2. Einhorn

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Kennt ihr diese Momente, wo man am liebsten nur im Bett liegen möchte? Am liebsten denn ganzen verdammten Tag, sich Chicken-Nuggets in die Kiemen schiebt und dabei Netflix guckt. Oder einfach nur schlafen, wie ein Baby, obwohl Babys normaler weiße nicht so fest schlafen ... egal. Ich bin ja auch kein Baby und die Erinnerungen an meine Zeiten sind auch eher nicht vorhanden. Wer hat die schon?

Schade eigentlich, wenn man so überlegt.

Egal.

Genau in so ein Moment befinde ich mich. Mein Blick wandert langsam durch denn Zimmer, paar Klamotten liegen auf dem Boden, neben dem Bett ist der Aschenbecher voll mit Asche und das kleine Fenster steht offen. Baby hat es wohl aufgemacht, als er aufgestanden ist. Mein verwirrten, müden Blick ignoriere ich dabei vorerst.

Gestern Abend, waren Vladi und ich noch lange auf dem Sofa, irgendwann sind wir auch eingeschlafen. War ja auch klar, wir waren unglaublich dicht und horny, das wir, nachdem Sex erstmal noch einen geraucht haben und zuckersüß zusammen eingeschlafen sind. Zuckersüß in Sinne von nackt gekuschelt.

Auf dem Sofa ... wo ich mich derzeit nicht befinde und stattdessen im Bett liege. Erstaunlich. Deshalb war vorhin mein verwirrter Blick durch das Schlafzimmer so verdammt langsam, wie eine Schnecke. Mein Gehirn arbeitet am morgen einfach viel zu langsam und gilt bis acht Uhr Abends.

Zwei Möglichkeiten gibt es, wie ich hierhergekommen bin.

Die erste Möglichkeit ist: Ich wurde hier hergetragen. Der Gedanke daran ist ziemlich süß aber auch verstörend. Besonders wenn man bedenkt, das man am Hintern zugenommen hat, aber doch wie eine Irre ins Fitnessstudio läuft, aber das ist ein anderes Thema. Ich Liebe mein Hintern so ist es nicht.

Und die zweiten Möglichkeiten ist: das ich Schlafwandel. Doch nach eine sehr merkwürdigen, und neugierigen Nacht, weiß ich das es nicht der Fall ist. Also fällt es weg und die erste Option, ist die, die Wahr sein könnte.
Dennoch ist es ziemlich traurig, aufzuwachen und total alleine zu sein. Die Seite von Vladi ist kalt und unordentlich. Wie immer hat er seine Seite nicht gemacht, was ich jedoch auch nicht mache, da wir doch eh immer hierher zurückkommen.

Es ist mir ziemlich klar ist, dass er viele Dinge erledigen muss. Genauso wie ich. Aufräumen und dann zur Arbeit ist eins dieser Dinge, die nicht einfach aus dem Leben fallen. Das hört sich traurig an aber man kann nicht immer in dieser Traumhölle eintauchen, wenn das echte Leben auf dich wartet, wie ein Hurensohn.

Der versuch ihn anzurufen, erspare ich mir – ich will nicht als verrückte Freundin durchkommen – von daher warte ich bis er sich meldet und wir wieder hemmungslosen Sex haben können. Oder andere Dinge, wie zum Beispiel nackt durch einem Gewitter laufen. Leider, würde es nicht gehen da wir in Berlin leben und es Menschen gibt die sehr komisch auf nackte Haut reagieren.

Also tapse ich in meine Küche und gönne mir erst einmal einen schwarzen Kaffee. Die meine Sinne betäubt, meine Seele berührt und ich endlich etwas mehr Motivation habe mich anzuziehen und bescheuert mit meinem Arsch zu wackeln. Nachdem ich auch damit fertig bin, mache ich mich auf dem Weg zur Arbeit.

Die Arbeit war wie erwartet anstrengend. So ein Typ, mit gelben Iro und komischen Gesicht, wollte unbedingt einen Schmetterling auf dem Nacken. Der Höhepunkt war nicht mal das es nur ein Schmetterling sein soll, nein, es sollte ein Einhorn Schmetterling sein. Also zeichne ich es für ihn und er fand er direkt geil, also fing ich an das Ding auf seinen Nacken zu ballern. Die anderen waren genervt von der Welt, und Lui war dabei die Rechnungen zu sortieren. Ich erwischte ihn sogar dabei wie er sein Kopf auf dem Tressen hämmerte und fast heulen musste, aber das würde ich doch nie ihn vor der Nase halten.

Ich hätte einfach blau machen sollen.

Deshalb bin ich, nach diesem Tag erleichtert wieder zu Hause zu sein und mir ein Bier aus dem Kühlschrank zu nehmen. Mein Ziel für diesen ziemlich dramatischen Tag. Okay, so dramatisch auch nicht aber so eine Wirkung hatte es ja doch.
Mein Bier schmeckt außerdem köstlich.

Jup.

Von mein Schatzi habe ich wie erwartet noch nichts gehört. Wir leben in zwei verschiedenen Welten, er ein Rapper und ich eine einfach Tätowieren.

Ich weiß zwar – wie schon erwähnt, dass er dabei ist neue Songs zu produzieren und eine Deutschland Tour plant, möchte ich das er mir wenigstens schreibt, von sich aus. Unsere Beziehung war bisher immer sehr einfach, lustig und schön. Wir vertrauen und Lieben uns.
Von meiner Seite aus bin ich mir dabei ziemlich sicher.

Doch jedes Mal, wenn er nicht bei mir ist, vermisse ich diesen Idioten. Und zudem ist es für mich ziemlich neu, so Gefühle für jemanden zu haben. Es ist alles so neu für mich, das ich selbst von mir Angst habe.

Angst verletzt zu werden.

Dieser Mann, macht mich zum Weichei.

Prost.



Capis Sicht

Die letzten paar Stunden, hatte ich viel zu tun. Ich musste meine Deutschland Tour planen und an einem neuen Album arbeiten.

Ganz ehrlich ich bin aufgeregt und freue mich auf die Tour. Besonders nachdem Konzert, mit meiner rothaarigen Frau einen schönen Tag oder Abend verbringen. Wir uns hemmungslos Lieben und wir aufregende neue Sachen erleben.

Mit ihr macht alles unglaublich viel Spaß, ihr Humor ist einfach schrecklich witzig, das ich manchmal vor Lachen keine Luft bekomme. Außerdem ist sie verrückt und das Liebe ich so sehr an ihr.
Ich kann es kaum erwarten sie zu fragen, ob sie mit auf Tour kommt.

Die Tour ist für Sommer und Herbst geplant. Wir werden durch die Städte Deutschlands fahren, Konzerte geben, einige Partys veranstalten und viel Spaß haben. So, nach meiner Sicht. Natürlich wird es so sein. Mit mein Team und Tati wird es sowieso Perfekt.

Das einzige, was ich noch erledigen muss und will, ist Tati zu fragen, ob sie mit kommt. Ich bin mir vielleicht doch etwas zu sicher. Hoffentlich wird sie dafür einen speziellen Urlaub bekommen..

Ohne sie, würde es einfach nicht so witzig werden.

Sie ist wie Nemo..

Kein Clownfisch, aber mit miesen Sprüchen.

Okay. Nein.

Deshalb habe ich mir für heute Abend eine Idee ausgedacht, um sie zu überreden mitzukommen. Oder sie einfach zu fragen, ob es eine Möglichkeit gibt.
Ob ich sie wirklich sehr überreden muss, denk ich nicht unbedingt, aber es könnte gut sein das ihr Chef ihr nicht einfach lange Urlaub geben kann. Ich werde bis dahin alles versuchen, was in meiner Macht steht.

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MIR IST SO WAAARM! 

blyat.

Lost || Capital BraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt