22. Sommermarktfreunde

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Schon aus der Ferne sah Dain die bunten Zeltplanen des Sommermarktes leuchten

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Schon aus der Ferne sah Dain die bunten Zeltplanen des Sommermarktes leuchten. Sie schmiegten sich in den Schatten der massiven Bergkette Ret'az, deren Kuppen trotz der Wärme von Schnee bedeckt waren. Ein Anblick, der ihn frösteln ließ.

Ihm wäre die Wüste im Süden wesentlich lieber gewesen. Hier musste er Energie verbrennen, damit er sich warm fühlen konnte.

Die Eisfeder flog mit ihrer Libelle voraus, so dass Dain von ihr nicht viel mehr sah als den flatternden weißblonden Zopf. Sie würde sich in dieser trostlosen Umgebung wahrscheinlich wohl fühlen. Mit einer Hand bedeutete sie ihm, ihr in den Landeanflug zu folgen.

Die Geste ärgerte ihn. Er war weder ihr Soldat noch sonst irgendjemand, den sie herumkommandieren konnte. Gut, sein Leben hing irgendwie noch von ihr ab, aber seine Toleranz hatte Grenzen.

Mit dem Druck seiner Beine lenkte er Motti in einen steilen Sinkflug. Sie legte ihre mattschwarzen Flügel an und stob an der Eisfeder vorbei. Er hatte gerade noch Zeit, ihr fröhlich zuzuwinken. Leider wirkte sie eher genervt als überrascht. Aber man konnte nicht alles haben.

Die Wiese, auf der er landete, wirkte aus der Nähe betrachtet viel saftiger, als von oben. Insekten summten um ihn herum, während sie von einer winzigen violetten Blume zur nächsten flogen.

Die Luft war anders. Dain war niemals zuvor außerhalb von Aristea gewesen. Natürlich hatte er erwartet, dass es hier anders aussehen würde, aber dieser Kontrast zwischen den kantigen Bergen, der leuchtenden Blumenwiese und den hohen Tannen, die den Ort einfassten, irritierten ihn.

Die Eisfeder landete neben ihm und sprang von ihrer Libelle. Mit einigen grazilen Schritten ging sie um das Tier herum und flüsterte etwas, das er nicht verstand. Obwohl die Libelle keine Ohren zu haben schien, reagierte sie. Ihre glänzenden Facettenaugen fixierten Dain und sie knackte kurz mit ihren Mandibillen. Dain schenkte ihr ein breites Grinsen, das seine spitzen Zähne gut zur Geltung brachte. Motti schnatterte kurz und drückte sich an ihn. Sie schien für die schlanke Libelle ähnlich viel übrig zu haben, wie er für die Reiterin.

Ein eisiger Windstoß aus dem Norden ließ ihn frösteln. Ein weiteres Mal verbrannte er Energie. Sie sollten diesen Besuch so schnell wie möglich hinter sich bringen.

Eisfeder schulterte ihren Rucksack und stapfte in Richtung Sommermarkt. Ihm blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen. Ein paar schnelle Schritte und er war wenigstens auf gleicher Höhe mit der kühlen Wassernymphe. Sie passierten eine dünne weiße Linie, die das Lager einzukreisen schien.

»Was ist der Plan?«, fragte er, nachdem sie für einen Moment schweigend das hohe Gras durchquert hatten.

Die Eisfeder blieb stehen. Dain wollte erneut etwas sagen, doch sie hob nur die Hand, um ihm zuvorzukommen. Jetzt hörte er auch ein Donnern. Sie schien über ein bemerkenswertes Gehör zu verfügen.

Etwas näherte sich. Etwas Großes. Motti und die Libelle, die sie zurückgelassen hatten, stiegen in die Luft. Barkin hatte ihnen erklärt, dass sie nur zu pfeifen brauchte, dann würden sie zu ihnen zurückkehren. Das half ihm jetzt allerdings nicht weiter.

Nymphentanz und Feenzauber #ElysiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt