Magnus bekam die Verwandlung nur am Rande mit, denn sein viel zu lauter Herzschlag lenkte ihn ab. Das Blut rauschte nur so hinter seinen Ohren und pure Aufregung versorgte ihn mit Energie.
Er wusste nicht, was Ragnor vorhatte, aber es würde auf alle Fälle etwas Großes werden. Also noch größer als die Kürbiskutsche, die weißen Mauspferde und der Katzenkutscher.
Doch mit dem, was dann kam, hatte er nicht gerechnet und so überwältigte und berührte es ihn noch mehr.
Dort, wo noch vor ein paar Augenblicken ein scheckiges Pferd stand und sich über ihn lustig machte, war nun eine schöne junge Frau. Sie hatte kaffeebraune Haut und ihre ebenso dunklen Haare waren kunstvoll hochgesteckt. Sie trug ein hellgrünes Kleid, welches sich perfekt an ihren Korper schmiegte und ihre Augen zum Leuchten brachte.
Magnus' Herz setzte ein paar Takte aus, als er realisierte, was gerade geschehen war. Nun gesellte sich Freude und Nervosität zu der Aufregung, denn er konnte es einfach nicht glauben.
Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Allerdings war alles gerade etwas verrückt, also warum denn nicht?
~Cat?~, fragte er dennoch. Seine Stimme war nicht mehr als ein zögerliches Hauchen.
Als sie nickte, gab es für ihn kein Halten mehr und er überbrückte den Abstand zwischen ihnen im Nu, um sich in ihre Arme zu werfen.
Er drückte sie fest an sich und war einfach unfassbar glücklich. Catarina erwiederte die Umarmung zögerlich und strich ihm sanft über den Rücken.Dass er höchstwahrscheinlich ihr Kleid einsaute -er war teilweise immernoch mit Kürbismus bedeckt- schien sie nicht zu interessieren.
Dieser Moment gehörte ganz den langjährigen Freunden und es herrschte reine Glückseligkeit in ihrer intimen Blase der Freude. Kurz verschwanden alle Probleme dieser Welt und es war still.
Erst als sie sich langsam wieder voneinander lösten, die Schutzschicht ihrer Blase wasserdurchlässig wurde, schlug die Realität wieder zu.
Doch noch schützte ihn die Nachwelle des Glücks vor der Kälte seiner Gedanken, die in seinem Kopf immer wieder die Worte seiner Stiefmutter wiederholten.Also wandte er sich Ragnor zu und sagte mit einem ehrlichen Lächeln~Danke. Das ist einfach unglaublich!~
Doch dieser schien ihn gar nicht wahrzunehmen. Stadessen klebte sein Blick förmlich an Catarina, als wäre sie plötzlich der Mittelpunkt aller Welten.
Magnus konnte den Ausdruck in seinen Augen nicht ganz deuten. Es war etwas zwischen Bewunderung und Schock, aber mit einer sanften Note. Irgendwie schien es, als würde er etwas unglaublich Schönes, gar Magisches betrachten. Dabei war er selbst alles andere als normal.
Er schien seinen Blick nur widerwillig auf Magnus zu senken und ein Teil des Strahlens, das seine Augen erhellt hatte, verblasste. Der sanfte Ausdruck jedoch blieb.
~Bild dir ja nicht ein, du wärst was Besonderes, Jungchen~, wies er ihn zurecht, klang aber alles andere als böse,~Kommen wir zu deinem Aussehen. In dem Ding gehst du mir nicht auf den Ball. Wie wäre es mit einem netten Grün?~
Magnus blinzelte erstmal ein paar Mal, zu überrascht war er über den plötzlichen Themenwechsel.
Dafür sprang Cat ein.
~Kein Grün.~
~Wieso nicht?~
~Weil nicht jeder diese Farbe mag.~
~Du magst kein Grün?~, fragte Ragnor und klang dabei sogar leicht enttäuscht, als er an sich herabsah und scheinbar auf der Suche nach etwas Nicht-Grünem war -erfolglos.Seine Wangen zierte ein dunklerer Grünton und wenn Magnus es nicht besser gewusst hätte, hätte er gesagt, dass er gerade errötete oder ergrünte, wenn man genau sein wollte.
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Das Wunder in jedem Tag (Malec)
Fiksi Penggemar[Abgeschlossene Geschichte] -Kurzer Textauszug- Es gibt keine vollendete Perfektion, denn wir sind nur Menschen. Wenn man von jemanden verlangt, perfekt zu sein, ist man es meist selbst nicht. Stadessen sollte man doch viel lieber daran arbeiten, si...