◇Kiyoko◇

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Don't you dare to hate it!!! Mal im Ernst kein hate auf diesen OS!

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pov:

„Na du kleine Schlampe, sitzt du wieder alleine rum? Hast du etwa keine Freunde?“ Hämisch lachend stand der Zweitklässler vor mir. Hinter ihm seine zwei Freunde, die ihm auf Schritt und Tritt folgten und in allem zustimmten, was er sagte, ohne auch nur im Geringsten den Sinn dahinter verstanden zu haben. Dumme Mitläufer ohne Meinung. Wenn ich doch nur mutig genug wäre ihnen das in ihr dämlich grinsendes Gesicht zu sagen. Stattdessen stehe ich hier mit eingezogenem Kopf und warte nur darauf, dass sie einfach wieder verschwinden.
      „Was denn, nicht mal angucken kannst du uns? Wirklich erbärmlich.“ Mit diesen Worten zog der blondhaarige ruckartig meinen Kopf an meinen (H/F) Haaren nach oben und zwang mich somit ihn anzugucken. Grinsend schlug er mir meine Schulsachen aus den Armen und verteilte sie mit den Füßen überall auf dem nassen Boden. Leider waren die meisten Clubs bereits vorbei, da es schon dämmerte. Ich selbst war leider erst vor zehn Minuten aus dem Schulgebäude gekommen, da der Literaturclub immer etwas länger ging. Danach war ich hinter der Sporthalle langgelaufen, in der Hoffnung, meinen täglichen Peinigern aus dem Weg zu gehen. Diese hatten mich aber leider durchschaut und mich genau dort abgefangen, wo ich dachte ihnen aus dem Weg gehen zu können.
      Mit größter Kraft versuchte ich nicht aufzuschreien als mir der Junge mit voller Wucht ins Gesicht schlug. Den Triumph wollte ich den drei älteren beim besten Willen aber nicht geben und so blieb ich still. Naja zu mindestens bis der rechte Fuß von einem der Mitläufer meinen Bauch traf. Ein nicht gerade leiser Schrei des Schmerzes entwich mir, was meine gegenüber jedoch nur zum lachen brachte. „Was schreist du denn so? Denkst du etwa, dass irgendjemand dich hört und dir hilft?“ Grinste der größere mich hämisch an und setzte zum nächsten Tritt an, doch noch bevor sein Fuß ein weiteres Mal meine Körpermitte treffen konnte und den bereits vorhandenen Bluterguss verschlimmerte, wurde er von mir weggezogen und von einem muskulösen braunhaarigen Jungen festgehalten. Wütend versuchte er sich zu befreien, aber der stämmige Junge war einfach stärker.
      „Hey, kannst du aufstehen?“ Sprach mich eine sanfte Stimme an, während sich eine schlanke Hand auf meine Schulter legte. Mit Tränen in den Augen nickte ich und senkte meinen Kopf wieder, ehe ich mich leise bedankte und meine Sachen aufsammelte. „Machen die das öfter?“ Fragte ein grauhaariger Junge mich sanft. Beschämt nickte ich und hob mein letztes Schulbuch auf. „Warum machen die sowas?“ Meine drei Mobber waren nachdem sie losgelassen wurden schnellst möglich verschwunden. „Weil...weil ich....weil ich auf Mädchen stehe...“ Murmelte ich leise und sah auf.
      Vor mir standen mehrere Jungs und zwei Mädchen, die ihren Trikots zufolge dem Volleyballclub angehören mussten. Zwei davon gingen sogar in meine Klasse. Freundlich lächelten (die meisten) mich an. Am auffälligsten war dabei aber das wunderschöne Lächeln des schwarzhaarigen Mädchens vor mir. Ihre gesamte Erscheinung war einfach magisch und ich war mir ziemlich sicher, noch nie so ein hübsches Mädchen gesehen zu haben.
      Das Team forderte mich auf, ihnen in die Halle zu folgen, wo mir die schwarzhaarige direkt ein Kühl Akku auf die Hüfte legte und eins an meine Schläfe, an der mich der Schlag getroffen hatte.

In den nächsten Wochen war eigentlich permanent einer der Spieler bei mir oder ich war bei der Gruppe. Hauptsächlich begleiteten mich aber meine beiden Klassenkameraden Nishinoya und Tanaka, die eigentlich über nichts als Mädchen redeten. Meistens über Kiyoko, wobei ich mich zusammenreißen musste, nicht auch in Schwärmereien zu verfallen.
      Nach meinen Clubaktivitäten ging ich eigentlich immer in die Sporthalle und schaute dort den Jungs beim Spielen zu. So auch an diesem Tag. Noch völlig in mein Buch vertieft öffnete ich schwere Tür und trat in die Halle. Nach einer kurzen Begrüßung der Jungs und des Coaches setzte ich mich neben Yachi auf eine Bank und schlug mein Buch zu. Dann begann ich mich mit ihr über das letzte Trainingscamp zu reden. Eigentlich hatte ich dabei eher die Rolle des stummen Zuhörers, denn ich war ja gar nicht dabei gewesen. Ab und zu sah ich mal zu Shimizu, die bei dem Trainer saß und mit ihm über die Spieler redete, während sie immer mal unauffällig auf den einen oder anderen zeigte. „Du magst sie, nicht wahr?“ Erstaunt sah ich meine blonde Gesprächspartnerin an, nickte dann aber schüchtern und sah zurück zu dem Mädchen, das ich so sehr mochte. Sie war aufgestanden und hatte angefangen Flaschen und Handtücher für die nächste Pause bereitzulegen. „Ich geh mal kurz auf Toilette.“ Stumm nickte die zweite Managerin mir zu und vertiefte sich dann erneut in das Training der Jungs.
      Mich selbst am Waschbecken abstützend sah ich mich am Spiegel an und seufzte. Ich würde wohl nie eine wirkliche Chance bei Kiyoko haben. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, mir niemals zu Herzen zu nehmen, was meine damaligen Peiniger täglich zu mir gesagt hatten, aber so sehr ich es auch au meinem Kopf verbannen wollte, eine leise Stimme in meinem Kopf blieb und in manchen Momenten flüsterte sie mir eben genau die Dinge zu, die ich am Liebsten für immer aus meinem Gedächtnis verwerfen wollte. Seufztend stieß ich mich vom Waschbeckenrand ab. Ich sollte über so etwas am besten gar nicht nachdenken.
      Nun wieder lächelnd öffnete ich die Tür, die direkt auf das Spielfeld führte. „Achtung (D/N)!“ Direkt auf mich zu flog ein Volleyball und ich konnte nicht wirklich ausweichen. Erschrocken kniff ich die Augen zu und wartete auf den brennenden Schmerz, aber der kam nicht. Zwar hörte ich das Geräusch, das der Ball machte als er erst auf etwas auf der Höhe meines Gesichtes und dann auf dem Boden aufkam, aber spüren tat ich nichts. Verwundert öffnete ich die Augen und sah direkt auf den Rücken von Shimizu. Schützend hatte sie sich vor mich gestellt und mit ihrer rechten Hand den Ball abgewehrt.
      „Gomen (D/N)!“ Schrie Hinata durch die Halle, da er den Ball ausversehen in meine Richtung gespiked hatte. Lächelnd nickte ich ihm zu als Zeichen, dass es okay war.
„Alles gut?“ Die Schwarzhaarige hatte sich zu mir umgedreht und musterte mich von oben bis unten. „Ja alles gut. Danke!“ Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf meinen Wangen ab, aber wenigstens hatte ich dieses Mal nicht angefangen zu stottern.

„(D/N)! Warte!“ Erstaunt drehte ich mich um und sah das Mädchen, in das ich verliebt war auf mich zu rennen. Lächelnd blieb ich stehen und wartete bis sie vor mir zum Stehen kam.
„Ich...ich wollte fragen, ob du vielleicht Lust hättest...dieses Wochenende mit mir auf ein...Date zu gehen?!“ Mein Kiefer klappte mir herunter und ich sah sie überrascht an, nickte dann aber eilig. „Ja...Ja das würde ich sehr gerne!“ Lächelnd drückte mir Kiyoko einen kleinen Zettel in die Hand und verschwand dann mit einem ‚bis morgen!’ in Richtung ihres Hauses. Breit grinsend faltete ich den Zettel auf und fand darauf genau das, was ich tatsächlich auch erwartet hatte. Ihre Handynummer, die in ordentlicher Handschrift und mit einem kleinen Herz am Ende genau mittig auf das ordentlich ausgeschnittene Papier geschrieben wurde. Schnell speicherte ich die Nummer ab und beschloss Shimizu noch am gleichen Abend anzuschreiben.

.........Zeitsprung Date...........

Aufgeregt hüpfte ich durch die Wohnung und ging damit meiner gesamten Familie auf die Nerven. Meine große Schwester (S/N) neckte mich jetzt schon zum fünften Mal innerhalb von zehn Minuten und von meinem großen Bruder (B/N) will ich gar nicht erst anfangen. Ich wusste aber ganz genau, dass sie sich für mich freuten, da ich ihnen auch schon seit Wochen von diesem tollen Mädchen vorschwärmte.
      Endlich klingelte es an der Tür und während meine Schwester sich mit meinem Bruder darum stritt, wer sie denn jetzt öffnen durfte, verabschiedete ich mich von meinen Eltern, die mir viel Spaß wünschten. Zügig schlüpfte ich meine Lieblingsschuhe und ging dann etwas ruhiger zur Tür, an der meine Geschwister Kiyoko bereits in ein Gespräch verwickelt hatten. Augenverdrehend drängelte ich mich hinter den beiden Idioten hindurch und begrüßte mein Date.
      „Tschüss (D/N)-chan! Pass gut auf dich auf!“ Grinste mein Bruder mir hinterher. (S/N) wischte sich theatralisch eine nicht vorhandene Träne unter dem Auge weg. Etwas genervt zog ich Kiyoko einfach hinter mir her die Treppen hinunter. Lachend stolperte sie hinter mir her. Sobald wir uns etwas von dem großen Mehrfamilienhaus entfernten hatten, verlangsamte ich mein Tempo, damit wir reden konnten. Es war wirklich schön so viel neues über Shimizu zu lernen und umso länger wir miteinander redeten, desto vertrauter wurde unser Umgang miteinander. Schon nach etwa einer Stunde war es, als kannten wir uns schon seit Jahren.
      „Willst du eigentlich später mal Kinder haben?“ Wir saßen gerade mit jeweils einem Eis in der Hand, auf einer Parkbank mit direkte Blick auf den kleinen Spielplatz, auf dem die letzten Kinder gerade von ihren Eltern zum Gehen überredet wurden, da sich der Himmel mehr und mehr zuzog. „Hm...Ich denke schon...“ Murmelte ich und beobachtete, wie ein Vater seine kleine Tochter auf den Schultern trug, während er die Hand seiner Frau hielt, welche wiederum den ungefähr sechsjährigen Sohn an der Hand hielt. Eine Familie wie aus dem Bilderbuch.

Langsam begannen einzelne Tropfen vom Himmel zu fallen. Die letzten Familien waren vor etwa zehn Minuten verschwunden und die Chance hatten Kiyoko und ich genutzt. Nun saßen wir hier auf den Schaukeln. Mitten im Park, durch den nun nur noch wenige Menschen liefen, die sich beeilten schnell nach Hause zu kommen um nicht zu nass zu werden. Mein Blick wendete sich dem Himmel entgegen. Mehr und mehr tropfen trafen auf meine Haut und brachten mich zum Kichern.
      „Wollen wir langsam auch zurückgehen?“ Lächelnd wendete ich meinen Blick zu dem Mädchen neben mir. „Ja können wir machen...“ Kiyoko erhob sich von ihrer Schaukel und hielt mir ihre Hand hin, welche ich grinsend annahm.
      Entspannt spazierten wir durch den Regen und unterhielten uns über unsere Familien. Der regen prasselte auf die gepflasterten Wege des Bürgersteiges nieder und erzeugte dabei ein furchtbar beruhigendes Geräusch. Gleichzeitig durchnässten die kleinen Tropfen unermüdlich unsere Anziehsachen, was uns allerdings eher wenig ausmachte.

An meinem Haus angekommen blieben wir stehen und sahen uns an. Noch immer hielt die größere meine Hand. Tief sah ich in ihre wunderschönen Augen und versank beinahe darin. Langsam, als hätte sie Angst, sich falsch zu bewegen, beugte Kiyoko sich nach vorne. Wenige Zentimeter vor meinen Lippen stoppte sie und sah mir in die Augen. Suchend nach einer Bestätigung. Kaum merklich nickte ich und damit verbanden wir unsere Lippen zu einem sanften Kuss. Ihr Lipgloss schmeckte nach Kirsche. Lächelnd schmolz ich noch etwas mehr in den Kuss und bewegte meine Lippen gegen Kiyokos.
      Erst der Mangel an Luft trennte uns. „Lass uns das bald wiederholen.“ Lächelte ich mit einem leichte Rotschimmer auf den Wangen. Nickend gab mir die Schwarzhaarige einen zweiten, deutlich kürzeren Kuss auf die Lippen. „Bis morgen...“ Flüsterte sie und damit verschwand sie. Ich sah ihr noch hinterher bis sie hinter dem nächsten Häuserblock verschwand.

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Grüße von Soso und mir♡♡

~~Haikyuu OneShots~~ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt