◇Hoshiumi◇

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Heyoo~ diesen OS hat sich Rinhiroshi hoffe er gefällt dir!

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(D/N) pov

Unaufmerksam bahnte ich mir meinen Weg über den überfüllten Bürgersteig. Hier und da rempelte ich ausversehen ein paar Leute an, die mir entgegen kamen. Meine eigenen Tränen verschleierten meine Sicht, aber das war nicht schlimm. Diesen Weg konnte ich auswendig. Den Weg zu der einzigen Person, der ich wirklich vertraute. Die einzige Person, die mich wirklich kannte, bei der ich meinen eigenen Charakter nicht hinter der Maske des ruhigen Mädchens versteckte. Hoshiumi Kōrai war der einzige große Farbtupfer in meinem eintönig grauen Leben.
      Etwas unentschlossen legte ich meinen Finger auf die Klinge, betätigte sie allerdings noch nicht. Sollte ich ihn jetzt wirklich schon wieder mit meinen Problemen belasten? Nein. Nein das wollte ich eigentlich nicht. Entschlossen zog ich meine Hand zurück, wischte die Tränen, die erneut aus meinen Augen gelaufen waren von meiner Wange und wollte mich gerade umdrehen, als die Tür geöffnet wurde. „(D/N)? Was machst du denn hier?“ Unmittelbar hinter mir stand die Mutter meines Freundes, eine wirklich liebevolle Frau, die stets viel Verständnis aufbrachte und sich immer sehr liebevoll um ihre Familie kümmerte. In diesem Moment wurde mir schmerzhaft bewusst, dass ich aus dieser Situation nur schwer wieder rauskam, denn meine Tränen flossen noch immer unermüdlich über mein Gesicht und hinterließen feine Spuren auf meiner Haut. Natürlich könnte ich auch einfach sagen es ginge mir gut und dann möglichst schnell verschwinden, aber das wäre wohl das unhöflichste, was ich machen könnte.
      „Hey (D/N), was ist los?“ Eine warme Hand legte sich von hinten auf meine Schulter, wobei ich unmerklich etwas zusammenzuckte. „Ich nehme an du möchtest mit Kōrai reden, nicht?“ Beschämt nickte ich und wischte dabei ein weiteres Mal über meine Augen. „Noch ist er beim Training und ich muss jetzt leider auch los zur Arbeit, weil ich heute Nachtschicht habe, aber wenn du möchtest kannst du in Korais Zimmer auf ihn warten. Wissen deine Eltern, dass du hier bist?“ Allein der Gedanke an meine ‚Eltern’ Machte es erneut schwierig zu atmen. „Ah ich seh schon...“ Lächelte mich Frau Hoshiumi sanft an. „Ich werde deinen Eltern schreiben, ja?“ Erleichtert nickte ich. Dann wurde ich von der Mutter meines Freundes in die gemütliche Wohnung geschoben. „Ihr seid für den Rest des Tages allein, macht also keinen Blödsinn. Ich schreibe deiner Mutter, dass du über Nacht hier bleibst und morgen im Laufe des Tages zurück kommst, okay?“ „Danke.“ Krächzte ich leise, ehe die Tür des Hauses auch schon ins Schloss fiel und mich in völliger Stille zurückließ, in der man nichts als meinen schnellen und unregelmäßigen Atem hörte. Langsam ging ich die Treppe ins obere Stockwerk hoch. Dort steuerte ich zielsicher auf die braune Zimmertür zu und öffnete sie. Sofort strömte mir der Duft des Parfüms von Kōrai in die Nase und ich fühlte mich mehr Zuhause als irgendwo anders.
      Ohne einen weiteren Gedanken an irgendwas zu verschwenden, ließ ich sowohl meine Hose als auch mein Oberteil auf den Boden gleiten und zog einen hellblauen Pullover aus dem Schrank meines Freundes. Diesen striff ich über. Hoshiumi war ja schon eine eher kleinere Person, aber da ich tatsächlich noch kleiner war, war mir sein Pulli trotzdem zu groß. Traurig lächelnd kuschelte ich mich unter die Bettdecke und zog meine Beine möglichst nah an meinen Körper. Eigentlich wollte ich nicht einschlafen, sondern auf Kōrai warte, aber vom vielen Weinen brannten meine Augen so sehr, dass ich sie nur noch schließen wollte. Schließlich übermannte mich die Müdigkeit und ich gab mich dem Bedürfnis hin, meinem Körper eine kurze Pause zu gönnen. Meine Lider schlossen sich und schickten mich in einen traumlosen Schlaf.

Flatternd öffneten sich meine Augen und es kam wieder Leben in meinen Körper. „Ah (D/N). Du bist wieder wach. Ich wollte dich nicht wecken, du sahst so süß aus.“ Kōrai saß auf dem Fußboden vor dem Bett und spielte etwas auf seinem Handy. „Du hattest wieder Streit mit deiner Mutter oder?“ Er drehte seinen Kopf in meine Richtung und sah mich ernst an. In solchen Momenten war ich immer überrascht von ihm. Eigentlich war er ein ziemlich selbstbewusster und aufgedrehter Mensch, aber es gab Momente, in denen er ruhiger und ernster war, als viele andere Leute, die ich kannte. Diese Momente waren eigentlich nur wenn er Volleyball spielte oder, wenn er mit mir alleine war. Er mochte auf manche Leute laut und etwas zu selbstbewusst wirken, aber ich wusste, dass er auch anders konnte und genau das zeigte er mir in Momenten wie diesen.
      „(D/N)?“ Ich war so in Gedanken versunken gewesen, dass ich vollkommen vergessen hatte, ihm zu antworten. Betreten nickte ich und sah ihn mit wässrigen Augen an. Stumm setzte er sich zu mir aufs Bett und nahm mich in den Arm, während er beruhigende Worte in mein rechtes Ohr flüsterte. Ich weiß nicht, wie lange wir so saßen, aber irgendwann begann mein Bauch zu knurren. Lachend drückte Kōrai mich etwas von sich weg und küsste mich einmal auf die Stirn, ehe er mich aus seinem Zimmer und die Treppen hinunter zerrte.
      „Wir können etwas kochen!“ Da war wieder der total aufgedrehte Junge in ihm. Grinsend ließ ich mich von ihm in die Küche ziehe, in der ich auch direkt ein Rezept in die Hand gedrückt bekam. „Du liest vor und ich suche die Sachen raus!“ Forderte er mich auf. Lachend nickte ich und warf einen Blick auf das Rezept. ‚Kake Udon’ eins meiner Lieblingsgerichte, weil es wirklich schnell zubereitet war und auch echt gut schmeckte. „Also wir brauchen 360 Gramm Udon Nudeln. Habt ihr vorgekochte? Mit denen geht es am besten.“ Zustimmend nickte mein Freund und stellte die Nudeln auf die Arbeitsfläche. „Was noch?“ Erwartungsvoll drehte er sich zu mir. „700 Milliliter Dashi Brühe, 4 Esslöfel Sojasauce, 4 Esslöffel Mirin, 3 Esslöffel Sake und 3 Frühlingszwiebeln.“ Kōrai flitzte so schnell durch die Küche, dass mein Auge ihm fast nicht folgen konnte.
      Als erstes setzten wir das Wasser auf und warteten bis es begann zu kochen. „(D/N) kannst du bitte die Zwiebeln schneiden?“ Gespielt genervt sah ich ihn an. „Du bist einfach nur faul.“ Schmollend schob er seine Unterlippe vor und tat so als würde er gleich weinen. Lachend wandte ich mich ab und wusch die Zwiebeln unter kaltem Wasser ab. Mit nassen Händen und einem sadistischen Grinsen drehte ich mich zu meinem Freund und bevor er realisieren konnte, was passieren würde, spritzte ich ihn nass. Verdutzt sah er mich an und ich begann lachend die Frühlingszwiebeln zu schneiden. Kōrai bereitete in der Zwischenzeit schonmal die Brühe zu, während er mir von seinem Training erzählte.
      „WAAAHH (D/N)!!! Das Wasser kocht über!!“ Erschrocken von seinem entsetzten Aufschrei sah ich ihn an. „Dreh die Temperatur runter!“ Dieser Idiot war echt nicht von alleine darauf gekommen, die Temperatur der Herdplatte runterzudrehen. Als das Wasser nicht mehr so wild im Topf blubberte, atmete er erleichtert aus. Lachend drehte ich mich zu ihm. „Jetzt mach die Nudeln in Topf du Möwe und rühr dann alle zwei bis drei Minuten um.“ Grinste ich und begann die Dashi Brühe mit Sojasauce, Mirin und Sake abzuschmecken. Als ich zufrieden war kippte ich ein paar der Frühlingszwiebeln in die Brühe. „WHOA es riecht voll gut!“ Freute sich Hoshiumi. „Ja hab ja auch ich gekocht.“ Sagte ich schnippisch, was meinen Freund zum Lachen brachte. „Ja deshalb wundert mich es ja so doll.“ Empört über diese Aussage nahm ich mir ein Küchenhandtuch, das neben mir am Griff der Offentür hing und warf es nach dem Weißhaarigen. Er fing es ab und warf es zurück. Dann nahm er die Udon Nudeln von der Herdplatte, goss sie in einem Sieb ab und verteilte sie auf zwei Schüsseln, die er mir dann hinstellte. Vorsichtig goss ich die Brühe über die Nudeln und verteilte schließlich noch die letzten Zwiebeln auf die Schüsseln. „FERTIG!“ Stolz hielt ich meinem Freund die beiden Schüsseln entgegen.
      Zusammen setzten wir uns an den Küchentisch und aßen mit Stäbchen unsere Nudeln auf. Die Brühe schlürften wir aus unseren Schüsseln und lehnten uns dann beinahe synchron an unsere Stuhllehnen. Kurz sahen wir einander in die Augen und brachen schließlich in lautes Gelächter aus.
      Wieder einmal hatte Kōrai Hoshiumi es geschafft, einen Tag, der für mich schon komplett im A*sch gewesen war, zuretten und mich aufzumuntern. Er war ein toller Freund und ich wünschte mir niemand anderen an meiner Seite.

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Ich weiß er ist kurz geworden, aber Hoshiumi ist einfach ein Charakter, den ich nicht wirklich gut einschätzen kann. Ich habe trotzdem versucht seine Oersönlichkeit nicht zu doll zu verändern. Ich hoffe er gefällt euch.

~Soso

~~Haikyuu OneShots~~ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt