↠ 𝗦𝗖𝗛𝝝̈𝗡𝗘𝗦 𝗟𝝠𝗖𝗛𝗘𝗡

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𝟮𝟬. 𝗞𝝠𝗣𝗜𝗧𝗘𝗟

An der Wohnung angekommen, stieg ich aus und ging zusammen mit Xuan in das Gebäude. Tatsächlich stand vor der Tür eine Papiertüte mit Nahrungsmitteln drinnen. „Wo hast du Kochen gelernt?", fragte ich interessiert nach und schloss die Tür der Wohnung auf. „Meine Mutter Besitz ein Restaurant in Mexiko.", er lächelte leicht und folgte mir in die Wohnung. „Du kommst aus Mexiko.", flüsterte ich und nahm unbewusst alle Informationen, die ich bekommen konnte, in mich auf. „Ja, ich bin mit 18 von zuhause weg.", er folgte mir in die Küche und stellte die Tüte auf die Ablage.

Ich nickte interessiert und setzte mich auf die Ablage. „Hast du im Restaurant gekocht?", löcherte ich weiter. „Ja.", er nahm Ein Netz Kartoffeln aus der Tüte und schnappte sich ein Brett, das an der Wand hing. „Ich hab mit 18 angefangen zu strippen.", Ich biss mir auf meine Unterlippe und beobachtete Xuan beim Kochen. „Meine Eltern mussten damals aus Frankreich flüchten.", ich lehnte mich an die kalte Wand und bemerkte seinen stechenden Blick auf mir. „Wieso?", er fing an die Kartoffeln zu schälen, weshalb ich von der Ablage sprang und mir ebenfalls eine Kartoffel nahm. „Ich helfe dir.", murmelte ich und schaute zu Xuan auf. Erst jetzt fiel mir unser Größen Unterschied auf.

„Meine Mutter wurde mit mir schwanger.", ich legte die geschälte Kartoffel in eine Schüssel und nahm mir die Nächste. „Die Familien meiner Eltern haben beide verstoßen. Sie mussten also von dort verschwinden.", gab ich zu. Vielleicht hatte ich deshalb so lange das Gefühl, ihnen etwas zu schulden. Sie hatten Probleme wegen mir, aber dafür konnte ich nichts und das akzeptierte ich jetzt. Xuan schwieg. Es herrschte eine angenehme Stille, die mich zum Lächeln brachte. „Setz dich wieder. Den Rest schaffe ich schon.", Xuan fing meinen Blick auf und schaute dann auf meine Lippen. „Du solltest öfters Lächeln.", hauchte er und musterte mein Gesicht noch einmal.

Ich biss mir auf meine Unterlippe und nahm einige Meter Abstand, um mich auf die Ablage zusetzen. „Xuan?", fragte ich leise und drehte mein Gesicht wieder zu ihm. Er hob seinen Kopf und zog seine Augenbrauen fragend zusammen. „Was ist deine größte Angst.", mein Blick hing intensiv in seinem. Ich wollte und würde mich nicht abwenden. Er hielt in seiner Bewegung inne und schwieg einige Momente. „Menschen die mir wichtig sind zu verlieren.", Seine Stimme war ebenso leise wie meine. Ich nickte verstehend und zog meine Knie an meinen Körper. „Ich will nie wieder zu Keyn.", ich wusste nicht wieso ich mich Xuan so öffnete, aber bei ihm fühlte sich alles einfach besser an.

Richtig. Er kam mit zwei großen Schritten auf mich zu und stellte sich genau vor mich. Sein Blick war ernst und doch sanft. Seine Finger nahmen ganz zart mein Kinn zu sich und zwangen mich so, ihm direkt anzuschauen. „Du musst nie wieder zu ihm.", hauchte er leise. „Ich passe auf dich auf, Annabelle.", seine Stimme umhüllte mich mit einer Wärme, die meinen Körper vollkommen beruhigte. „Und jetzt: denk nicht an ihn und lass dich von mir bekochen.", er grinste und löste sich von mir. Ich strich mir die kleine Träne aus meinem Gesicht und nickte lächelnd. Xuan tat alles in eine Auflauf Form und schob diese in den vorgeheizten Backofen. „Lass uns schonmal zur Couch gehen.", er ging voraus, weshalb ich ihm folgte und mich auf die weiche Couch schmiss. Meine Augen schlossen sich einige Momente und ein seufzen verließ meine Lippen. „Wieso bist du damals aus Mexiko weg?", wollte ich wissen. Er setzte sich neben mich und nahm die Fernbedienung zu sich. „Druck.", murmelte er knapp. Ich nickte verstehend und starrte auf den Fernseher. Ich hätte vielleicht auch einfach weg gehen sollen. Damals.

Nuit ᴳᴵᴿᴸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt