34. Familiengeheimnisse

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Was immer Smilla auf seinen Flügel geklebt hatte, tat Dain gut

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Was immer Smilla auf seinen Flügel geklebt hatte, tat Dain gut. Es roch nach Honig und betäubte den Schmerz. Dabei vergaß er auch gerne das Gefühl, das seine Flügelhaut aus Harz bestand und wahrscheinlich bald Blätter an ihm haften würden. Auch um seine Abschürfungen hatte sie sich gekümmert. »Meiner Meinung nach hast du hier die wichtigste Arbeit übernommen«, grunzte Dain, während er vorsichtig die Kratzer berührte.

Ihr Lachen hatte etwas bissiges. »Keine Sorge. Lore gerät oft genug in Schwierigkeiten, da bin ich einiges gewohnt.«

Damit war es offiziell: Er stand auf einer Stufe mit dem Hund.

Die Eisfeder hatte die Gunst der Stunde genutzt und ein Bad genommen. Mit dem Sierenenmann. »Bist du eigentlich nicht, nun ja, eifersüchtig?«

»Auf dein Abenteuer? Nein, nicht wirklich. Ich hatte schon das Vergnügen mit Dramären. Niemand legt darauf gesteigerten Wert.«

Die Zeltbahn stand offen und ließ das helle Licht des Tages herein. Die Luft hier hatte eine verbrannte Note. Es roch merkwürdig, aber merkwürdig gut. Nach Hitze und Kohle, als ob man sich in der Nähe eines Brennofens aufhielt. Der Berg vor ihnen war steil und unwegsam. Lediglich einige blattlose Büsche hatten sich trotzig am Berg festgekrallt. Abgesehen von gelegentlichem Platschen verhielten sich ihre Gefährten ruhig.

»Ich dachte eigentlich an deinen Partner. Immerhin haben sie ja viel gemeinsam.«

Smilla legte ihren Kopf schief und sah in an. Ihre hellen Fransen standen in alle Richtungen vom Kopf ab. Sie glich einem Welpen, der sich unsicher war, ob er spielen oder schnappen sollte. »Weil sie beide Wasser mögen?« Sie lachte. »Das ist wirklich eine beängstigende Beobachtung, Dain.«

Natürlich hatte sie recht damit. Dain bewegte die Flügel und zuckte zusammen, als die Bewegung ihm in Erinnerung rief, dass er zwar geflickt, aber noch nicht geheilt war. Das Werwolfmädchen verunsicherte ihn. Obwohl er sie erst seit kurzem kannte, entwickelte er einen Beschützerinstinkt. Ob es daran lag, dass er keine Verurteilung in ihrer Stimme hörte, wenn sie ihn beim Namen nannte? Für Smilla war die Welt anders, klarer. Sie verurteilte nicht, sondern wertete Taten. Und so merkwürdig es auch war, diese schienen für ihn zu sprechen.

Ein Schatten schob sich über den Eingang, jemand raschelte und schließlich trat die Eisfeder ein. Ihre nassen weißen Haare hatte sie zu einem losen Zopf gebunden, der ihre Gesichtszüge weicher zeichnete.

»Wenn ihr mit der Kratzerpflege fertig seid, müssen wir weiter. Auch wenn sich Dramären viel Zeit mit Reden und Planen verschwenden, spätestens heute abend sollten wir Dragonis hinter uns lassen.«

Hatte sie seine Blessuren gerade verharmlost? Dain knirschte mit den Zähnen. »Das nächste Mal darfst du dich gerne mit den Echsen herumschlagen.«

Smilla zwinkerte ihm zu, packte ihre Sachen zusammen und hüpfte aus dem Zelt. Draußen wurde sie von Lores fröhlichem Bellen begrüßt. Damit waren sie nur noch zu zweit.

Nymphentanz und Feenzauber #ElysiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt