¹

1.8K 73 11
                                    




Alec



„Hey Alec! Wir haben einen neuen Fall.", ruft mich mein Boss zu sich. „Hast du schon einmal von dem größten Drogenboss New Yorks gehört? Sein Name ist Asmodeus Bane. Und da kommst du ins Spiel, Alec. Er hat nämlich einen Sohn namens Magnus Bane.", informiert mich Mr. Starkweather, während er sich auf seinem Schreibtisch abstützt. „Und ich soll ihn im Auge behalten?", frage ich ihn. „So ähnlich. Er und sein Vater haben kein gutes Verhältnis. Du musst trotzdem versuchen Informationen aus ihm herauszubekommen. Vielleicht zu seiner Kindheit oder weshalb sie kein gutes Verhältnis haben. Auf jeden Fall musst du deswegen auch gut auf ihn aufpassen. Vor ein paar Tagen wurde er fast entführt.", erklärt mein Boss, Hodge.

„Wann geht's los?", erkundige ich mich und fahre mir einmal durch meine schwarzen wirren Haare. „In zwei Tagen. Wir werden dir morgen eine neue Identität geben und du musst dich gut informieren, um dort nicht aufzufallen. Magnus studiert an einer Uni und weiteres erfährst du dann morgen.", zwinkert er mir zu und verschwindet dann zu einem anderen Agenten. Hodge und ich hatten eigentlich immer ein gutes Verhältnis und er hatte auch nie etwas dagegen, dass ich schwul bin. Ich habe mich nie geoutet, aber da meine Familie es irgendwie schon immer wusste, musste ich das auch nicht. Aber ich habe die meiste Zeit meines Lebens fürs FBI gearbeitet, weswegen Liebe und Beziehungen mich nie interessiert haben.

Meine ganze Familie arbeitet beim FBI, weswegen ich auch damit aufgewachsen bin. Mein kleiner Bruder, Max, ist bei einem Auftrag gestorben und seitdem gebe ich mir alle Mühe meine restlichen Geschwister zu beschützen. Isabelle, meine kleinere Schwester, und Jace, unser Adoptivbruder. Izzy ist zwei Jahre und Jace ein Jahr jünger als ich. Ich selbst bin einundzwanzig. Meine Eltern haben sich hier kennengelernt, sind aber mittlerweile geschieden. Aber im Guten auseinander gegangen. Sie leben noch immer als Freunde unter einem Dach mit uns und arbeiten gemeinsam. Uns drein macht es nichts aus. Wir sind froh, dass sie sich nicht streiten.

„Ich habe einen neuen Auftrag, in zwei Tagen geht's los.", berichte ich meiner Familie beim Abendessen. „Wo geht's hin?", erkundigt sich Izzy bei mir, bevor sie sich eine Gabel Kartoffelpüree in den Mund schiebt. „An die Uni zu einem Magnus Bane.", informiere ich sie lächelnd. Ich freue mich darauf. Ich war nie an der Uni oder unter Menschen meines Alters, weswegen ich auch nicht wirklich Freunde habe, außer diejenigen, die ich bei der Arbeit kennengelernt habe. „Vielleicht ist er ja was für dich.", zwinkert mir Jace zu, was mich die Augen verdrehen lässt. Die zwei wollen mich bei jeder Gelegenheit mit jemandem verkuppeln, doch ich winke immer ab. Ich brauche keinen Partner.

„Ich werde ganz sicher nichts mit meinem Job anfangen. Ich muss auf ihn aufpassen.", tue ich die ganze Sache wieder ab. „Aber wärt ihr in einer Beziehung könntest du bestimmt besser auf ihn aufpassen.", gibt meine Mutter zu bedenken, doch ich schüttele nur den Kopf. „Das kann ich auch als normaler Freund oder bester Freund. Ich will ihn ja nicht ewig in meinem Leben haben. Danach muss ich zu meinem nächsten Auftrag.", schließe ich damit ab und widme mich wieder meinem Essen. Ich sehe noch, wie mein Vater schmunzeln muss, ignoriere es jedoch einfach.

„Dein Name ist Andrew Underhill, Einzelkind und geschiedene Eltern. Sollte dich also jemand fragen, sag einfach, dass es dir schwerfällt darüber zu sprechen. Ein gerissener freundlicher junger Mann. Nicht so griesgrämig wie du.", spaßt mein Boss, während jemand meine Haare umstylt. Normalerweise lasse ich sie so fallen wie sie sind, doch jetzt werden sie ein wenig nach oben gestylt. Während mir auch noch anderes Gewand herausgesucht wird und mir Koffer mit Waffen gepackt werden, erzählt mir Hodge noch alles Wichtige, das ich wissen muss.

„Du wirst als einziger Student ein Einzelzimmer haben, tu einfach so, als wäre es ein Zufall. Magnus' Zimmer ist nur den Gang runter. Sollte irgendwas sein, hier hast du ein Telefon, mit dem du mich immer erreichen kannst. Und das ist Andrew's Telefon. In dem sind Informationen von der Uni und Magnus gespeichert, solltest du etwas vergessen.", hält er zwei Mobiltelefone hoch und überreicht sie mir. Ich steige aus dem schwarzen Auto und mache mich auf den Weg.

In meinem Zimmer angekommen, sehe ich schon meine Koffer auf dem Bett liegen. Einen für mein Gewand und Zeug und einen Koffer voller Waffen. Ich stecke mir zur Sicherheit eine Pistole in die Hose und ziehe mein weißes T-Shirt drüber. Dann mal los. Zuerst sollte ich vermutlich Magnus suchen, was sich als ziemlich leicht herausstellt. Als ich meine Tür öffne, sehe ich ihn gerade am Ende des Ganges seine Tür zusperren. Er sieht ein wenig überfordert aus mit den vielen dicken Büchern auf dem Arm. Ich gehe auf ihn zu und überlege, was ich sagen könnte.


„Ahm ... hey. Kann ich dir irgendwie helfen?", frage ich höflich. Als er sich umdreht bleibt mir kurz die Luft weg. Er ist wunderschön. Schwarze Haare und goldgrüne Augen. Auch er erstarrt kurz und mustert mich, bevor er sich räuspert. „Nein, danke.", schüttelt er freundlich den Kopf. „Noch was, entschuldige bitte. Ich bin neu hier und wollte fragen, wo ich hier etwas zum Essen bekomme?", bitte ich ihn um noch etwas. „Ich könnte dir den Campus zeigen. Ich muss sowieso noch zur Bibliothek diese Bücher zurückgeben.", lächelt er und ich nicke. „Das wäre echt nett, danke. Ich bin übrigens Andrew.", stelle ich mich vor und halte ihm meine Hand hin. „Magnus.", erwidert er und nimmt meine angebotene Hand an.

Als wir uns berühren durchfährt mich ein ungewohntes Gefühl. Ein angenehmes Kribbeln und eine wohlige Wärme. Wir schauen uns tief in die Augen, während mich jede Zelle meines Körpers näher zu ihm drücken will. Doch ich gebe nicht nach, ich bleibe bei dem, was ich gesagt habe. Ich konzentriere mich auf meinen Job. „Hey, Magnus. Wen hast du denn da aufgegabelt?", kommt plötzlich ein schwarzhaariger Mann die Treppe hoch und gesellt sich zu uns. Schnell lasse ich Magnus' Hand los, wofür es eigentlich keinen Grund gibt. Schließlich haben wir nur zur Begrüßung unsere Hände geschüttelt, nichts Verbotenes. „Hallo, Andrew.", stelle ich mich auch knapp bei dem Mann vor.

„Das ist Raj, mein Mitbewohner.", erklärt Magnus, während ich nicke. Hodge hat mir schon etwas über ihn erzählt. Ihn soll ich mir auch mal genauer unter die Lupe nehmen. Es gibt wenig über ihn im Internet, er ist ziemlich geheimnisvoll. Aber bis jetzt scheint er normal. „Wir gehen dann.", verabschiedet sich Magnus wieder bei Raj und deutet mir, ihm zu folgen.

Undercover (german Malec ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt