit ᴳᴵᴿᴸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt