Gerade habe ich Auden Villeneuve meine schrecklichste Grimasse gezeigt. Warum kann ich mich nicht einmal zurückhalten?
Mit Sicherheit sind das die Gedanken, die Porter und Warren gerade durch den Kopf gehen, während sie mich anstarren. Stacey dagegen muss immer noch die Hände auf den Knien abstützen, um vor Lachen nicht umzufallen, und ich stehe einfach nur stirnrunzelnd da und weiß nicht, was ich sagen soll.
Nach ein paar Sekunden der Stille kann sich Porter kein Grinsen mehr verkneifen. »Also, Mayla.«
»Ich ... ich heiße Maya«, stelle ich verwirrt klar.
Porter winkt bloß ab und zeigt auf seinen mehr als betrunkenen Freund neben ihm. »Wie auch immer, Cherry. Das hier ist mein bester Freund und Mitgründer der Willkommensparty. Er heißt ―«
»Warren Caster«, antwortet Stacey für mich, während sie ihn einmal von oben bis unten abcheckt. Ich bewundere meine beste Freundin dafür, dass sie nicht hochrot anläuft und auch kein nervöses Gestammel von sich gibt. Wie macht sie das nur? »Du bist der Kerl, der mir vor drei Tagen seinen Erdbeermilchshake über mein Lieblings-T-Shirt gekippt hat.«
Warren fährt sich grinsend einmal durch die kinnlangen, dunkelbraunen Haare. »Und du bist diejenige, die mich daraufhin angemacht hat.«
»Was soll ich sagen? Ich stehe eben auf Erdbeeren.«
»Und ich stehe auf Mädchen, die wissen, was sie wollen«, gibt Warren zurück und wirkt auf einmal viel nüchterner, während er Stacey anstarrt.
Unbeholfen sehe ich zu Porter, der fast schon angewidert das Gesicht verzieht. »Könnten wir uns bitte wieder auf das Wesentliche konzentrieren, Warren?«
»Was ist denn der Grund dafür, dass du mit mir redest?«, frage ich Porter direkt und bereue es sofort. »Ich meine ... na ja, wir haben nie ein Wort miteinander gewechselt und jetzt ―«
»Kuss-Deadline«, platzt es aus Warren heraus.
»Was?«, fragt Stacey.
»Ich wollte zwar noch ein bisschen damit warten, bis ich die Bombe platzen lassen, aber vielen Dank, Warren.« Drohend sieht Porter seinen besten Freund an. »Wehe, du zählst jetzt wieder deine Finger.«
Warren schwankt gefährlich hin und her. »Porter will dieses ... hicks ... Spiel spielen, weil er ... hicks ... kein Leben mehr hat.«
Während ich mich frage, wie ich mich wieder aus dem Staub machen kann, ist Stacey natürlich sofort Feuer und Flamme. »Wie spielt man denn dieses Spiel?«
»Ein paar Freunde und ich«, Porter zeigt auf so gut wie jeden um sich herum, als wäre er mit allen Partygästen befreundet, »ziehen einen Namen und müssen dieses Mädchen dann dazu bringen, uns einen kleinen Kuss zu schenken.«
»Bestenfalls auch Sex«, wirft Warren ein.
»Wer es bis zum Ende des Schuljahres nicht schafft, muss als Strafe das Schulmaskottchen-Kostüm beim letzten Basketballspiel tragen.« Porter sieht so aus, als würde er sich darauf besonders freuen. Wer sich wohl als Eddie, das Eichhörnchen, verkleiden muss? Wenn ich genauer darüber nachdenke, könnte es jeder sein, der mich zieht. Nur über meine Leiche würde ich irgendeinen von ihnen meinen ersten Kuss schenken.
Wie langweilig kann einem sein, dass man so ein Spiel spielen muss?
»Ich mache mit«, platzt es plötzlich aus Stacey heraus.
Am liebsten hätte ich dramatisch aufgeseufzt.
»Trag mich ein, Porter«, fügt Stacey mit einem Blick auf Warren hinzu. Schnell sieht sie wieder weg. »Aber wehe, du schreibst ›Snakey‹ auf dein Klemmbrett. Keine Ahnung, warum ihr es als Freshmen immer so lustig fandet, mich so zu nennen.«
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Die Kuss-Deadline | ✓
Romance[BAND 1] Jedes Jahr spielen die Juniors der Millbrook Highschool ein Spiel namens »Die Kuss-Deadline«, bei dem jeder Kerl einen zufälligen Namen zieht und dieses Mädchen dann bis zum Ende des Schuljahres dazu bringen muss, ihn zu küssen. Normalerwei...