36. Rebellenheim

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Die Kiste in Arins Händen war schwer und unhandlich

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Die Kiste in Arins Händen war schwer und unhandlich. Den Weg durch die Gänge entlang hatte sie ihn kaum gestört, zu sehr war er von den Kristalladern abgelenkt gewesen, die den Tunnel beleuchtet hatten. Doch mit jedem Schritt, dem sie sich dem Poltern eines Wasserfalls näherten, forderte sie mehr und mehr von seiner Kraft.

Mauerfuchs hielt vor einem Flechtvorhang an und schob die langen Ranken zur Seite, so dass sie einer nach dem anderen in eine große Höhle eintreten konnten. Auch wenn er dem Haus des Wassers entstammte und in seinem Leben schon beeindruckende Orte gesehen hatte, diesen würde Arin so schnell nicht vergessen. Er stand in einer Kaverne, wahrscheinlich so groß wie ein ganzes Viertel, deren Decke teilweise fehlte. Durch das Loch strömte ein Wasserfall herab, der dampfend auf die Oberfläche eines Sees traf. An den Seiten hingen fluoreszierende Schlingpflanzen herab, welche die Szenerie in grüngelbes Licht tauchten. Arin musste schlucken. Sein Fuß zuckte, wollte die Dramatik des Augenblicks in einem Tanz einfangen, doch das Gewicht zwischen seinen Händen holte ihn in die Wirklichkeit zurück.

Ein Pfad führte um den See herum, kam dem Wasserfall so nahe, dass das Holz mit Gischtspritzern bedeckt war, so dass er rutschig wirkte. Ein paar Seile hingen herab. Würden sie dort hinaufsteigen müssen? Mauerfuchs zwinkerte ihm ermutigend zu. Arins Lächeln wirkte bestimmt kläglich, aber er folgte ihr unbeirrt. Hinter ihm gingen Admiral und Koralin, der den Großteil des Gepäcks trug. Im Gegensatz zu Arin konnte der Stiersatyr kaum über den Berg an Taschen blicken und drohte jeden Moment, ins Wasser zu fallen.

Mauerfuchs trat vor, griff nach einem Band, das sich zwischen den Felsen versteckte und zog fest daran. Irgendwo über ihm, vom Rauschen des Wassers fast verdeckt, läutete eine Glocke. Es dauerte nicht lange, da klapperte etwas. Eine Holzleiter, die mit festen Seilen verbunden war, wurde herabgelassen. Noch bevor sich Arin Fragen konnte, wie er die Kiste beim Klettern halten sollte, deutete Mauerfuchs auf ein Brett am Boden. Schulterzuckend stellte Arin seine Last ab, dann folgt er der blonden Nyr die Leiter hinauf. Es dauerte nicht lange, bis sie einen Sims erreichten. Dort standen eine Feuerfee und ein hagerer Mann, die sie neugierig musterten.

»Willkommen«, erklärte der Mann. »Wen bringst du uns da mit, Elidin?«

»Mauerfuchs, Onkel.« Die Nyr verbarg ihr Gesicht ein weiteres Mal hinter ihren Haaren. »Es ist ein guter Name, auch wenn er dir nicht gefällt.«

»Es ist der Name von Schmetterlingen, nicht von Satyrn.« Neugierig betrachtete Arin den fremden Satyr. Zwischen seinen rotbraunen Locken zuckten spitze Ohren. Sein Körper steckte in abgetragener Kleidung, doch seine Haltung war gerade und aufrecht. Ein stolzer Mann.

Admiral trat neben seine blonde Freundin. »Nun, jeder mag doch Schmetterlinge, oder?«

Dieser Satyr offenbar nicht, denn er blickte Arins Mentorin nur stirnrunzelnd an.

Mauerfuchs blies sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht, so dass Arin eines ihrer blassblauen Augen sehen konnte. »Sei nett, Onkel. Von Admiral habt ihr ja schon gehört, ich denke, sie hat euren Respekt verdient. Das hier sind Berghexe, Apollon und Koralin. Freunde, ich darf euch meinen Onkel, Lohandin Sturmfänger, vorstellen. Und Alipe Donnerschlag.« Dann runzelte sie die Stirn. »Wo ist Dain?«

Nymphentanz und Feenzauber #ElysiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt