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* ein paar Wochen später *

Flo war jetzt schon 2 Tage aus dem Krankenhaus entlassen und mir wurde bewusst, dass ich langsam mein Versprechen einlösen musste. Aber wie?

"Hey bae!" ertönte es aus meinem Handy.
"Hi Prinzessin." sagte ich und versuchte meine aufkommende Nervosität zu verdecken.
"Was los?" fragte sie.
"Heute um 2 im Café?" fragte ich lächelnd.
"Aber klaro!" sagte sie und ich konnte ein Lächeln raushören.
"Gut dann bis später." sagte ich
"Ich freu mich, bis später!" sagte sie und legte auf. Ich schüttelte lächelnd den Kopf, unsere Gespräche waren auch mal besser.

Ich lag noch eine ganze Weile und malte mir irgendwelche Szenarien aus, die heute eventuell passieren könnten. Gute und schlechte. Ich hoffte logischer Weise, das es heute gut werden würde, ich meine, wer an meiner Stelle nicht?! Dennoch würde ich auch eine negative Reaktion von meinen Eltern nicht ausschließen. Ich weiß nicht warum, aber es ist so. Nach einem schnellen Blick auf die Uhr, musste ich mit Schrecken feststellen, dass es schon 14.30 Uhr war. Also zog ich mich schnell um, machte mir meine Haare zu einem unordentlichen Dutt; wo zwei Strähnen vorne raushingen, machte mir mein Regenbogenarmband um und lief los. Ich wusste, das ich keine Viertelstunde brauchen würde, aber ich wollte mir auch nicht weiter den Kopf wegen nacher zerbrechen.

Ich setzte mich weiter hinten ins Café und beobachtete erst einmal die Menschen die dort waren und die Angestellten, die die Leute bedienten. Das Café war nicht voll, weil es nicht so bekannt ist. Das ist auch so ziemlich der Grund, wieso ich hier gerne hingehe. Nun sah ich ein Mädchen, was die gläserne Tür des Cafés aufmachte. Mein Mädchen. Sie ließ ihren Blick über das ganze Café schweifen, wahrscheinlich um mich zu suchen. Als sie mich dann in der letzten Ecke erblickte, fing sie an zugrinsen und kam zu mir.
"Hi." lächelte sie und lies sich gegenüber von mir in den Stuhl fallen.
"Hey." sagte ich ebenfalls lächelnd, "wie gehts dir heute?" 
"Ach ganz gut und dir? Du siehst so bedrückt aus." sagte sie etwas besorgt.
„Naja, ich hab etwas Bauchweh." sagte ich mit einem Schulterzucken.
„Das wird schon wieder." lächelte sie. Ihr Blick fiel auf mein Handgelenk mit dem Armband. Sie sah mich wieder an und grinste.
„Deswegen?" fragte sie.
„Hmhm" machte ich und fing an, damit rumzuspielen.
„Deine Eltern werden das schon akzeptieren." lächelte sie und versuchte mich aufzubauen. Sie klang ziemlich unsicher, was mich auch noch unsicherer machte.
„Ich hoffe es." sagte ich mit ziemlich zitternder Stimme.
„Baby, vertrau mir." lächelte sie und versuchte ihre Stimme jetzt sicherer klingen zu lassen.

„Guten Tag, was wünschen sie?" unterbrach uns ein Kellner.
„Einen Kaffe bitte." lächelte ich.
„Ich einen Milchkaffee bitte." sagte Flo freundlich.
„Danke." sagte er und ging.

„Na, was machst du heute Abend noch so?" fragte ich, um vom Thema abzulenken.
„Nichts und du?" fragte sie mich mit einem verführerischen Blick.
„Auch noch nichts." lächelte ich und betonte das „noch".
„Gut, dann beschließe ich jetzt, dass du heute nach deinem Outing zu mir kommst." grinste sie frech.
„Ok mommy." antwortete ich und wir mussten lachen.
„Lassen sie es sich schmecken!" lächelte der Kellner von eben wieder, während er unsere Tassen auf den Tisch stellte.
„Danke!" sagten Flo und ich wie aus einem Mund, was verursachte, das wir wieder kichern mussten.
„Deliziös." sagte ich, während ich meine Fingerkuppen leicht küsste und dann eine leichte Handbewegung machte.
Flo kicherte, „aber sowas von.".
Wieso wir das immer in Restaurants taten? Keine Ahnung.

Nachdem wir ausgetrunken und bezahlt hatten, gingen wir los. Ich machte einen kleinen Umweg durch den Park, um noch etwas Zeit zu schinden. Ich erhoffte mir, dass ich mich in der Zeit ein wenig abreagieren hätte können, aber das Gegenteil war eingetreten. Ich war noch nervöser als davor.

everything i wanted//b.e.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt