Krankenhaus

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Es dauerte eine Weile, bis Taylor sich wieder beruhigt hatte, aber in dieser Zeit, sprach der Mann, der ihn im Arm hielt, kein Wort.
Als sich der blonde schließlich von ihm löste und die restlichen Tränen weg wischte, wusste er sofort, dass er mitleidig, von ihm, angeschaut wurde.
"Was machst du hier?", fragte er mit schwacher Stimme. "Hanes hat mich angerufen. Er hat mir erzählt, was passiert ist", erklärte der junge Mann.
"Du hättest nicht extra kommen müssen, jasz", meinte Taylor nur. "Das gerade, sah für mich aber so aus, als wäre es gut, dass ich hier bin", kam nur als Antwort.
Taylor sah ihn kurz an, bevor er wieder Husten musste und sich sofort die Maske wieder vor Mund und Nase hielt.
"Du solltest dich untersuchen lassen", sagte Jason und musterte den Blonden von der Seite. "Und du solltest wenigstens die Sonnenbrille absetzen, dass ist sehr verdächtig, wenn du sie hier trägst", antwortete Taylor ohne Jason anzusehen. Dieser setzte einfach die Brille ab. "Ich meinte das ernst. Mit Feuer und Rauch ist nicht zu Spaßen"
"Glaubst du das weiß ich nicht?!", fuhr Taylor Jason an und nahm wieder die Maske vom Gesicht. "Keyla liegt in einem Behandlungsraum und wird versorgt, weil sie in den Flammen lag und draußen das Bewusstsein verloren hatte! Ich weiß wie gefährlich sowas ist!"
"Hey, so meinte ich das nicht, Tay. Das weißt du. Ich mache mir nur Sorgen", sagte der Sänger und schien es dem jungen Kellner garnicht böse zu nehmen, dass er ihn gerade so angefahren hat. Taylor fuhr sich durchs Haar. "Ich weiß, tut mir leid, ich bin nur... Ich... Ich mache mir einfach auch nur Sorgen..."
Er spürte wieder eine Hand auf der Schulter und als er Jason anblickte lächelte er leicht.
"Hast du eigentlich deine Eltern angerufen?", fragte der Sänger dann nach. "Meine Mum, aber die ging nicht dran, habe ihr eine Nachricht hinterlassen. Meinen Dad brauche ich garnicht versuchen anzurufen. Er ist irgendwo im Ausland stationiert und meldet sich nur mal von Zeit zu Zeit bei uns", erklärte der blonde.
"Mr Maas", ertönte eine Männer Stimme und Taylor sah sofort auf. Vor ihm standen ein Arzt und die Krankenschwester von eben. Sofort stand der junge Kellner auf. "Gibt es was neues? Wie geht's dir? Ist sie aufgewacht?", bomberdierte er die beiden sofort. "Mr Maas, beruhigen sie sich. Wir haben ihre Schwester auf die Intensivstation verlegt, wir müssen die Nacht abwarten. Ihre Sauerstoffsätigung ist sehr niedrig", erklärte der Arzt und Taylor nickte. "Ich würde mir, sie gerne einmal ansehen" der Blonde warf Jason einen Blick zu. Dieser lächelte leicht. "Ich warte solange hier", sagte er und Taylor nickte bevor er dem Arzt folgte.

Im behandlungszimmer wurde er dann untersucht und bekam nur die Anweisung noch mindestens eine Halbe Stunden die Sauerstoffmaske zu tragen. Sonst hatte er nichts. Er war mit einer leichten Rauchvergiftung davon gekommen. Der Arzt wies ihn auch nochmal draufhin dass es leichtsinnig war, was er gemacht hatte und dass er Glück hatte, dass sie es lebend raus geschafft hatten.
Aber Taylor war klar, dass es kein Glück war, sondern dass es an den Wasserkugeln lag, die er selber erschafft hatte.
Mitten im Gang des Krankenhauses blieb er stehen und schaute sich seine Hände an. Er konnte nicht ganz glauben, dass er diese Wasserkugeln wirklich erschaffen hatte.
Sein Blick glitt über die Türen im Gang und er suchte die Toilette. Er wollte sicher gehen, dass es wirklich passiert war und es keine Einbildung war.
Als er das Schild entdeckte, eilte er sofort dahin und schloss die Tür hinter sich ab. Er musste es einfach wissen.
Dennoch blieb Taylor etwas unsicher hinter der Tür stehen. Er hatte keine Ahnung, was er machen würde, wenn es keine Einbildung war.
Trotzdem atmete er einmal tief durch und machte die gleiche Handbewegung, wie in den Flammen. Auch diesmal flog eine Wasserkugel von seiner Hand aus nach vorne. Die Kugel traf die Wand und zerplatzte. Nur eine Pfütze und die Nasse Wand blieben zurück.
Etwas geschockt schaute Taylor seine Hand an. "Das war also keine Einbildung...", sprach er leise aus, bevor er das ganze nochmal machte, um hundertprozentig sicher zu sein.
Er beobachtete wie das Wasser die Wand runterlief und versuchte zu begreifen, was da und eben in den Flammen passiert war. Aber er fand keine Antwort darauf.
Schließlich ging er wieder raus und zurück zu Jason, der immer noch im Warte Bereich saß.
"Und?", fragte er, als Taylor bei ihm ankam. "Nur eine leichte Rauchvergiftung, mehr nicht. Ich soll noch etwas Sauerstoff zu mir nehmen", sagte er und setzte sich wieder, während er die Maske in der Hand hielt. "Dann solltest du die aber auch aufsetzen", kam vom Sänger der das ganze Beobachtete. "Ich...", begann er und überlegte ob er ihm von dem, was er gemacht hatte, erzählen sollte, aber entschied sich dagegen. Schließlich konnte er selber ja nicht mal begreifen, was passiert war, wie sollte es dann der junge Musiker neben ihn machen. "Ich sollte John anrufen. Er und seine Frau sollten Bescheid wissen, was passiert ist", sagte er dann einfach, nur um sein Telefon wieder raus zuholen. Dabei wurde er die ganze Zeit von Jason, mit einem besorgten Blick, beobachtet.
Nachdem Taylor John's Nummer gewählt hatte, hielt er sich das Telefon ans Ohr. Es dauerte nicht lange und er konnte die verschlafene Stimme von seinem Kollegen hören.
"Taylor, weißt du wie spät es ist? Ich hoffe du hast einen guten Grund mitten in der Nacht anzurufen" "Ich bin im Krankenhaus", sagte er. "Es gab einen Brand und Keyla... Sie... Wir müssen die Nacht abwarten..." Erneut stiegen dem blonden die Tränen in die Augen, doch er versuchte diesmal nicht in Tränen auszubrechen.
"Wir sind auf dem Weg, warte dort auf uns!", hörte er John plötzlich hellwach sagen und damit legte er auch auf.
Erneut spürte er Jason's Hand auf seiner Schulter, bevor er seine Andere an seinem Handgelenk spürte. Der Sänger hob sie an, so das Taylor die Maske wieder aufhatte.
" Ich weiß du machst dir Sorgen um Keyla, aber trotzdem solltest du auch daran denken, selber wieder gesund zu werden", sagte er sanft.
Der blonde sah ihn an und nickte nur. Er kannte diese Seite bei dem Sänger garnicht und wusste deswegen auch nicht ganz, wie er darauf reagieren sollte.

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