◇Oikawa◇

4K 163 35
                                    


(D/N) Pov:

Grinsend lief ich durch unsere Wohnung und machte damit meine Mutter wahnsinnig. Der Grund? Mein Freund Oikawa Tōru hatte mich heute Morgen gefragt, ob ich mit ihm und seinem Neffen Takeru in den Freizeitpark gehen wollte. Natürlich hatte ich zugestimmt und jetzt wartete ich seit gefühlten Stunden auf die beiden und das wiederum machte meine Mutter extrem nervös. Ich lief die ganze Zeit durch die Wohnung und laberte irgendeinen Schwachsinn vor mich hin. Nicht, dass das etwas neues war. Eigentlich tat ich das ständig. Unnötigen Ramsch von mir geben konnte ich extrem gut. Vermutlich war das auch das einzige, was ich wirklich gut konnte. Manchmal bewunderte ich meine Mutter ernsthaft dafür, dass sie mich noch nicht ins nächstbeste Kinderheim gesteckt, oder mich zur Adoption freigegeben hatte. Wäre ich an ihrer Stelle, hätte ich vermutlich alles versucht, um mich loszuwerden und wenn das hieß, mich auf eBay zu versteigern. Manchmal zweifelte ich echt an meiner eigenen Intelligenz. Vor allem wenn ich aufgeregt oder nervös war konnte ich extrem anstrengend werden und das war mir auch durchaus bewusst. Auf der anderen Seite konnte ich auch recht ruhig und ausgeglichen sein.
Endlich ertönte die Türklingel. „Ich komme!" mit vielleicht etwas zu viel Schwung öffnete ich die Tür. Wie erwartet standen dort mein Freund und sein Neffe. Stürmisch sprang ich meinem Freund in die Arme. Er griff an meine Oberschenkel und ich legte automatisch meine Beine um seine Hüfte. Tōru drückte ohne zu zögern seine weichen Lippen auf meine. Anfangs noch etwas stürmisch erwiderte ich den Kuss, doch nach kurzer Zeit wurde ich etwas ruhiger. Meine Hände krallte ich in Oikawas braune Haare. Vorsichtig tippte er mit seiner Zunge gegen meine Lippe und bat somit um Einlass, dem ich ihn natürlich gerne gewährte. Oikawas Hände wanderten in Richtung meines Hinterns. „Iiiiiiiiih das ist ja eklig. Können wir jetzt bitte endlich los." erschrocken lösten wir uns voneinander und Tōru ließ mich runter. Mein Gesicht färbte sich dunkelrot, aber ich nickte dem kleinen Neffen meines Freundes trotzdem zu. Schnell schlüpfte ich in meine Schuhe und band sie zu. Dann konnte es los gehen.

Takeru erzählte begeistert von seinen Freunden, während er fröhlich neben mir herhopste. An der Bahn angekommen gab er mir seine Hand und so stiegen wir ein. Die Fahrt dauerte gar nicht mal lange und als wir aus der Bahn ausstiegen waren bereits die lauten Geräusche des Parks zu hören. Die letzten paar Meter liefen wir und dann waren wir endlich da. Wir kauften erst die Tickets und nahmen einen Plan des Parks mit. Bevor Takeru allerdings loslaufen konnte, zog ich die beiden etwas an den Rand, kramte einen Stift aus der Tasche und testete ob er auch gut schrieb. „Takeru, Arm her." verwirrt reichte er mir seinen linken Arm, auf welchen ich mit dem Stift meine Handynummer niederschrieb. „Falls wir uns verlieren sollten, geh zu jemand erwachsenem und frag ihn, ob er bitte diese Nummer anrufen kann, Okay? Das ist meine Handynummer." er nickte verstehend. Jetzt konnte es wirklich losgehen.

„Tōru können wir erst da hin gehen?" Takeru schnappte sich Tōrus Hand und zog ihn zu einem bunten Karussell. Grinsend lief ich hinter den beiden her. Vor dem bunt blinkenden Kettenkarussell blieb Takeru stehen. Lächelnd beobachtete ich, wie Tōru einen dieser neongelben Chipkarten kaufte und seinem Neffen in die Hand drückte. Dann hob er ihn in einen der vielen Sitze und sagte irgendwas zu ihm, woraufhin Takeru genervt mit dem Kopf nickte. Grinsend kam mein Freund auf mich zugelaufen. Er stellte sich hinter mich, legte seine Arme um meine Hüfte und platzierte seinen Kopf auf meiner Schulter. Die Musik der Karussells ging los und es begann sich langsam zu drehen.
„Die Idee mit der Telefonnummer war gut." ein angenehmer Schauer lief meinen Rücken herunter, als Tōru so nah an mein Ohr kam. Ich nickte lächelnd. „Meine Mum hat das früher immer bei mir gemacht" grinsend lehnte ich mich an meinen Freund an und beobachtete, wie sein kleiner Neffe jubelnd im Kettenkarussell saß.

„(D/N)-chan, können wir bitte da noch hin?" „was hat denn Oikawa gesagt?" „er gesagt nach dem Essen." schmunzelnd schaute ich auf den Jungen runter. „Na dann hast du doch deine Antwort. Tōru hat schon recht. Wir sollten erstmal etwas essen." schmollend trottete der Junge hinter uns her in Richtung Essensbuden. Wir bestellten uns alle etwas zu essen und suchten dann gemeinsam nach einem freien Tisch. Nach etwa zehn Minuten suchen gaben wir auf. Es war einfach kein Tisch mehr komplett frei. Erneut ließ ich meinen Blick suchend über den vollen Essensbereich schweifen. Etwas weiter hinten sah ich einen Tisch, an dem nur zwei ältere Leute und ein Junge in Takerus Alter saßen. „Jungs! Da hinten sind noch Plätze frei. Lasst uns da mal fragen." ich nahm Takerus Hand und zog ihn mit mir, während Oikawa uns mit dem Tablett folgte.
Am Tisch angekommen entschuldigte ich mich höflich. „Entschuldigen Sie bitte, aber ist hier noch frei? Wir finden sonst nirgendwo einen Platz." etwas überrascht sah die ältere Dame mich an. „Aber natürlich. Setzt euch!" lächelnd setzte ich mich auf einen freien Stuhl, während Oikawas Neffe gegenüber des Jungen, der sich als Takahashi Kaya herausstellte, Platz nahm. Mein Freund ließ sich mir gegenüber nieder.
Die ältere Dame stellte sich uns als Takahashi Maya vor und ihren Mann als Takahashi Taro. Natürlich stellten auch wir uns vor. Dann begannen wir alle zu essen und uns zu unterhalten.

Nach etwa zehn Minuten zupfte Takeru and Tōrus Ärmel. „Darf ich aufstehen und mit Kaya spielen gehen?" „bist du schon fertig?" er nickte. „Na gut, aber rennt nicht zu weit weg." wie auf Kommando sprangen die beiden auf und liefen zum naheliegenden Spielplatz. Lachend sahen wir ihnen hinterher. „Wie alt ist ihr Sohn denn?" ich verschluckte mich an meinem Essen und Tōru riss etwas die Augen auf. „Oh nein. Sie verstehen das falsch. Takeru ist nicht unser Sohn." versuchte ich das Missverständnis aufzuklären. „Er ist mein Neffe und (D/N) ist meine Freundin." fügte Oikawa nun bei. „Oh Entschuldigung. Sie sahen so nach einer Familie aus." „Kein Problem." lächelte ich sie leicht schief an.

Gerade unterhielt ich mich mit Tōru, als ein weinender Takeru neben mir auftauchte. „Hey was ist los?" „ich bin hingefallen und mein Knie blutet." schluchzte er. Mein Blick wanderte zu seinen Knien und tatsächlich, sein rechtes Knie war aufgeschlagen und blutete. Tōru kam um den Tisch gelaufen und guckte es sich an. „Hast du Pflaster dabei
(D/N)-chan?" „Ja warte. Hast du Taschentücher?" er nickte, kramte eine Packung Taschentücher aus seiner Hosentasche und gab sie mir. Zum Glück war es warm und Takeru trug nur eine kurze Hose. Vorsichtig tupfte ich das Blut von seinem Knie. „Tōru kannst du mal in meiner Tasche nach einer gelben Dose gucken? Da sind Pflaster drinnen." „hai!"
Takeru hatte sich wieder beruhigt und quasselte schon wieder mit dem Enkel des älteren Ehepaars. „Hier" Oikawa hielt mir die Box vor die Nase. „Arigatou!" ich nahm ein einfaches Pflaster aus der Dose und klebte es sanft auf die Wunde. „So fertig." „Arigatou (D/N)-Chan!" Ich nickte ihm zu und verstaute die Pflaster wieder in meiner Tasche.

Nachdem wir uns von Familie Takahashi verabschiedet hatte, gingen wir wie versprochen noch zu dem Karussell, zu dem Takeru unbedingt wollte. Ganze drei mal fuhr er mit diesem und ich hatte zwischendurch echt Angst, ihm würde schlecht werden.
Erst als es langsam zu dämmern begann, machten wir uns auf den Rückweg. Wieder stiegen wir gemeinsam in die Bahn ein und stiegen an unserer Haltestelle wieder aus. Dieses Mal mussten wir allerdings einen kleinen Umweg laufen, da wir Takerus Eltern versprochen hatten, ihren Sohn nach Hause zu bringen.
Als das dann auch endlich geschafft war, schlugen wir den Weg zu mir ein. „Tut mir leid, dass das heute eher Babysitten war, als eine Art Date." etwas beschämt guckte Tōru mich an. „Ach was, das ist nicht schlimm. Ich fand es trotzdem sehr schön." lächelte ich ihn sanft an.
Mittlerweile standen wir schon vor meiner Haustür. Tōru drehte sich zu mir und nahm mein Gesicht in seine Hände. Sanft drückte er seine Lippen gegen meine. Ich erwiderte den vorsichtigen Kuss und legte meine Arme um seinen Hals. Seine Hände glitten ein Stück runter und dann vorsichtig unter den Bund meines T-Shirts. Höher als bis zu meinen Hüften wanderten sie allerdings nicht. Dort ließ mein Freund seine Hände liegen und strich nur leicht mit seinen Daumen hin und her.
Aus Luftmangel lösten wir uns. Unsere Gesichter blieben wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ich lehnte meine Stirn gegen seine. Es war als würde die Zeit still stehen. Langsam legte sich die Nacht über die leeren Straßen und es wurde dunkler. Die Straßenlaternen flackerten auf und tauchten alles in ein angenehmes Licht. Tōrus Daumen strichen noch immer sanft über meine Hüften, während wir uns tief in die Augen sahen. Seine braunen Augen strahlten so viel Wärme und Liebe aus, dass mir ein angenehmer Schauer über den Rücken lief.
„Ich lieb dich (D/N) und ich bin so unfassbar dankbar dafür, dich an meiner Seite zu haben. Du bedeutest mir wirklich viel. Als ich heute gesehen habe, wie du mit Takeru umgegangen bist, ist mir erneut bewusst geworden, dass ich meiner Zukunft niemand anderen als dich an meiner Seite sehen will. Ich fühle mich so wohl bei dir, wie noch nie zuvor und auch wenn ich es manchmal nervig finde, wenn du mich ermahnst, mein Knie zu schonen, weiß ich das wertzuschätzen und ich bin dir wirklich, wirklich dankbar dafür. Ich liebe dich (D/N). Ich liebe dich so doll ich kann es gar nicht oft genug sagen.Danke, dass du immer für mich da bist. Ich weiß, dass ich nicht einfach bin, aber...." eine einzelne Träne löste sich aus seinem Augenwinkel und er schluckte schwer. Mir hingegen strömten die Tränen wie Wasserfälle über die Wangen. „Ich liebe dich auch Tōru." schluchzte ich. Er zog mich in seine Arme und ich krallte mich in sein Oberteil.

Langsam lösten wir uns wieder und sahen uns erneut in die Augen. Ich lachte leicht und wischte über meine nassen Wangen. Dann legte ich meine Hände an Oikawas Hinterkopf, zog ihn zu mir runter und verband erneut unsere Lippen miteinander. „Ich liebe dich Tōru und das wird sich auch nicht ändern."

~~Haikyuu OneShots~~ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt