Praeternatural Circle

Gefangen?

,,Lyem?",eine bekannte Stimme holte mich aus meiner Trance.,, Wo bin ich?", äußerte ich meine Gedanken laut und öffnete meinen Augen. Vor mir saß ein Junge auf einem Bett und lächelte mich an.

,,Das wüsste ich auch gerne, aber ich denke uns hat diese verrückte Sekte gefangen genommen.''
Jetzt merkte ich, dass der Junge Paul war und schaute mich im Zimmer um: Ich lag auf einem Bett am linken Ende des Raumes und daneben stand ein kleiner Schreibtisch.

Auf der anderen Seite war das gleiche für Paul.

In der Mitte des Raumes war ein runder Holztisch mit vier dunkelblauen Lederstühlen und an der einen cremefarbenen Wand stand ein großes dunkelblaues Sofa.

Gegenüber davon waren zwei stabil wirkende Türen. Der Raum hatte keine Fenster, war aber erfüllt von hellem bläulichem Licht, welches ein Kristall in der Mitte des etwa fünf mal fünf Meter großen Raumes ausstrahlte. Ich fühlte mich irgendwie wohl, also glaubte ich nicht, dass wir hier gefangen gehalten wurden:,, Ist das kein Schulzimmer der Praeternatural School? Du willst mich doch verarschen! Ich habe geträumt! Das alles war ein irrsinniger Traum, richtig?",, Natürlich nicht sonst wüsste ich ja wo wir sind du Idiot! Was soll ein Traum sein?"

Das ist so verwirrend.
Also ist das alles wirklich passiert...
Ich bin nicht in einem Krankenhaus, sonst sähe es hier anders aus. Eine Psychiatrie? Ne, das erklärt diesen leuchtenden Kristall nicht.

Ich kniff mir selber ins Bein. Solange bis es anfing zu bluten.
,,Ahh," es tat weh.
Leider kein Traum.
,,Was machst du da?'', wollte Paul wissen.

,,Ach egal, lass doch mal gucken wohin die Türen führen. "

,,Was glaubst du was ich die ganze Zeit gemacht habe als du geschlafen hast? Hinter der linken Tür ist ein Bad mit allem drum und dran: Eine Dusche, Waschbecken, Handtücher, Zahnbürsten, Spiegel und Toilette. Die rechte Tür ist verschlossen und es sieht irgendwie so aus als würden wir hier länger bleiben, nur einen Schrank haben wir nicht," berichtete er lässig.

Ich sah mich um und fand auch keinen Schrank, aber dafür lagen auf dem Nachttisch Klamotten, man hatte mir sogar meine Kette umgelassen:,, Ich find es schön," stellte ich fest.
,,Ich auch, ich glaube nicht, dass wir Gefangene oder so sind." Es war komisch wie uns der Raum in seinen Bann zog, aber man fühlte sich in ihm so geborgen und heimisch. Ich betrachtete die Anziehsachen und merkte, dass Paul die gleichen an hatte, also gab es hier so wie auf der Praeternatural School eine Schuluniform, aber eine andere und jetzt war ich mir sicher, dass wir nicht mehr auf der Schule waren. Ich zog also die schwarze recht enge Jeans und das schwarze langärmlige T-shirt und darüber eine gleichfarbige Überziehjacke an. Die Sachen waren sehr bequem, strapazierbar und schlicht.

Ich fühlte mich sauber, also warum sollte ich duschen?,, Ich geh dann mal ins Badezimmer.",, Ja ok ich warte dann auf dich!",witzelt Paul, wir hatten ja nichts zu tun. Also schlenderte ich in das Badezimmer und putzte mir erst mal die Zähne, dann schaute ich in den Spiegel 
und guckte mir meine Haar an. Ich brauchte unbedingt mal eine neue Frisur, sie hingen mir nur wirr im Gesicht rum. Also wusch ich sie mir schnell unter dem Waschbecken und warf einen Blick in den Spiegelschrank und entdeckte tatsächlich einen Föhn und Haarwachs!

Ich wuschelte mit dem Wachs in meinen Haaren rum und gab es nach einer kurzen Zeit auf auch nur irgendwie der Mode zu entsprechen.

So durchgewuschelt begab ich mich wieder ins Wohn-,Schlafzimmer.

,,Hast du in die Steckdose gepackt oder was ist mit die passiert?",, Haha, wie lustig!",,Nein, nein, sieht ganz gut aus!"

Klar... Ich sah nunmal immer aus wie nen Stück Toast. Ich setzte mich auf mein Bett und begutachtete das Innere meines Nachttisches. Er war leer bis auf einen Schlüssel:,,Guck mal hier liegt ein Schlüssel!
Ob der wohl für die rechte Tür ist?"

,, Gib mal her!"

Ich gab ihn Paul und er drehte damit im Schloß rum, welches klickte und tatsächlich schwang die dicke Tür auf.

,,Nach dir,"er zeigte auf den dahinter liegenden Flur und ich ging gefolgt von ihm durch den dunklen schwarz gestrichenen Gang.